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Traeume aus der Ferne

Traeume aus der Ferne

Titel: Traeume aus der Ferne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Liebert
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seufzend fest.
    »Okay«, antwortete ich kurz angebunden. In Gedanken durchlebte ich immer und immer wieder den Moment, als Kathrin mich einfach allein sitzenließ und mit dem Telefon in die Küche abdampfte. Ich war nach meinem überstürzten Abgang nicht sofort nach Hause gefahren, sondern hatte einen Abstecher an den See gemacht. Dort saß ich die halbe Nacht, warf wütend Steine auf die Wasseroberfläche und weinte dabei bittere Tränen.
    Am Sonntagmorgen dann hatte ich mich verkatert und krank gefühlt. Ich verstand selbst nicht, warum ich wegen einer Frau, die ich kaum kannte, die ganze Nacht geweint hatte. Hatte ich etwa allen Ernstes angenommen, dass ich ins Leben dieser Frau treten würde und diese sofort ihre Arbeit vergaß und nur noch an Tina, Tina, Tina denken konnte? Wie naiv! In diesem Moment hatte ich beschlossen, Kathrin radikal aus dem Weg zu gehen. Ich würde mich nie wieder einer so irrwitzigen Hoffnung hingeben.
    »Was ist denn los mit dir? Seit zwei Wochen bringst du kaum noch ein Wort über die Lippen.«
    Zwei Wochen war es schon her, als ich aus Kathrins Wohnung gestürzt war? Zwei Wochen lang war es mir schon gelungen, ihr aus dem Weg zu gehen? Nicht, dass sie nicht versucht hätte, mit mir zu sprechen. Doch am Telefon gab ich mich sehr professionell und sprach nur über das Geschäftliche. Ihre Mails beantwortete ich nur dann, wenn sie nichts Privates enthielten, und mein Auto stellte ich auf der anderen Seite der Straße und nicht mehr auf dem Firmenparkplatz ab.
    »Es ist alles in Ordnung. Ich bereite den Abschluss heute noch vor, damit du morgen nur noch das Nötigste erledigen musst. Du weißt noch, dass ich morgen frei habe?«
    »Ja«, antwortete Ariane lächelnd. »Ich weiß, dass du deinen Geburtstag morgen nicht mit mir verbringen möchtest.«
    Der Tag war vollgepackt mit Arbeit, so dass ich gar nicht merkte, wie die Zeit verflog. Erschöpft schaltete ich den PC aus und machte mich auf den Weg zum Wagen. Obwohl es schon spät war, sah ich in Kathrins Büro noch Licht brennen. Typisch, diese Frau kannte einfach nur ihre Arbeit.
    Ich spürte wieder das Kribbeln in mir hochsteigen, als ich an unseren gemeinsamen Abend dachte. Sie wirkte so weich und zart, und ihre Augen sprühten nur so vor Zärtlichkeit.
    Schluss damit! befahl ich mir selbst. Ich steuerte mein Auto zum See, wo ich die letzten zwei Wochen jeden Abend mit Grübeln verbracht hatte.
    Warum hatte ich mir an meinem Geburtstag eigentlich frei genommen? Ich hatte niemanden eingeladen, hatte auch gar keine Lust zu feiern. So lag ich morgens um elf Uhr auf der Couch und schaute eine dieser Krankenhaus-Serien. Trotzig redete ich mir ein, dass das immer noch weniger frustrierend sei, als am Geburtstag arbeiten zu müssen.
    Die Haustürglocke riss mich aus meinen Gedanken. Vielleicht der Postbote, der ein Paket von meiner Mutter ablieferte? Hoffnungsvoll öffnete ich die Tür und erstarrte zu Eis.
    »Kathrin«, krächzte ich.
    »Ja, ich bin es. Und ich bin nicht gut aufgelegt, also untersteh dich, mich wieder so abzuservieren, wie du das seit Tagen tust!«
    Ihre Augen funkelten gefährlich, und ihre Bestimmtheit ließ mich nicht daran zweifeln, dass sie es ernst meinte.
    »Was willst du?« fragte ich vorsichtig.
    »Hier«, sagte sie mit einer plötzlich samtweichen Stimme. Sie drückte mir einen Blumenstrauß in die Hand. »Alles Gute zum Geburtstag.«
    Ehe ich etwas antworten konnte, trat sie neben mich in den Wohnungsflur. »Ich weiß, dass du nicht mit mir reden willst und dass dich meine Erklärungen nicht interessieren. Ich weiß zwar nicht genau warum, aber das ist mir auch egal. Du steckst jetzt die Blumen ins Wasser, und dann entführe ich dich!«
    »Aber . . .«
    »Keine Widerrede!« unterbrach sie mich. »Ich bin nicht zum Diskutieren aufgelegt.«
    Obwohl ich am liebsten davongelaufen wäre, tat ich, was sie von mir verlangte. Ich versorgte die Blumen und folgte ihr dann zum Wagen.
    Ich wagte während der Fahrt nicht zu fragen, wohin sie mich brachte. Ich stellte mir ein Picknick im Wald vor oder ein Essen bei Kerzenschein.
    »Woher weißt du eigentlich, dass ich heute Geburtstag habe?« Und wann sind wir eigentlich vom »Sie« zum »Du« übergegangen? Ach ja, das war kurz vor dem Kuss, erinnerte ich mich wieder.
    »Ariane hat es ausgeplaudert, nachdem ich ihr angedroht hatte, dass sie meine Abrechnungen sonst wieder bearbeiten muss«, antwortete Kathrin ohne jeglichen Humor in der Stimme.
    »Von ihr hast du dann wohl

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