Träum weiter, Liebling
mit Ethan zum Abendessen ausging. Sie war nicht dort gewesen, aber sie war ihm dankbar für sein Vertrauen.
Er liebkoste sie mit den Augen, als sie auf ihn zukam, und ihr wurde ganz schwindlig bei dem Gedanken daran, wie er sich vor zwei Tagen in ihr angefühlt hatte.
»Guten Morgen.« Seine Stimme klang verführerisch tief und heiser.
Der Wind ließ ihr Kleid flattern, so dass es seine Jeans berührte. »Selber guten Morgen.« Ihre Zunge fühlte sich irgendwie ungeschickt an.
Er schob seine Hand unter ihr Haar und umfasste ihren Nacken. »Heute kein Elektriker.«
Aber sie waren nicht allein, sie hatte noch ihre Periode, er wusste nichts von Edward und kontrollierte noch immer ihre Lohntüte. Mit einem bedauernden Seufzer machte sie sich los. »Ich kann mir dich nicht leisten.»
»Sind wir schon wieder bei dem Thema?»
»Ich fürchte, ja.«
Er sagte nichts. Er blickte nur stirnrunzelnd ihr orangefarbenes, farbbespritztes Hauskleid und die Klotzschuhe an, die ihn von Tag zu Tag mehr zu irritieren schienen. »Du hast Janes Jeans auf dem Bett zurückgelassen, als du dort warst, um nach der Bibel zu suchen. Warum hast du sie nicht behalten?«
»Weil sie nicht mir gehören.»
»Ich schwöre, ich kauf dir noch heute welche.«
Sie sah ihn mit hochgezogener Braue an. »Keine Jeans. Gib mir lieber ‘ne Lohnerhöhung.»
»Vergiss es.«
Ein guter Streit war genau das, was sie als Ablenkung brauchte, und sie stemmte eine Hand in die Hüfte. »Ich schufte mir hier den Arsch ab für dich, Bonner. Es gibt keinen Mann auf der ganzen Welt, der sich für diesen Hungerlohn so für dich abgerackert hätte.«
»Das ist wahr«, erwiderte er gemütlich. »Ich hätte es gar nicht besser treffen können.«
»Ich krieg kaum den Lohn eines Fließbandarbeiters!»
»Deshalb hab ich ja soviel Glück mit dir. Und vergiss nicht, dass ich dir genau den Lohn zahle, den wir vereinbart haben.«
Viel mehr sogar, wenn man bedachte, dass sie Auto und Wohnung umsonst bekam. Dennoch, bei diesem Lohn schaffte sie es nie, etwas beiseite zu legen, und wenn sie die Bibel nicht fand, würde sie auf ewig in Salvation festhängen.
Sie musste ihm sagen, dass sie Edward mitgebracht hatte, doch obwohl er dieser Tage weniger herumknurrte, war sie nicht gerade scharf darauf, ihm die Neuigkeit zu unterbreiten. Sie schob die Sache noch ein wenig hinaus, indem sie das Gummiband ihres Pferdeschwanzes fester zog.
»Ich hoffe, es macht dir nichts aus, aber ich musste Edward heute mitbringen.«
Ein wachsamer Ausdruck trat auf sein Gesicht. »Ich sehe ihn nirgends.«
Sie wies mit einer Kopfbewegung zum Spielplatz. »Er versteckt sich. Er hat Angst vor dir.«
»Ich hab ihm nie was getan.«
Das war eine solche Lüge, dass sie sich gar nicht die Mühe machte, ihm zu widersprechen.
Er funkelte sie an. »Ich hab dir doch gesagt, du sollst ihn nicht hierher bringen.«
»Es ist Samstag, und ich weiß nicht, wo ich sonst mit ihm hin soll.«
»Ich dachte, Kristy nimmt ihn am Samstag.«
»Weil sie ein so gutes Herz hat, ja. Aber das will ich ihr nicht noch mal zumuten. Außerdem zieht sie bald in ihre neue Wohnung um und hat viel zu tun.«
Er blickte zum Spielplatz hinüber, aber Edward hielt sich versteckt. Gabes Feindseligkeit ihrem Sohn gegenüber tat weh. Konnte er denn nicht sehen, was für ein toller kleiner Kerl Edward war? Wie konnte ein intelligenter, erwachsener Mensch sich nicht auf der Stelle in ihn verlieben?
»Fein«, fuhr er sie an. »Aber behalt ihn bloß im Auge, damit er nichts anstellt.«
»Das ist ein Autokino, Gabe, kein Porzellanladen. Er kann hier nicht viel kaputtmachen.«
Statt einer Antwort stürmte er nach hinten zur Ladefläche des Pickups, packte eine Kabelspule und stapfte davon.
Seine Einstellung Edward gegenüber kam ihr vor wie Verrat. Wenn ihm wirklich was an ihr lag, sollte ihm auch etwas an ihrem Sohn liegen. Wenn er -
Sie bremste sich gerade noch rechtzeitig. Das klang ja fast so, als hätten Gabe und sie eine Zukunft. Nein, ihre Beziehung zu ihm bestand nur aus zwei Aspekten: Er war ihr Boß, und er war ihr Sexspielzeug. Das war alles.
13
Ich bin scharf.
Ich bin heiß.
Ich bin ein ganz scharfer Feger.
Kristy presste die Handfläche an ihre Brust, die nur spärlich bedeckt wurde von einem knappen, eisblauen Trägertop, das in einer weißen Jeans steckte, die so eng saß, dass man ihr Höschen darunter hätte sehen können, wenn sie nicht einen sogenannten Stringtanga angehabt hätte, der keine Abdrücke
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