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Träum ich?: Roman (German Edition)

Träum ich?: Roman (German Edition)

Titel: Träum ich?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adena Halpern
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Fallrohre.«
    »Ja, erzählen Sie mir alles darüber«, sagt Dolly und verdreht die Augen. Ich werfe ihr einen finsteren Blick zu.
    »Okay«, sagt Gogo, nimmt den Ordner zur Hand und holt ein paar weitere Blätter hervor. »Ich schätze, der Auftrag für die Morning Hill Lane und für Ihr Fitnessstudio, Mrs Burns, wird etwa einen Monat in Anspruch nehmen, und dann, Rose … Ich darf Sie doch Rose nennen?«
    »Natürlich«, lächelt Rose.
    »Und dann ginge es weiter mit den Bäckereien. Mit dem Transport und allem Drum und Dran ist das ein wesentlich größeres Projekt. Ich würde sagen, insgesamt dauert alles zusammen etwa drei Monate.«
    »Werden nur Sie die Fallrohre anbringen?«, fragt Selma.
    »Nein«, erwidert er lachend. »Dafür hab ich ein Team.«
    »Aber du überwachst das Ganze doch, oder?«, frage ich.
    »Selbstverständlich«, antwortet er, und ich seufze erleichtert auf.
    »Und wann können Sie voraussichtlich anfangen?«, fragt Rose.
    »Frühestens Montag, wenn Sie alle einverstanden sind«, schlägt er vor.
    »Montag passt mir gut«, sagt Dolly lächelnd.
    Wir anderen nicken einmütig.
    »Ausgezeichnet. Und nun möchte ich Ihnen ein paar Kupferrohrmodelle zeigen«, sagt Gogo und nimmt einen Katalog aus dem Ordner.
    Seit Gogo die Worte »drei Monate« ausgesprochen hat, kann ich gar nicht mehr aufhören zu grinsen. Ich habe drei Monate, um Gogo zurückzuerobern. Ich werde die ganze Zeit mit ihm zusammen sein. Ich kann mein Glück gar nicht fassen. Da ertappe ich Selma, wie sie mir einen Blick aus dem Augenwinkel zuwirft.
    »Das wird nicht nötig sein«, sagt sie und nimmt ihm den Katalog aus der Hand. »Wir wollen die besten. Wir wollen die Kupferrohre, die Sie für die besten halten.«
    »Nun, dann werden die Kosten doch etwas höher werden«, erwidert er und greift zum Kostenvoranschlag.
    »Die Kosten spielen keine Rolle«, sagt Selma und reißt das Blatt mittendurch. »Was immer es kostet, wie lange es auch dauert.«
    Gogo strahlt übers ganze Gesicht. »Gut«, sagt er, klappt den Ordner zu und steht auf. »Dann sehen wir uns wohl am Montag.«
    »Wir werden hier sein«, nickt Dolly und lächelt aufgeregt.
    »Gegen sieben fangen wir an.«
    »Wir werden hier sein«, wiederholt Selma, steht auf und legt den Arm um ihn.
    »Großartig«, sagt er verunsichert. »Dann ist so weit wohl alles klar. Sie erwähnten eben die Sache mit Lily und mir, dass wir angeblich verheiratet seien, und dazu wollte ich nur sagen, dass ich mich zwar geschmeichelt fühle, aber ich bin schon verheiratet. Mit einer anderen Frau. Also wäre ich Ihnen dankbar, wenn dies nicht mehr zur Sprache käme, vor allem wenn das Team erst mal da ist.«
    »Ach das«, sagt Selma und winkt ab. »Vergessen wir’s doch einfach. Wir sind nur zwei verrückte Alte, beachten Sie uns gar nicht. Wir versprechen, es nicht mehr zu erwähnen.«
    »Ach, nicht?«, fragt Dolly.
    »Nein, Ma, das tun wir nicht«, rügt Selma sie.
    »Ich habe mich gefreut, Sie kennenzulernen«, sagt sie dann und bringt Gogo zur Tür.
    »Ich mich auch, Sie alle«, erwidert er, als Rose die Tür aufzieht und wir alle um ihn herumstehen.
    »Es war schön, dich wiederzusehen, Lily«, fügt er hinzu, aber es liegt kein Anflug von Romantik in seiner Bemerkung, sondern nur reine Höflichkeit.
    »Das finde ich auch, Gogo«, antworte ich.
    Mit den Ordnern in der Hand verlässt er das Haus und geht die Einfahrt hinunter. Selma schließt die Tür.
    Etwas erstaunt wende ich mich an Selma.
    »Das war aber eine schnelle Kehrtwende«, sage ich zu ihr.
    »Schatz«, setzt sie an, ohne sich vom Fleck zu rühren, »als ich sah, wie du gelächelt hast, bloß weil du Zeit mit ihm verbringen kannst, dachte ich: Dies ist Lilys große Liebe. Ich muss dir helfen, so gut ich kann. Du sollst glücklich werden, Schatz, als Entschädigung für alles, was dir zugestoßen ist. Wenn du nur glücklich bist, lohnt sich der ganze Aufwand.«
    Ich umarme sie.
    »Ich musste daran denken, wie es war, einen Mann zu verlieren. Wenn ich noch eine Chance mit einem meiner Männer bekäme – und das gilt für jeden einzelnen –, dann wär’s mir egal, wie er aussähe. Hauptsache, wir wären wieder zusammen. Genau das habe ich auch bei dir gesehen.«
    »Das stimmt«, nickt Dolly. »Wenn ich wenigstens ein freundliches Wort mit Poolson wechseln und ihm zeigen könnte, dass ich für ihn das Gleiche empfinde wie er für mich, dann wäre ich schon glücklich. Stattdessen muss der arme Mann meine ständigen Sticheleien

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