"Träume aus 1001 Nacht" 6
an sich und küsste sie. Unwillkürlich umfing sie ihn und drängte sich hungrig an ihn. Haut an Haut glitten sie durchs Wasser. Nicht zum ersten Mal wünschte Bridget, er möge sie so lieben wie sie ihn.
Seine Beine streiften die ihren. Die Berührung war elektrisierend. Die köstlichsten Gefühle durchströmten Bridget, während Rashid den Kuss vertiefte.
Erst als vom Strand Geräusche herüberdrangen, löste sich Bridget von Rashid. Er sah sie aus seinen dunklen Augen an, und Bridget erschauerte, als sie die unverhohlene Begierde in seinem Blick las.
„Deine Gäste fragen sich sicherlich, was wir hier tun“, sagte sie heiser. Ihre Brüste waren an seine Brust gedrückt, ihre Beine mit den seinen verschlungen.
„Wenn sie Augen im Kopf haben, werden sie es sehen.“
„Na toll.“ Sie löste sich von ihm. „Ich schwimme wohl besser an den Strand zurück.“
„Im Weglaufen bist du gut.“
„Manchmal ist Rückzug die beste Taktik“, gab sie spitz zurück.
Sie schwamm zum Strand, nahm sich ein Handtuch und legte es sich um. Ein Bediensteter reichte ihr ein Glas Limonade, das sie dankend annahm. In der Ferne sah sie Rashid, der mühelos durch die Wellen tauchte. Er war ein begnadeter Schwimmer. Und ein begnadeter Küsser, dachte sie mit einem Seufzen.
Mo spielte in einiger Entfernung mit Alaya im Sand. Sie bauten eine gigantische Sandburg.
Bridget ging zu den Liegestühlen, wo sie Jack und Marie entdeckt hatte. Charles saß abseits und starrte auf das Meer hinaus.
Langsam ging Bridget zu ihnen hinüber.
„… gib zu, dass es praktisch wäre. Er wollte schon immer mehr Kinder. Sie mag seinen Sohn, und sie ist hübsch genug, um schöne Kinder zu gebären. Und zweifellos gefällt ihr sein Lebensstil.“
Marie lag mit geschlossenen Augen auf dem Rücken. „Eine Frau möchte mehr sein als eine gute Mutter.“
„Mit seinem Geld könnte Bridget sich leisten, was immer ihr Herz begehrt.“
„Geld ist nicht alles. Ihr Vater hat ihr sicher Geld hinterlassen. Vielleicht hat sie schon alles, was sie will“, hielt Marie träge dagegen.
„So viel wie Rashid kann sie nicht haben“, konterte Jack. „Ich wette, er macht ihr einen Antrag, noch bevor wir abreisen. Sie passt gut hierher. Und die beiden hängen ständig zusammen. Offensichtlich haben sie sich viel zu sagen.“
„Du glaubst doch nicht, dass er sie liebt?“
„Nein. Aber er findet sie anziehend, das reicht doch.“
Bridget wusste, dass sie nicht lauschen sollte, aber sie konnte einfach nicht anders.
„Würde dir das reichen?“, fragte Marie aufmerksam.
„Ich habe kein Kind, das eine Mutter braucht.“
„Mo kommt gut ohne sie klar.“
„Nein. Jedes Kind braucht eine Mutter. Nimmst du die Wette an?“
„Klar. Ich glaube nicht, dass Rashid ihr einen Antrag macht, bevor sie abreist.“
„Und wenn doch?“, beharrte Jack.
„Dann koche ich einen Monat lang das Mittagessen.“
Jack schwieg. Bridget fürchtete, entdeckt zu werden, und ging langsam rückwärts. „Eigentlich hatte ich mir etwas anderes als Wetteinsatz gedacht.“
Marie blinzelte in die Sonne. „Nämlich?“
„Kein Kochen. Ich dachte, das übernimmst du sowieso – als meine Frau.“
Mit einem Ruck hatte Marie sich aufgesetzt, ihr Blick ruhte auf Jack. Unsicher sah er sie an. Langsam ging Bridget davon. Niemand sollte je erfahren, dass sie diese Unterhaltung mitgehört hatte.
Bridget war schockiert, dass Marie und Jack glaubten, Rashid wollte sie nur als Mutter für seinen Sohn. Niemals würde sie für einen Mann die zweite Geige spielen.
Wenn sie sofort abreisen könnte, würde sie es tun. Dachte Rashid, sie spekulierte auf eine Ehe, weil sie sein Geld ersehnte? Und wollte er wirklich nur eine Mutter für Mo?
In diesem Moment trat Charles ins Zelt und sprach mit einem der Bediensteten. „Ich muss sofort zur Villa zurück, meine Sachen packen und dann zum Flughafen.“
„Natürlich, Sir. Ein Wagen steht bereit.“
„Warten Sie“, rief Bridget. „Ich komme mit.“ Sie hatte eigentlich erst in zwei Tagen abreisen wollen, aber vielleicht war es das Beste, sofort zu gehen. Bevor Rashid sie weiter bedrängen und sie womöglich schwach würde.
Charles sah sie an, als nehme er sie zum ersten Mal überhaupt wahr. „Elizabeth hatte recht. Ich muss zu ihr und alles in Ordnung bringen.“
„Kann ich mit Ihnen zum Flughafen fahren?“ Sie würde einen Flug buchen und solange im Hotel warten.
„Sagen Sie Seiner Exzellenz, ich musste dringend fort“, bat sie
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