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Träum weiter, Liebling

Träum weiter, Liebling

Titel: Träum weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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hinterließ, aber dennoch ihre Pospalte betonte. Wow!
    Mit bis zum Hals klopfendem Herzen nahm sie hinter ihrem sauber aufgeräumten Schreibtisch Platz, aber unter ihrer Hand fühlen konnte sie es nicht, da ihre Brüste davor waren, monumentale Brüste dank ihres neuen Wonderbras, den ihr die Verkäuferin in der hübschen kleinen Boutique in Asheville zusammen mit einem Dutzend anderer, lebenswichtiger Dessous mit aller Leidenschaft ans Herz gelegt hatte. Zusammen mit ihren übrigen Neuerwerbungen war damit ein hübscher Batzen von ihren Ersparnissen draufgegangen, die sie eigentlich für die Einrichtung ihres neuen Schlafzimmers gespart hatte.
    Zwei Wochen hatte sie gebraucht, um Mut zu fassen, zwei Wochen seit jenem Abend, an dem sie Rachel ihr Herz ausgeschüttet hatte. In vier Tagen zog sie in ihre neue Wohnung, und es war Zeit für einen Neuanfang.
    Der Luftzug, der zum offenen Fenster hereinstrich, bewegte eine Strähne ihres dunklen, babyfeinen Haars. Sie trug es jetzt kurz und »gefedert«. So hatte es die Friseuse jeden falls genannt: Wir federn jetzt noch ein bisschen - ein schlichter; aber keineswegs unauffälliger Stil.
    Jetzt kitzelte sie ihre schlichte, aber keineswegs unauffällige Frisur an den Wangen und im Nacken. Ein paar federleichte Strähnchen hingen ihr in die Augen, ein paar fielen über die einkarätigen, würfelförmigen Ohrstecker, die sie an den Ohrläppchen trug. Federn, Federn, überall Federn. Sie kam sich wie ein Kanarienvogel vor. Wie unordentlich.
    Als sie nach ihrer gestrigen Generalüberholung nach Hause gekommen und Rachel vor Erstaunen der Kiefer heruntergeklappt war, war sie prompt in Tränen ausgebrochen.
    Rachel dagegen in entzücktes Lachen. »Kristy, du siehst wie ein richtig toller Feger aus! Und das meine ich als ein echtes Kompliment!«
    Rachel hatte sie umarmt und bewundert, hatte ihr befohlen, sofort all ihre Neuerwerbungen auszubreiten: die Kleidung und die Dessous, das neue Makeup und das exquisite, aber sündteure Parfüm, bei dem Edward die Nase verzogen und gesagt hatte, sie rieche wie eine Modezeitschrift.
    Nachdem Rachel Kristys sämtliche Neuerwerbungen bewundert hatte, hatte sie ihr gesagt, dass sie wunderschön sei, und sie dann mit diesem für sie typischen, strengen Blick angefunkelt. »Du machst das doch für dich, oder, Kristy? Du machst es, weil du es willst, nicht wegen dieses nichtsnutzigen Ethan Bonner.«
    »Ich mach‘s für mich«, hatte Kristy erwidert, obwohl sie beide wussten, dass es eine Lüge war. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie ihr ödes langes Haar wieder, ihrelangweiligen alten Sachen, ihr langweiliges altes Gesicht, das bis auf ein wenig zartrosa Lippenstift immer völlig ungeschminkt gewesen war. Wenn es nach ihr ginge, dann wäre sie am liebsten wieder unsichtbar, denn es gefiel ihr, unsichtbar zu sein. Ja, sie sehnte sich geradezu danach. Sie war dazu geboren, unsichtbar zu sein.
    Aber wenn man unsichtbar war, konnte man schlecht die Aufmerksamkeit eines gewissen Pastors erregen.
    Das Blut gefror ihr in den Adern, als sie seine selbstbewussten Schritte auf dem Gang hörte. Das Pfarrbüro warmontags immer geschlossen, denn sie hatten jede Menge aufzuarbeiten. Lieber Gottmach, dass ihn so schnell wie möglich die Leidenschaft packt, denn ich weiß nicht, wie lange ich das hier durchhalte.
    »Morgen.« Er rauschte in ihr Vorzimmerbüro. »Bring mir doch den Bericht vom Missionskomitee, ja? Ich möchte ihn mir gern ansehen. Und vielleicht können wir ja gleich den Juli-Kalender unter Dach und Fach bringen.« Er segelte an ihrem Schreibtisch vorbei in sein Büro, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
    Gute alte unsichtbare Kristy Brown.
    Sie holte rasch ihr Parfümfläschchen heraus und spritzte sich eine mindestens zehn Dollar teure Menge davon in den Ausschnitt. Dann warf sie hastig noch einen Blick in den Spiegel ihres Kompaktpuderdöschens: helle Grundierung, zart nachgezeichnete Brauen, dicke, seidig braune Wimpern, ein zartes Rouge und einen knallroten Nuttenmund.
    Herrgott hilf. Dieser Mund! Aber die Makeup-Beraterin hatte darauf bestanden, und Kristy musste an das denken, was Rachel heute früh gesagt hatte. Ein Blick auf deinen Mund, und Reverend Hengst kommen mit Sicherheit ein paar unanständige Gedanken. Nicht, dass dir das was ausmacht, da du den Lippenstift ja für dich selbst gekauft hast.
    Kristy sammelte die ordentlich vorbereiteten Papiere, die sie brauchte, zusammen und ließ sie prompt wieder fallen.
    Als sie

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