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Träum ich?: Roman (German Edition)

Träum ich?: Roman (German Edition)

Titel: Träum ich?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adena Halpern
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ja«, erwidert er und klingt leicht gekränkt, »aber der Duschkopf ist fest installiert und kann nicht einfach so ausgetauscht werden.«
    »Okay«, sage ich entschuldigend, »lassen wir das. Was ist mit deinen Lieblingsspeisen? Du isst gern Gemüse. Du bist der einzige Mensch auf diesem ganzen Planeten, der lieber Rosenkohl als Pommes frites isst.«
    Gogo bricht in Gelächter aus.
    »Rosenkohl? Du glaubst also wirklich, dass ich dir das alles abnehme, bloß weil ich Rosenkohl mögen könnte? Übrigens stimmt das nicht – es sei denn mit Käsesoße.«
    »Nein«, beharre ich. »Du liebst Rosenkohl. Im College hast du im Supermarkt gejobbt, und von da kanntest du diesen Typen, der dir beigebracht hat, wie man gebratenen Rosenkohl mit Balsamico und Olivenöl macht. Das ist deine Lieblingsbeilage und du kochst unheimlich gerne.«
    »Moment mal, dieser Supermarkt in der Nähe meines Wohnheims?«, fragt er und versucht, sich zu erinnern. »Aber da hab ich nie gearbeitet. Rhonda hielt nichts von Aushilfsjobs in Supermärkten.«
    »Okay, und wie ist es damit? Du schläfst auf dem Rücken, hast die Arme ausgestreckt auf der Decke liegen und rührst dich die ganze Nacht nicht.«
    »Ich schlafe auf der Seite mit einem Kissen zwischen den Knien, weil ich mir bei der Downspout-Olympiade den Rücken ruiniert habe.«
    »Wobei?«, frage ich.
    »Das ist ein Sportwettkampf, den mein Schwiegervater vor ein paar Jahren ins Leben gerufen hat. Alle Firmen unserer Branche nehmen daran teil. Ich hab mir beim Hochsprung den Rücken gezerrt.«
    »Nein«, sage ich zu ihm. »Du schläfst immer auf dem Rücken. Du siehst so friedlich aus mit deinen Händen auf der Decke und dem Kopf auf dem Kissen.« Ich seufze.
    »Was hast du gemacht?«, fragt er anklagend. »Hast du etwa spioniert und durch mein Schlafzimmerfenster geschaut?«
    »Hältst du mich für verrückt?«, kontere ich.
    »Ja, in der Tat, ich halte dich für verrückt«, antwortet er.
    »Gogo, ich schwöre dir, wir waren für sechs Stunden verheiratet. Wir waren ein Jahr lang zusammen. Bevor wir geheiratet haben, habe ich versucht, dich zu warnen. Es liegt ein Fluch auf den Frauen in meiner Familie!«, wiederhole ich erschöpft. »Kneif mich«, sage ich dann und halte ihm meinen Arm hin. »Kneif mich, genau hier!« Ich zeige auf die Stelle, wo er mich gekniffen hat. »Das hat beim ersten Mal die Katastrophe ausgelöst.«
    Gogo sieht mich schief an. »Ich glaube, ich sollte jetzt gehen.«
    »Du spielst gern Videospiele«, sage ich in dem Versuch, ihn zu überzeugen. »Das geht mir gewaltig auf die Nerven, aber du sagst mir jedes Mal dasselbe: ›Sieh dir doch nur mal die Grafik an!‹ Ich zucke jedes Mal zusammen, wenn die Post mit einem neuen Videospiel kommt. Unser Wohnzimmer sieht manchmal aus wie das Zimmer eines Dreizehnjährigen.«
    »Ich habe seit meinem dreizehnten Lebensjahr kein einziges Videospiel mehr gespielt«, sagt er anklagend.
    »Tja, dann bin ich am Ende mit meinem Latein«, erkläre ich, und um ehrlich zu sein, so langsam werde ich auch ein wenig sauer. »Ich sag dir die Wahrheit. Ich schwöre es. Du spielst ständig Videospiele, vor allem wenn du nach einem Notfall spät nach Hause kommst. Dann ist es mir auch egal, wenn ich Maschinengewehrsalven höre und sehe, wie du dich wild mit dem Controller in der Hand auf dem Sofa hin und her schmeißt. Manchmal weiß ich nicht, wie du damit klarkommst, Gogo, wenn ein Kind wirklich ernsthaft krank ist.«
    »Jetzt willst du auch noch behaupten, wir hätten Kinder in diesem anderen Leben?«
    »Nein, in unserem Leben bist du Kinderarzt.«
    »Ich bin Arzt?«, wiederholt er lachend.
    »Ja, du bist ein guter, angesehener Kinderarzt. Du bist einer der besten Ärzte, die ich je gesehen habe«, sage ich und werde jetzt richtig wütend.
    »Okay, alles klar. Du bist also jemand vom College. Warst du in meinem Wohnheim?«
    »Ich war nicht auf deinem College«, widerspreche ich. »Wie kommst du darauf?«
    »Weil ich im College den Vorbereitungskurs für Medizin belegt hatte. Ich wollte Kinderarzt werden, bis ich mit Rhonda zusammenkam, und dann haben wir jung geheiratet und brauchten das Geld, also hab ich den Kurs geschmissen und angefangen, für ihren Dad zu arbeiten. Aber ich schätze, das weißt du bereits.«
    »Nun, in meiner Wirklichkeit hast du den Kurs nicht geschmissen«, sage ich und werde langsam unruhig. »Du hast Medizin studiert und bist Kinderarzt geworden.«
    »Um das ein für alle Mal klarzustellen: Du behauptest, ich

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