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"Träume aus 1001 Nacht" 6

"Träume aus 1001 Nacht" 6

Titel: "Träume aus 1001 Nacht" 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McMahon
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Austreibungsphase ein. Das Fohlen kam in einer Bilderbuchgeburt zur Welt, die Füße voran, und die Fruchtblase platzte, knapp bevor das Kleine sanft ins Heu glitt.
    Rashid sah in Bridgets strahlendes Gesicht. Tränen schimmerten in ihren Augen. „Es ist perfekt.“
    Der Tierarzt untersuchte Stute und Fohlen, dann überließ er der Natur das Zepter. Asheera beschnupperte ihr Fohlen und leckte es zärtlich. Kurze Zeit später kämpfte sich das Kleine auf die Beine. Zweimal knickte es ein, dann begann es bei Asheera zu trinken.
    „O Rashid, das war überwältigend.“ Bridget strahlte Rashid an.
    Er erwiderte ihr Lächeln. „Die Knechte werden auf die beiden aufpassen und mir Bescheid geben, wenn etwas passieren sollte.“
    „Danke, dass ich mit dabei sein durfte. Haben Sie schon einen Namen für das Fohlen?“
    „Noch nicht. Wir wussten nicht, dass es ein Hengst wird. Aber wir werden einen passenden Namen finden. Kommen Sie, es ist fast Morgen. Sie sind sicher erschöpft.“
    Kurz darauf waren sie in der Villa und stiegen leise die Treppe hinauf. Die anderen Gäste würden bald aufstehen, aber Rashid ermahnte Bridget, sich auszuschlafen.
    „Es wird sowieso den ganzen Tag regnen. Ich organisiere ein paar Aktivitäten für die, die sich sonst langweilen. Schlafen Sie also, solange Sie möchten.“
    „Nachmittags lese ich Mo etwas vor. Er freut sich sicher, weil er bei dem Wetter bestimmt nicht raus darf“, erklärte Bridget schläfrig.
    Rashid nahm ihren Arm. „Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, dass Sie meinen Sohn nicht unterhalten müssen.“
    „Es macht mir wirklich Spaß. Er ist so klug und bescheiden. Sie müssen unheimlich stolz auf ihn sein.“
    Rashid dachte an seinen Sohn, von dem er so wenig wusste. Wahrscheinlich wusste Bridget nach den wenigen Tagen mehr über den Jungen als er, sein Vater. Fatima hatte sich um das Kind gekümmert, und so war es ihnen beiden richtig erschienen. Nun aber zweifelte Rashid.
    „Kommen Sie doch dazu“, schlug sie schüchtern vor.
    Er würde viel lieber mit ihr ins Zimmer kommen, die Tür schließen und sie ganz langsam lieben. Er würde das Fenster öffnen, die klare Luft hereinlassen, damit sie kühl über ihre erhitzten Körper striche. Wie viel Freude es ihm bereiten würde, zu erforschen, was sie mochte und wie er ihr Wonnen schenken könnte. Das Bettgeflüster würde sie einander näherbringen und sie ihren Traum von einem perfekten Ehemann vergessen lassen. Er wollte ihre ganze Aufmerksamkeit für sich …
    Aber sie war sein Gast. Sie war jung, unschuldig und ganz anders als die Frauen, mit denen Rashid geschlafen hatte. Er wollte sie nicht verletzen.
    „Schlafen Sie gut. Vielleicht höre ich morgen mit zu.“ Er küsste sie und zwang sich dann, sie gehen zu lassen.

7. KAPITEL
    Als Bridget in ihrem Zimmer stand, schlug ihr das Herz bis zum Hals. Sie fühlte sich erhitzt und öffnete das Fenster, um ein wenig frische Luft hereinzulassen. Dann entkleidete sie sich und schlüpfte unter die Decke. Was für ein wundersames Erlebnis diese Geburt gewesen war! Vor lauter Glück wollte sie am liebsten die Stute umarmen, das Fohlen und Rashid. Würde sie hier leben, wollte sie jede Geburt miterleben.
    Natürlich würde das nie passieren. Ihre Diskussionen über Liebe und Ehe hatten ihre verschiedenen Ansichten nur zu deutlich gemacht. Bridget war kein Kind der Liebe. Gerade deshalb wünschte sie sich eine Liebesheirat. Sie wollte die Fehler ihrer Eltern nicht wiederholen.
    Kurz bevor sie einschlief, träumte sie, Rashid würde sie lieben und sie ihn. Sie stellte ihn sich in fünfzehn, zwanzig, dreißig Jahren vor. Wenn er sie nur liebte, könnte sie sich ein Leben mit ihm vorstellen.
    Als sie erwachte, war es schon beinahe Mittag. Rasch nahm sie eine Dusche und zog sich an. Pünktlich zum Lunchbeginn stieß sie zu den anderen. Ihr Blick wanderte unwillkürlich zu Rashid. Er wirkte ruhig und entspannt wie immer. Hatte er überhaupt geschlafen, oder hatten ihn seine Gastgeberpflichten daran gehindert?
    „Sie haben also die Geburt des Fohlens gesehen“, bemerkte Jack.
    „Ja. Es war fantastisch.“ Unbefangen berichtete sie Jack von der Geburt.
    Elizabeth und Marie überlegten, ob sie shoppen gehen sollten, da es ja sowieso regnete. Bridget schloss sich ihnen nicht an. Ihr Bedarf an neuen Kleidern war vorerst gedeckt.
    „Möchten Sie die beiden begleiten?“, fragte Rashid.
    Bridget schüttelte den Kopf. „Ich habe eine Verabredung mit einem gewissen jungen Mann. Ein

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