Traeume aus der Ferne
»Und jetzt würde ich gern schlafen.«
»Natürlich, Liebes. Bekomme ich vorher noch einen Gute-Nacht-Kuss?« drängte sie.
Ich küßte Franziska flüchtig auf den Mund und wollte mich sofort wieder umdrehen. Doch sie ließ sich nicht so einfach abspeisen. Sie hielt mich fest und sah mich mit einem verführerischen Funkeln in den Augen an.
»War das schon alles?« fragte sie, wobei ihre Lippen schon wieder fast auf meinen lagen.
Gegen ihre Küsse war ich einfach machtlos. Ich genoss ihre Leidenschaft, die mich innerhalb von Sekunden in Brand setzte. Für einen kurzen Moment fragte ich mich, warum ich mich immer wieder so einfach besänftigen ließ, doch Franziskas Berührungen machten bald jegliches Denken unmöglich. Sie spürte, dass mein Widerstand längst gebrochen war, und binnen weniger Sekunden hatte sie sich und mich ausgezogen.
Mit einem tiefen Seufzer legte sie sich auf mich und schob mein Knie zwischen ihre Beine.
»Oh Liebes, darauf freue ich mich schon den ganzen Abend.« Ihre Stimme drang nur noch ganz leise zu mir durch, dafür spürte ich ihren Körper um so intensiver. Während sie sich weiter an meinem Bein rieb, senkte sie ihren Kopf auf meine Brüste. Ein lautes Stöhnen entfuhr mir, als sie meine Brustwarzen zwischen die Zähne nahm und sanft daran knabberte. Ich vergrub meine Hände in den Kissen, bereit, mich die nächsten Stunden verwöhnen zu lassen. Doch bereits im nächsten Augenblick rollte sich Franziska plötzlich von mir herunter und zog mich dabei auf sich.
»Bitte«, flüsterte sie. »Ich kann nicht mehr warten.«
Noch während sie diese Worte sagte, griff sie nach meiner Hand und legte sie zwischen ihre Beine. Sie presste mir ihre Hüften entgegen, ihre Finger krallten sich an meinem Rücken fest und ich hatte Mühe, meine Hand im gleichen Rhythmus zu bewegen, wie sie es tat. Dann hielt sie plötzlich inne und blickte mich erwartungsvoll an. Ich wusste genau, was sie wollte, auch ohne dass sie es aussprach. Langsam ließ ich meine Finger in sie gleiten. Mehr brauchte ich eigentlich gar nicht zu tun, denn Franziska stieß ihre Hüften nun in heftigen Stößen gegen meine Hand. Egal, wie schnell ich meine Finger bewegte, Franziskas Bewegungen waren schneller. Keuchend warf sie mich von sich herunter und setzte sich auf mich, ohne dabei meine Finger entgleiten zu lassen. Ich genoss den Anblick dieser wunderschönen Frau, die sich mir so voll und ganz hingab, genoss die Leidenschaft, die ich in ihr weckte. Sie stieß nun etwas langsamer, dafür aber um so heftiger gegen meine Hand. Kurz darauf ließ sie sich erschöpft auf mich fallen.
Wir lagen einige Minuten engumschlungen da. Franziskas Atem wurde wieder ruhiger, und ich wurde mir meines eigenen Verlangens wieder bewusst. Sanft küßte ich Franziska auf den Mund, ließ dabei meine Zunge wie zufällig über ihre Lippen streifen.
»Nicht böse sein, aber ich möchte jetzt schlafen.« Mit diesen Worten drehte Franziska mir den Rücken zu und schlief kurz darauf ein.
Ich hingegen lag den Rest der Nacht neben ihr und konnte kein Auge zutun. Erst war ich grenzenlos enttäuscht, dann stieg Wut in mir hoch. Franziska hatte mich benutzt, zum wiederholten Male nur für ihre Bedürfnisse benutzt. Sie verschwendete keinen Gedanken daran, dass ich vielleicht auch etwas von ihr wollte oder brauchte. Sie hatte ihre Welt wie immer im Griff – und ich gehörte nun mal zu ihrer Welt. Die Sache war ganz einfach, zumindest aus ihrer Sicht. In dieser Nacht aber war ihre Welt erheblich in Schieflage geraten, ohne dass sie es bemerkt hätte, denn ich stellte mir selbst einige Fragen, auf die ich die Antworten zwar längst kannte, aber die ich nie wirklich zu denken gewagt hatte.
Gegen Morgen musste ich wohl dann doch eingeschlafen sein, denn als ich die Augen wieder aufmachte, war das Bett neben mir leer.
In der Küche standen noch die Reste von Franziskas Frühstück, dabei ein Zettel:
»Habe heute viel zu tun, deshalb musste ich so bald los. Wollte dich nicht wecken – du sahst so süß aus. Warte nicht mit dem Essen auf mich. Franziska.«
Ich seufzte resigniert. Es passte alles wunderbar zusammen.
Ohne auch nur eine Sekunde zu überlegen, kramte ich in meiner Hosentasche nach einem kleinen Zettel. Schon beim Anblick von Lindas Telefonnummer besserte sich meine Laune merklich.
Denk nicht darüber nach, sagte ich mir. Ruf sie einfach an! Was ist schon dabei? Es gibt keinen Grund, nervös zu werden.
»Hallo, Linda. Ich bin’s.
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