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"Träume aus 1001 Nacht" 6

"Träume aus 1001 Nacht" 6

Titel: "Träume aus 1001 Nacht" 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McMahon
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Zimmertür. Auf keinen Fall sollten Jack oder Charles über die bevorstehende Geburt informiert werden. Diesmal wollte er nur Bridget dabeihaben.
    Er schlüpfte in alte Kleider und eilte zurück zu ihrem Zimmer. Fatima hatte sich nie für seine Pferde interessiert, obwohl sie manchmal gemeinsam ausgeritten waren. Mit keiner der Frauen, mit denen er in den letzten Jahren ausgegangen war, hatte er über Pferde gesprochen. Bridget war die erste, die sein Interesse daran teilte.
    Er klopfte an ihre Tür.
    „Sekunde!“
    Rashid sah auf die Uhr, als Bridget die Tür öffnete. Er kannte keine Frau, die sich so schnell umziehen konnte.
    Bridget trug einen dunklen Pullover, Jeans und die festen Schuhe, die er ihr geschenkt hatte.
    „Ich bin so weit“, erklärte sie atemlos. Ihre Wangen waren gerötet, und ihre Augen leuchteten. Sie sah aus, als sei sie gerade geliebt worden. Einen Moment lang wünschte Rashid, Asheera habe sich nicht gerade diese Nacht zum Fohlen ausgesucht.
    „Kommen Sie, der Wagen wartet.“
    Kurz darauf waren sie im Stall. Das Licht war gedämpft, um eine beruhigende Atmosphäre für die Stute zu schaffen. Die Stallknechte standen bereit, falls ihre Hilfe gebraucht würde.
    In Gedanken ging Rashid alle möglichen Komplikationen durch. Er hatte einem der Knechte aufgetragen, sicherheitshalber den Tierarzt zu benachrichtigen. Nun hing alles von Asheera ab.
    Die Stute war nervös und trat von einem Fuß auf den anderen. In seiner Muttersprache redete Rashid beruhigend auf sie ein. Beim Klang seiner Stimme entspannte sich das schöne Tier sichtlich, sobald jedoch das nächste Donnergrollen zu hören war, wurde es wieder aufgeregt.
    Der Regen brach in einer Flut herein und prasselte heftig auf das Dach. Asheera wieherte laut, und vom Unterstand auf der Koppel her war ein Antwortwiehern zu hören. Blitz und Donner kamen nun in schneller Folge. Rashid beruhigte Asheera, so gut er konnte. Bridget lehnte an der Stallwand und sah zu. Allmählich ebbte der Sturm ab, und der Donner verhallte in der Ferne. Das gleichmäßige Prasseln des Regens wirkte entspannend auf die Stute. Rashid strich ihr über den Hals, die Seite entlang und ließ schließlich seine Hand auf ihrem Bauch ruhen, wo er eine Kontraktion spürte. Das Fohlen würde vor Sonnenaufgang auf die Welt kommen, vermutete er.
    „Du machst das sehr gut, meine Kluge“, murmelte er.
    Bridget hatte kein Wort gesagt, seit sie den Stall betreten hatten.
    „Ich denke, es wird alles glattgehen“, bemerkte Rashid, trat zu Bridget und beobachte Asheera sorgsam.
    „Dann ist es also wie bei uns Menschen; die Wehen können stundenlang dauern?“
    „Ja. Und beim ersten Mal dauert es meist am längsten.“
    Die Stute kam zu ihnen herüber und legte ihren Kopf an Rashids Schulter.
    Er streichelte ihr den Nacken. „Sie will nicht allein sein. Die Knechte sollen ein paar Ballen Stroh bringen, auf die wir uns setzen können. Kann ich Sie einen Moment allein lassen?“
    Bridget nickte. Sie war unsicher, wollte aber nicht, dass Rashid es bemerkte. Er würde sie nicht hierlassen, wenn es gefährlich wäre.
    Rashid gab seine Anordnungen. Der Stall war warm und roch wunderbar nach Pferden und Heu. Das gedämpfte Licht und das monotone Geräusch des Regens waren beruhigend.
    Bald saßen Bridget und Rashid nebeneinander auf einem Strohballen und beobachteten, wie Asheera sich in dem geräumigen Stall bewegte.
    „Sie haben wahrscheinlich schon viele Geburten miterlebt“, vermutete Bridget.
    „Ein paar. Bei meiner ersten war ich kaum älter als Mo. Danach musste ich aufs Internat, und bei der nächsten Geburt war ich dann schon über zwanzig. Es bleibt immer wieder aufregend.“
    „Das Wunder des Lebens“, stimmte Bridget zu.
    Rashid nickte erfreut, da sie seine Empfindungen teilte.
    Die Zeit verging langsam. In einiger Entfernung standen die Knechte bereit. Der Tierarzt traf ein und untersuchte Asheera. Alles war in Ordnung. Dann zog er sich in den kleinen Anbau zurück, um einen Kaffee zu trinken, bis er gebraucht würde.
    Rashid sah Bridget an. Sie hatte sich an die Stallwand gelehnt und die Augen geschlossen.
    „Sie sollten schlafen gehen“, schlug er sanft vor. Es war ein langer Tag gewesen, und nun brach fast schon der nächste Morgen an.
    „Nein, ich möchte bleiben. Aber es fällt mir schwer, wach zu bleiben. Erzählen Sie mir doch etwas.“ Sie blinzelte ihn schläfrig an.
    Sein Magen zog sich zusammen, wenn sie ihn so ansah. Schläfrig, sexy.
    Er wollte

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