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"Träume aus 1001 Nacht" 6

"Träume aus 1001 Nacht" 6

Titel: "Träume aus 1001 Nacht" 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McMahon
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war doch eine unabhängige Frau. Manchmal sogar zu eigensinnig, wie ihre Eltern in den letzten Jahren immer wieder bedauert hatten. Sie aber hatte sich nun einmal in den Kopf gesetzt, ihren eigenen Weg zu gehen. Und davon wollte sie sich auf keinen Fall abbringen lassen.
    „Hast du meinen Fotoapparat?“, fragte sie Kharun.
    „Willst du wieder die Spionin spielen?“
    „Nein. Aber der Apparat war sehr teuer, und ich hätte ihn gern zurück.“
    Er blieb an der offenen Tür stehen, die zu einem Büro führte, das mit modernster Technologie ausgestattet war. Es gab zwei Computer, die auf einem riesigen Tisch standen. Dahinter gingen hohe Fenster zum Garten hinaus.
    „Ich habe ihn hier aufbewahrt.“
    Saras Blick fiel auf den Fotoapparat, der auf dem Tisch lag. Sie nahm ihn auf und stellte fest, dass der Zähler auf Null stand.
    „Der Film ist beschlagnahmt worden“, erklärte Kharun.
    „Das habe ich mir schon gedacht, aber vielleicht kann ich einen neuen bekommen.“
    „Was willst du denn machen?“
    „Die Frage habe ich mir auch schon gestellt. Was gibt es hier für mich zu tun?“
    „Womit hast du denn deine Zeit in Amerika verbracht?“
    „Ich habe gejobbt, mich um die Wohnung gekümmert, eingekauft, Freunde getroffen. Ein ganz normales Leben geführt.“
    Er zog erstaunt die Augenbrauen hoch. „Du kannst kochen?“
    „Sicher.“
    „Nun, da Aminna nicht da ist, könntest du uns vielleicht das Essen zubereiten.“
    „Ich nehme an, du bist nicht dazu in der Lage. Scheichs kennen sich bestimmt nicht in einer Küche aus.“
    „Da täuschst du dich, Sara. Ich habe gelernt, für mich selbst zu sorgen, und dazu gehört auch, ein Essen zuzubereiten. Wenn ich mal keine Lust auf ein Restaurant habe.“
    „Und heute hast du keine Lust, oder?“
    „Jedenfalls nicht auf ein Restaurant.“ Dabei blitzte es in seinen Augen hintergründig auf. Sara wurden die Knie weich. Wenn er sie so anschaute, konnte sie ihm einfach nicht widerstehen. Wenn er nicht Scheich in diesem Land wäre, könnte er ebenso gut Schauspieler in Hollywood sein, dachte sie.
    „Dann habe ich heute ja etwas zu tun“, sagte sie. „Aber was mache ich an den anderen Tagen, wenn du mit den Verhandlungen beschäftigt bist?“
    „Es wird uns sicher etwas einfallen, und es sind ja auch nur wenige Wochen. Stell dir vor, du wärst in Ferien. Geh an den Strand, und leg dich in die Sonne. Oder mach einen Einkaufsbummel. Komm, ich zeige dir den Rest des Anwesens, und dann bereitest du das Essen für uns zu.“
    Den Fotoapparat in der Hand, schaute sie sich um. „Ich nehme an, hier laufen alle Fäden zusammen.“
    „Ja, ich arbeite meistens hier. Du weißt, ich habe ein Büro in Staboul City, aber auch wenn ich nicht dort bin, muss ich stets auf dem Laufenden sein. Deshalb können meine Ratgeber mich hier ständig erreichen. Ich bitte dich, während meiner Abwesenheit diesen Raum nicht zu betreten.“
    Sie hob entschlossen das Kinn. „Ich habe dir schon gesagt, dass ich keine Spionin bin. Außerdem spreche ich nicht Arabisch. Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen, dass ich deine Geheimnisse aufdecken könnte. Es interessiert mich nicht im Geringsten, was du hier tust.“ Sie machte auf dem Absatz kehrt und versuchte, den Zorn zu unterdrücken, den sie auf ihn empfand. Wann würde dieser Mann endlich begreifen, dass sie für eine zweitrangige Zeitung in den Vereinigten Staaten gearbeitet hatte und keine blonde, sexy Spionin war?
    Dabei wäre es vielleicht gar nicht so schlecht, diese Rolle zu spielen. Konnte sie nicht Vorteile daraus ziehen? Einen Augenblick lang fragte Sara sich, ob es ihr wohl gelingen würde, Kharun zu verführen, dann aber verdrängte sie rasch diese Überlegung, die ja doch zu nichts führte.
    Der Rundgang durch die Villa dauerte noch eine Stunde. Sara sah sich immer wieder staunend die modernen Kunstwerke an, die inmitten der Einrichtung aus dunklem Holz für einen interessanten Kontrast sorgten. Pflanzen, dicke Teppiche und Ledermöbel schufen eine wohnliche Atmosphäre. Als sie zum Swimmingpool kamen, fragte Sara: „Badest du oft hier? Das Meer ist doch nicht weit.“
    „Nein, aber viele Gäste bevorzugen den Pool. Du kannst das natürlich halten, wie du willst, solange du nicht allein im Meer baden gehst.“
    „Wer sollte mich begleiten?“
    „Wenn ich Zeit habe, komme ich gern mit. Ansonsten frag Aminna oder eine der anderen Hausangestellten.“
    „Hast du etwa Angst, ich könnte das Land schwimmend

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