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Träum ich?: Roman (German Edition)

Träum ich?: Roman (German Edition)

Titel: Träum ich?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adena Halpern
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ertragen.«
    »Bist du verheiratet?«, fragt Selma Rose.
    »Verlobt«, antwortet sie.
    »Wie ist er denn so?«, fragt Selma weiter.
    Rose seufzt nur.
    »Er ist das Beste, was mir je passiert ist.«
    Mit einem kollektiven Seufzer gehen wir zurück ins Wohnzimmer.
    »Ma, Gram, Rose?«
    Sie drehen sich zu mir um.
    »Danke«, sage ich. »Ich danke euch sehr.«
    »Gern geschehen«, erwidert Dolly und legt ihren Arm um mich.
    »Ich wünschte nur, ich könnte mehr für dich tun«, fügt Selma hinzu und umarmt mich ebenfalls. »Wer weiß, vielleicht könnt ihr den Fluch brechen, ohne Gogo noch mehr zu schaden. Wenn überhaupt jemand etwas gegen diesen Fluch ausrichten kann, dann ihr. Einen Versuch ist es wert.«
    »Wir werden diesen Fluch brechen«, sagt Rose und legt ihren Arm um Selma. »Ganz sicher.«
    Und während wir vier uns in den Armen halten, denke ich: Das könnte klappen.
    Das könnte wirklich klappen.

Dreizehn
    I ch komme mir so blöd vor! Als ich meinen Plan entwarf, hatte ich genaue zeitliche Vorstellungen.
    Erste Woche: miteinander reden, gemeinsam lachen etc.
    Zweite Woche: Vertrautheit steigern, beiläufiges Anfassen, zufällige Berührungen.
    Dritte Woche: gemeinsam bis spät in die Nacht arbeiten, etwas trinken gehen.
    Aber so funktioniert es nicht.
    Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie Handwerker im Haus haben? Sie warten den ganzen Tag auf den Mann, der die Stromleitung oder die Waschmaschine reparieren soll, und wenn er dann endlich kommt, zeigen Sie ihm den Schaden, erklären das Problem … und stehen dann dumm in der Gegend herum, als wüssten Sie nichts mit sich anzufangen, während der Typ sich um die Reparatur kümmert.
    Genau so fühle ich mich im Moment.
    Normalerweise, wenn ich Handwerker im Haus habe, setze ich mich vor den Computer und spiele ein Spiel ( Goldrausch zum Beispiel, wo man so viel Gold wie möglich auf einen Haufen stapeln muss, und wenn der Haufen zusammenbricht, hat man verloren. Gogo hat sich immer über mich lustig gemacht, wenn er mich vor diesem Spiel sitzen sah, aber ich finde es sehr entspannend). Oder ich gehe auf People.com (nachsehen, was Lindsay Lohan diese Woche verbrochen hat), bis mich jemand ruft: Könnten Sie mir zeigen, wo der Sicherungskasten ist? Dann springe ich auf und zeige ihm den Sicherungskasten, gehe aber sofort wieder an den Schreibtisch und tue so, als würde ich fleißig arbeiten.
    Wie gerne würde ich jetzt ein bisschen Goldrausch spielen!
    Stattdessen stehe ich an einem kühlen Herbstmorgen auf der Morning Hill Lane vor dem Haus der Fishbounds und sehe ein paar Bauarbeitern beim Installieren der Fallrohre zu. (Und glauben Sie mir, es sind keine scharfen Chippen dale-Typen, sondern solche, die mir beim Bücken ihre dicken, halb nackten Hintern zeigen. Heute hab ich mehr Männerhintern gesehen als in meiner Zeit als Single.)
    Gogo hingegen kümmert sich wirklich intensiv darum, die Baustelle zu beaufsichtigen. Mehr als »Du brauchst echt nicht die ganze Zeit dabei zu sein« habe ich heute nicht von ihm gehört.
    Doch ich hab jedes Mal nur strahlend geheuchelt: »Nein, ist doch interessant! Es macht wirklich Spaß, sich den ganzen Prozess anzusehen. Aber jetzt erklär mir mal, was sie da machen. Installieren sie Klammern? Sollen damit die Rohre gehalten werden?«
    Leider hat Gogo keine Zeit, mir die offensichtliche Funktion der Klammern zu erklären. Er studiert Blaupausen und misst Rohre. Nicht besonders sexy. Das Aufregendste am ganzen Vormittag war ein Rohr, dem ein ganzer Zentimeter fehlte!
    Dennoch fällt mir keine bessere Möglichkeit ein, Zeit mit Gogo zu verbringen. Dann beobachte ich ihn eben nur!
    Vielleicht verlange ich zu viel. Schließlich ist es erst Tag eins. Immer einen Schritt nach dem anderen.
    Gott, tun mir die Füße vom vielen Herumstehen weh, und eiskalt sind sie auch! Aber ich wollte sexy aussehen und Gogo mochte die schwarzen Pumps immer. Früher sagte er ständig: »Warum ziehst du nicht die schwarzen Pumps an, in denen du so lange Beine hast?«
    Allerdings war sein einziger Kommentar beim Anblick der Pumps jetzt: »Wenn du den ganzen Tag hier stehen willst, solltest du dir bequemere Schuhe anziehen.«
    »Was? Wieso?«, sagte ich und präsentierte mich wie zufällig von der Seite, damit er meine langen Beine sähe.
    Aber nein: Fehlanzeige, keine Reaktion.
    »Die sind doch unglaublich bequem«, rief ich aus und versuchte, mir den brennenden Schmerz nicht anmerken zu las sen, der ganz sicher von einer Blutblase unter meinem großen

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