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Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum

Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum

Titel: Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Felix M. Lützenrath
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und die Gegend im 30m Umkreis selbst zu erkunden. Ich lasse sie gewähren und habe bereits volles Vertrauen, dass sie mir niemals weglaufen wird. Der Himmel ist von der Abendröte in fantasievolle Farben gehüllt und die Berge am Horizont bilden ein Bild wie auf einer kitschigen Postkarte. Plötzlich fängt Maja an zu bellen. Als ich mich umdrehe, steht Lucia mit ihrem Hund hinter mir. Ich bin vollkommen überrascht und versuche, sie zu begrüßen, als wäre ich nicht sonderlich fassungslos. Maja weckt sofort ihren Mutterinstinkt und zu meinem Erstaunen lässt Maja sich von ihr ohne Gegenwehr auf den Arm nehmen und Liebkosen. Anscheinend wirkt ihre Aura also auch auf Tiere? Sie fragt mich, wo ich heute Nacht schlafen werde und ich deute auf mein Zelt.
    Muss wohl bereits entdeckt worden sein, denn in der Herberge hat man Lucia mit ihrem Hund abgewiesen und hierher geschickt. Zufälle gibt’s... Man sagte ihr, da würde bereits ein Pilger mit seinem Hund campen und sie solle doch mal gucken gehen. Zurückhaltend fragt sie mich, ob es ok wäre, wenn sie ihre Sachen holt, um auch hier zu nächtigen. Selbstverständlich stört mich das überhaupt nicht und ich bitte sie mit einer Geste, Platz zu nehmen. Da ihre Sachen noch in der Herberge stehen, drückt sie mir die Leine ihres Hundes in die Hand und sagt, sie komme sofort zurück und hole nur eben schnell ihren Rucksack. Wenige Minuten später taucht sie wieder auf. Sie erzählt mir, sie wäre ein wenig skeptisch gewesen, als man ihr in der Herberge sagte, da würde bereits ein Pilger mit seinem Hund am Fluss schlafen, denn normalerweise sind die meisten Pilger, die mit Hunden unterwegs sind, irgendwelche Landstreicher, die das ganze Jahr den Camino hoch und runter laufen. Umso glücklicher ist sie, mich nun hier zu treffen. Auch Maja beeindruckt sie sehr und als ich ihr die Geschichte erzähle, wie ich zu ihr gekommen bin, laufen ihr fast die Tränen. Spät am Abend bauen wir noch ihr Zelt auf und gehen dann beide schlafen. Ich fühle mich aufgeregt wie ein kleiner Junge vor Weihnachten und kann es kaum erwarten, morgen früh aufzuwachen.

02.07.09, Donnerstag — Cacabellos

    Wache gut ausgeschlafen auf und krieche aus meinem Zelt. Keine Ahnung, wie spät es ist und es interessiert mich auch grade nicht wirklich. Lucias Zelt steht noch neben mir und sie scheint noch zu schlafen. Ich setze mich erst einmal an den Fluss und putze mir die Zähne. Nun wacht auch Lucia auf und kommt aus ihrem Zelt hervor. Maja und ihr Hund Buju begrüßen sich sogleich, als wären sie bereits beste Freunde. Wir beschließen, zum Supermarkt zu gehen und erst einmal zu frühstücken. Auf dem Weg dorthin machen wir noch einen Abstecher zum Tierarzt, denn Buju braucht seine Dosis. Er hat irgendeine Hautkrankheit, die angeblich durch Stress verursacht wird. Dem Tier fallen dabei mehr und mehr die Haare aus. Armes Tier, nun weiß ich, wieso ich den Hund viel zu alt eingeschätzt habe. Anschließend setzen wir uns wieder auf die Wiese und beschließen, heute mal einen Ruhetag einzulegen und nicht zu pilgern. Weiß gar nicht, wieso wir beide davon ausgehen, dass wir zusammen laufen werden? Ich habe jedoch keine Einwände und Lucia ebenfalls nicht. Der Platz hier ist wunderschön und endlich kommen wir uns mal ein wenig näher und quatschen über alles, was uns so beschäftigt. Wir lassen die Zeit einfach verstreichen, liegen in der Sonne oder gehen in den Fluss baden. Maja und Buju verstehen sich auch bestens und spielen miteinander oder liegen faul im Schatten rum. Wir haben jedes Gefühl für Zeit verloren, merken aber irgendwann, dass wir wieder Hunger bekommen und suchen noch einmal den Supermarkt auf. Als wir zurückkommen, hängt ein Zettel an unseren Zelten, auf dem steht in Spanisch geschrieben: „Liebe Camper, bitte baut die Zelte ab und lasst keinen Müll zurück, Polizei Cacabellos“ Hmm, da weit und breit kein „agente de policía“ zu sehen ist belassen wir es erst einmal dabei und starten unser Picknick. Keine 5min vergehen, da steht der Polizist dann doch vor uns und deutet uns noch einmal darauf hin, dass wir umgehend die Zelte abbauen müssen, da es nicht erlaubt sei, hier zu campen. Wir handeln aus, dass wir noch zu Ende essen dürfen und danach uns um die Zelte kümmern werden. Echt dumm gelaufen, eigentlich haben wir keine Lust, heute noch weiter zu gehen. Die einfachste Lösung scheint uns zu sein, einfach den Fluss ein paar hundert Meter weiter runter zu laufen, um dann

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