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Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum

Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum

Titel: Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Felix M. Lützenrath
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habe. Oder ich erfreue mich jeden Tag über das, was ich bereits erlebt habe und was ein neuer Tag mir schenken kann.“ Für einen Außenstehenden ist das schwer nachvollziehbar. Ich habe die folgenden Tage noch viel darüber nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass dies der größte Schmerz sein muss, den ein Mensch empfinden kann. Der Verlust der geliebten Person und des eigenen Kindes. Danach mit einer solchen Lebenseinstellung neu anzufangen, bedarf eines unglaublich starken Charakters oder religiöser Weitsicht. Beides hat Alexandro. Er strahlt während des ganzen Gespräches. Auch wenn ich mir sicher bin, dass das Lachen in seinen Augen momentan vielleicht noch nicht wieder von Innen kommt, so bemüht und diszipliniert er sich, nicht in Depressionen zu verfallen. Dieser Mann hatte ein Lebensziel in seinem Alltag und das alles ist in einem tragischen Moment zusammengebrochen. Unsere Gespräche gehen mir sehr nahe und seine Einstellung zum Leben ist sehr weise und interessant. Wieder einmal läuft es darauf hinaus, sein Leben im vollen Maße zu erleben. Es lässt sich nur bedingt kontrollieren oder steuern. Das Leben ist zu kurz und zu kostbar, um es zu verschwenden und sich zu viele Gedanken übers Leben selbst zu machen. Wer seine Zeit nur damit verbringt, über Geschehenes nachzudenken und für die Zukunft zu planen, verpasst das Hier und Jetzt, in dem man sich augenblicklich befindet. Wer mit 50 Jahren sein vergangenes Leben bereut und meint, nun ist es zu spät, ich bin zu alt und kann die Zeit nicht zurückdrehen, der hat nichts von seinem bisherigen und auch nichts von seinem bevorstehenden Leben, da er den Rest seiner verbleibenden Zeit damit verbringen wird, über die verpasste Zeit zu trauern. Muss man für diese Erkenntnis erst Tausende Kilometer weit pilgern? Alexandro bietet uns an, im Garten der Herberge unsere Zelte aufzuschlagen, wir müssten jedoch warten, bis die Besitzerin der Herberge weg sei, da diese sonst Stress machen würde. Alternativ können wir aber auch ca. 500m weiter zu einem Forellenbach laufen. Dort gäbe es klares, sauberes Wasser und eine schöne grüne Wiese drum herum. Er selbst würde manchmal stundenlang dort sitzen und den Tag genießen. Das klingt natürlich sehr verlockend und da Lucia und ich auch Lust haben, bei der Hitze ein richtiges Bad zu nehmen und Maja und Buju sich dort mit großer Wahrscheinlichkeit auch wohl fühlen werden, gehen wir mal gucken, was es mit diesem kleinen Paradies auf sich hat.
    Es sind tatsächlich nur wenige hundert Meter und wir stehen hinter einer dicken Baumreihe, umgeben von Sträuchern und Büschen auf einer saftig grünen Wiese mit einem eiskalt klaren Forellenbach und kleinem Staudamm, so dass sich ein tiefes Becken zum Baden davor bildet. Da wir keine Badesachen dabei haben und leider nicht ganz alleine sind, springen wir in Unterwäsche ins eiskalte Wasser. Maja und Buju stehen bellend am Beckenrand und dann geschieht das für Lucia Unvorstellbare: Maja springt wagemutig ins Wasser und kommt zu mir geschwommen. Buju möchte nun nicht das Weichei sein und folgt seiner kleinen Göttin mutig. Ich nehme das gar nicht sonderlich zur Kenntnis, bis Lucia mir erzählt, dass Buju nahezu wasserscheu ist und noch nie zuvor irgendwo ein Bad genommen hat. Sie muss ihn immer mit riesigem Aufwand festhalten, um ihn wenigstens gelegentlich einer Körperwäsche zu unterziehen und nun taucht er wie ein Seehund ins Wasser ein. Wir haben alle unseren Spaß im Wasser und spielen und schwimmen, bis wir ordentlich abgekühlt sind. Danach legen wir uns in die warme Sonne ins grüne Gras um uns zu trocknen. Der Platz ist traumhaft schön und uns ist klar, dass wir hier am Fluss schlafen werden. Wie es der Zufall will, ist die Autobahn momentan wegen Steinschlages gesperrt, so haben wir absolute Ruhe. Die Autos, die hinter uns auf der nicht sichtbaren Schnellstraße fahren, werden vom Wasserfall des kleinen Staudammes übertönt. Der perfekte Zeltplatz.
    Unser Magen beginnt nun zu knurren. Haben die letzten Tage ja kaum was gegessen und verspüren einen riesigen Appetit. Zwar sind wir uns beide bewusst darüber, dass wir immer noch leicht krank sind und es langsam angehen sollten, aber der Hunger siegt und so entscheiden wir uns, eine köstliche Carbonara in der Küche der Herberge zuzubereiten. Wir kaufen alles Nötige ein und laufen zurück zur Herberge. Alexandro ist momentan nicht auffindbar, aber er hat uns zuvor bereits die Erlaubnis

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