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Träum ich?: Roman (German Edition)

Träum ich?: Roman (German Edition)

Titel: Träum ich?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adena Halpern
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knapp.
    »Ah«, nickt Dolly.
    Gogo trägt Selma in ihr Zimmer, während ich zum Aufräumen in die Küche gehe, aber Dolly hat schon alles erledigt.
    Zum ersten Mal an diesem Tag ist es still: keine Baustelle, keine Arbeiter. Und ich frage mich, was passiert, wenn Gogo wieder herunterkommt.
    Ich setze mich an den Küchentisch und warte. Denk nach! Kann ich mit alldem wirklich den Fluch brechen? Sollte ich Gogo nicht einfach sein Leben weiterleben lassen? Könnte ich es ertragen, ihn nie mehr wiederzusehen, und sei es rein geschäftlich?
    Minutenlang sitze ich nur da und quäle mich mit diesen Fragen. Was wäre das Beste für Gogo?
    »Sie ist jetzt im Bett und schläft«, sagt Gogo, als er in die Küche kommt. »Deine Großmutter hat sich auch schlafen gelegt. Sie wünscht dir eine gute Nacht.«
    »Danke.«
    »Eine sehr denkwürdige Nacht war das«, seufzt er.
    »Gogo …«, setze ich an.
    »Zugegeben, es war ganz gut, dass ich hiergeblieben bin«, unterbricht er mich, »aber ich weiß immer noch nicht, ob mir das Ganze nicht zu viel ist.«
    »Es tut mir wirklich leid«, sage ich noch mal.
    »Ich mach mich jetzt auf den Weg. Ich muss nach Hause.«
    »Natürlich«, sage ich und stehe auf.
    »Tja, danke für das Essen«, sagt er.
    »Nichts zu danken«, erwidere ich.
    »Wir sehen uns dann morgen«, bemerkt er und steckt sich seine Ordner unter den Arm.
    »So ist es«, sage ich so beiläufig wie möglich und versuche, weder zu lächeln noch mir meine Überraschung anmerken zu lassen. »Wir sehen uns morgen.«

Sechzehn
    W issen Sie noch, wie es war, als Sie in Ihrer Jugend verliebt waren und erfuhren, dass der Betreffende Sie auch mochte? Wenn Sie beispielsweise in der Klasse saßen und sahen, wie er über einer Matheaufgabe brütete oder in Chemie Reagenzgläser prüfte? Sie konnten ihm kaum in die Augen schauen, sondern warfen ihm nur hin und wieder einen verstohlenen Blick zu, aber irgendwann, meist in der Cafeteria, blickte er plötzlich genau zur gleichen Zeit zu Ihnen?
    Genauso fühle ich mich heute.
    Und es fühlt sich himmlisch an.
    Da einer der Arbeiter heute fehlt, ist Gogo eingesprungen, montiert die alten Fallrohre ab und installiert neue. Ich selbst habe ebenfalls eine ziemlich ausgefallene Aufgabe. Wir befinden uns heute auf dem Grundstück der Saulbrooks, und Mr Saulbrook hat mich angefleht, dafür zu sorgen, dass die Arbeiter nicht querbeet durch den Garten stapfen und seine preisgekrönten Stauden zertreten. Sie wären überrascht, wie schwer das ist. Ich musste den ganzen Morgen aufpassen wie ein Schießhund.
    Aber natürlich mache ich auch hier und da Pause und werfe einen verstohlenen Blick zu Gogo. Genau wie jetzt.
    Da steht er und hält mit Maurilio, einem der Arbeiter, ein Rohr in die Höhe. Er manövriert es hin und her, damit es an die Regenrinne passt. Gerade hat Maurilio etwas Witziges gesagt und Gogo lacht. Gogo ist zu beschäftigt, um zu bemerken, dass ich ihn beobachte, daher sehe ich weiterhin zu, wie er das Rohr an die richtige Stelle fügt und dann andrückt, damit es fest sitzt. Er vergewissert sich, dass es auch eng am Haus anliegt … oh mein Gott. Jetzt hat er sich umgedreht und mich beim Anstarren ertappt. Sofort senke ich meinen Blick auf die Stauden und bücke mich, um die Erde ringsherum zu glätten, obwohl das vollkommen unnötig ist. Als ich wieder aufsehe, betrachtet er das Rohr. Puh.
    » Grillhähnchen, Paella, Bratkartoffeln und gebratene Pilze! «, höre ich Dolly rufen und drehe mich um.
    » Mittagspause! «, ruft Gogo laut.
    Da die Arbeiter in meine Richtung strömen, strecke ich die Hände aus und versuche, die Stauden vor jeder Gefahr abzuschirmen.
    »Du nimmst deine Aufgabe sehr ernst«, sagt Gogo und gesellt sich lächelnd zu mir.
    »Ja, diese Blumen sind Mr Saulbrooks ganzer Stolz, und ich hab ihm versprochen, dass sie unversehrt bleiben. Mr Saul brook war immer sehr nett zu mir.«
    »Kennst du ihn schon dein ganzes Leben?«, fragt Gogo.
    »Oh ja«, antworte ich. »Früher habe ich auf dieser Straße Kekse für die Pfadfinder verkauft. Ich hab mehr Minzplätzchen verkauft als jeder andere Pfadfinder im Großraum Philadelphia«, erzähle ich stolz.
    »Ich persönlich mochte lieber Chocolate Chip Cookies«, bemerkt Gogo beiläufig.
    Na toll, Chocolate Chip Cookies. Ich wechsle lieber das Thema.
    »Du hast ziemlich routiniert gewirkt«, sage ich und zeige auf das Rohr, das Gogo gerade angebracht hat. Wir schlendern zu dem Bierzelttisch, den Dolly auf dem Rasen aufgestellt

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