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Träum weiter, Liebling

Träum weiter, Liebling

Titel: Träum weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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seines Bruders eingebrochen war, kam die Chance, auf die sie so sehnsüchtig gewartet hatte.
    Er kam zu ihr, als sie gerade neue Chromknöpfe an den Vorratsschränkchen des Imbiss anschraubte. Noch bevor sie seine Schritte hörte, roch sie seinen Duft aus Kiefernnadeln und Seife und fragte sich, wie jemand, der so harte körperliche Arbeit verrichtete, so gut riechen konnte.
    »Ethan und ich haben was Geschäftliches zu erledigen. Ich muss für den Rest des Nachmittags weg, also schließ ab, wenn du fertig bist.«
    Sie nickte mit wild klopfendem Herzen. Solange er mit seinem Bruder beschäftigt war, konnte sie sich in ihr altes Haus stehlen.
    Sie beendete ihre Arbeit in Rekordzeit und fuhr dann zu Annies Häuschen, wo sie den Schlüssel aus seinem Versteck tief in ihrer Wäscheschublade holte. Dann machte sie sich auf den Weg über den Berg. Als sie das Haus erreichte, begann es leicht zu regnen.
    Der weite Rock ihres abgetragenen rosa Hauskleids mit türkisfarbenen Schnörkeln wurde feucht, ebenso wie ihre Klotzschuhe und die Socken. Sie zog sie im Waschraum aus, damit sie keine verräterischen Spuren hinterließ, und machte sich barfuß auf den Weg die Treppe in den ersten Stock hinauf. Alles war still.
    Sie durchsuchte als erstes das Kinderzimmer, wobei sie dem Drang widerstand, sich in den alten Schaukelstuhl, der noch immer beim Fenster stand, zu setzen und sich daran zu erinnern, wie es gewesen war, Edwards zartes Köpfchen zuhalten, während er an ihrer Brust lag. Da sie keine Spur von der Schatulle fand, ging sie zu ihrem alten Zimmer.
    Dieser Raum war mehr als die anderen verändert worden, und während sie den Blick über die ultramodernen Geräte, die auf einem L-förmigen Arbeitsplatz angeordnet waren, schweifen ließ, musste sie an Dr. Jane Darlington-Bonner denken. Sie fragte sich, ob Gabes Schwägerin, die Physikerin, wirklich so glücklich in ihrer Ehe war, wie sie auf dem Zeitschriftenfoto ausgesehen hatte.
    Rasch schaute sie in den Schrank und die Kommode, fand jedoch nichts. Die große Hängeschublade an einer Seite des Schreibtisches war der einzige Ort, der noch in Frage kam, aber der Gedanke, den Schreibtisch einer Fremden zu durchwühlen, störte sie mehr als alle ihre bisherigen Versuche. Doch da ihr nichts anderes übrigblieb, zog sie die Schublade auf und hielt den Atem an, als sie die Schatulle dort drinnen liegen sah.
    Sie fühlte, wie deren Inhalt verrutschte, als sie sie herausnahm. Aufgeregt atmend öffnete sie den kleinen Verschluss und sah eine Reihe bunter Computerdisketten drinnen liegen. Sie nahm sie heraus und legte sie in die Schublade zurück, dann klemmte sie sich die Schatulle unter den Arm und eilte zur Treppe. Ihr war fast schwindlig vor Erleichterung. Sobald sie mit der Schatulle wieder zu Hause war, würde sie sie durchsuchen, ja, sie auseinandernehmen, wenn es sein musste.
    Gerade als sie die oberste Treppenstufe erreichte, kam Ethan Bonner zur Haustür herein. Sie erstarrte, aber es war zu spät. Er bemerkte sie sofort.
    Seine Miene nahm einen steinernen Ausdruck an. »Nun kommt wohl Diebstahl zu Ihren anderen Sünden hinzu.«
    »Hi, Ethan. Gabe hat mich hergeschickt, um das hier für ihn abzuholen.«
    »Hat er das?«
    Sie zwang sich zu einem Lächeln, während sie barfuß die Treppe hinunterging, wobei ihr das nasse Kleid an den Beinen klebte. Nichts konnte sie dazu bringen, die Schatulle wieder herauszurücken. »Fragen Sie mich nicht, warum er das Ding will. Ich bin bloß der Hilfsarbeiter. Mir sagt er gar nichts.«
    »Vielleicht erklärt er‘s mir ja, wenn ich ihn frage.«
    »Ach, das ist nicht nöt -«
    »Gabe!« Ethan neigte den Kopf zur Haustür, die er offen gelassen hatte. »Komm doch kurz rein, ja?«
    Panik durchfuhr sie. »Das ist schon in Ordnung. Ich kann ja mit ihm reden, wenn ich wieder in der Arbeit bin.« Sie klemmte sich die Schatulle noch fester unter den Arm, winkte ihm lässig zu und rannte dann über die kalten Marmorfliesen in Richtung Hintertür.
    Ethan erwischte sie, bevor sie das Foyer ganz durchquert hatte. Er packte sie fester am Arm, als es sich für einen Gottesmann geziemte. »Nicht so schnell.«
    Gabe tauchte in der Tür auf. »Eth? Was ist, Rachel?« Einen Moment lang stand er wie erstarrt da. Dann kam er herein und machte die Tür hinter sich zu. »Ich hab mich schon gefragt, wann du wohl den Ersatzschlüssel benutzen würdest.«
    »Du hast ihr einen Schlüssel gegeben?« meinte Ethan erstaunt.
    »Nicht direkt. Sagen wir einfach, ich

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