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Traeume aus der Ferne

Traeume aus der Ferne

Titel: Traeume aus der Ferne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Liebert
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verständnisvoll. Allein der zärtliche Klang in ihrer Stimme raubte mir meinen letzten Rest an Wut. »Aber ich musste erst allein einen Schlussstrich ziehen, um für etwas Neues auch wirklich bereit zu sein.«
    »Bist du nun bereit für etwas Neues . . . mit mir?« fragte ich leise.
    »Ja«, flüsterte sie und legte dabei eine Hand auf meine Wange. Ich schloss die Augen und genoss ihre Berührungen. Alles was ich wahrnahm, war ihre Hand und mein sich beinahe überschlagendes Herz. Im nächsten Moment spürte ich Kims Lippen auf meinen, und ihr Kuss war eine mehr als eindeutige Antwort auf meine Frage.
    Wir waren so sehr miteinander beschäftigt, dass wir Olivia erst bemerkten, als sie direkt vor uns stand.
    »Das bedeutet wohl, dass ich für den Rest des Urlaubes ein Bett für mich allein habe.« Es klang mehr wie eine Feststellung als eine Frage.
    Kim und ich rückten erschrocken ein Stück auseinander. Ich fühlte mich wie ein ertappter Teenager, konnte mir das Grinsen jedoch nicht verkneifen. »Bist du sehr böse?« fragte ich Olivia.
    »Nicht, wenn ihr mich zum Essen einladet«, erklärte sie großzügig. »Ich warte am Auto auf euch.«
    Kim wollte ihr schon nachgehen, doch ich hielt sie am Handgelenk fest. »Ich liebe dich«, flüsterte ich ihr ins Ohr. »Und ich bin froh, dass mein Herz niemals Urlaub macht.«
    Um die Wette strahlend liefen wir über den Parkplatz. Vor uns lagen wunderschöne Urlaubstage und das unausgesprochene Versprechen auf ein noch schöneres Leben zu zweit.

Mondlicht
    » D u könntest wenigstens einmal auch etwas für mich tun! Dieses Gartenfest ist enorm wichtig für mich und meine berufliche Laufbahn. Und du solltest inzwischen genau wissen, dass ich bei solchen Anlässen nicht allein antanzen kann. Oft genug habe ich dich entschuldigt, doch nun bist du mal wieder an der Reihe, etwas für mich zu tun«, forderte Franziska im Befehlston.
    »Mein Gott, Franziska, du tust ja gerade so, als ob alles immer nach meinem Kopf gehen würde«, erwiderte ich genervt. »Du weißt ganz genau, dass sich in diesem Haus alles nur um dich und deinen ach-so-tollen-Beruf dreht. Ich habe schlicht und ergreifend keine Lust dazu, diesen schönen Samstag damit zu verbringen, deinen Geschäftskolleginnen ein falsches Lächeln zu schenken. Und was soll das überhaupt mit dem Gartenfest ? Jeder normale Mensch sagt dazu Grillparty. Aber das ist wohl unter eurem Niveau, oder?«
    Ich hatte mich gerade so richtig schön in Rage geredet, als Franziska mich wieder einmal einfach stehenließ. Es war nicht nötig, dass sie die Sache mit mir ausdiskutierte, ja, überhaupt diskutierte. Sie wusste genau, dass ich, wie fast immer, am Ende doch wieder mitgehen würde. Ich hatte einfach keine Kraft mehr, gegen Franziska und ihren unerschöpflichen Tatendrang anzukämpfen. Manchmal fühlte ich mich wie ihre persönliche Marionette, die sich einfach ihrem Schicksal ergab.
    Während ich mich anzog, warf ich einen Blick in den Spiegel. »Wieso lasse ich mir das immer wieder gefallen?« fragte ich mein unglücklich dreinblickendes Spiegelbild.
    »Ich habe das gehört!« tönte es aus dem Bad nebenan. »Und du kennst die Antwort. Ohne meinen ach-so-tollen-Beruf könntest du dir dein bequemes Leben hier nicht leisten.«
    Nicht diese Leier schon wieder. Einen kurzen Moment überlegte ich, ob ich darauf eingehen sollte. Ich schüttelte leicht den Kopf und zupfte dann ruhig an meinem Haar weiter. Diesmal würde es ihr nicht gelingen, mich aus der Fassung zu bringen. Bei jedem Streit kam dieses Thema zur Sprache. Endlose Diskussionen waren das, mit immer denselben Argumenten. Aber ich war es leid, meinen Halbtagsjob rechtfertigen zu müssen. Natürlich bedeutete es ein bequemeres Leben, als acht Stunden im Büro zu sitzen. Er ließ mir viel Zeit für meine Hobbys. Aber ich war ja auch nicht so versessen darauf wie Franziska, in diesem Haus zu leben. Mir hätte eine kleine gemütliche Wohnung, die meinem Gehalt entsprach, vollkommen gereicht. Franziska hingegen neigte in allen Bereichen zur Extravaganz. Dagegen war ja auch gar nichts zu sagen, allerdings gab ihr die Tatsache, dass sie mehr als ich verdiente, noch lange nicht das Recht, mir immer wieder vorzuhalten, dass ich mir ohne sie dieses Haus gar nicht hätte leisten können. Dass ich darauf keinen Wert legte, interessierte sie nicht. Es gab ihr wohl ein Gefühl von Macht, dass ich in ihren Augen von ihr abhängig war.
    »Schatz, du willst doch nicht etwa diese Schuhe

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