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Traeume Suess, Mein Maedchen

Titel: Traeume Suess, Mein Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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müde. Ich wollte mich ausruhen.«
    »Du wolltest zu ihrem Haus«, sagte Jamie, unfähig, Laura Dennisons Namen laut auszusprechen. »Du hast von Anfang an vorgehabt, dorthin zu fahren.«
    »Na ja«, gab er nach einer Pause zu. »Nachdem du mir die Geschichte mit den Ohrringen erzählt hast, hab ich gedacht, dass es spaßig sein könnte, der alten Schachtel einen Besuch abzustatten.«
    »Du hattest schon beschlossen, bei ihr einzubrechen«, stellte Jamie fest.
    »Wir sind bei ihr eingebrochen«, erinnerte er sie.
    »Du bist schon öfter in Häuser eingebrochen.« Eine weitere Feststellung.
    »Ein oder zwei Mal.«
    »Du hattest schon öfter Ärger mit dem Gesetz.«
    »Ein oder zwei Mal.«
    »Aber warum musstest du sie umbringen?«, fragte Jamie.
    »Sie hat uns gesehen, Jamie. Was hätte ich sonst machen sollen?«
    »Du hättest abhauen können. Du hättest mit mir abhauen können.«
    »Das musste ich erst noch erledigen.«
    »Wie … wie hast du sie getötet?«, fragte Jamie.
    »Das weißt du doch. Du hast die Nachrichten gehört.«
    »Mit ihrem Kerzenständer«, sagte Jamie tonlos.
    »Hey - Mr. Fisher mit dem Kerzenleuchter im Schlafzimmer!« Brad lachte. »Erinnerst du dich an das Spiel, Jamie? Wo man herausfinden musste, wer wen wo und womit ermordet hat? Wie hieß es noch? Cluedo?«
    »Cluedo?« Redeten sie hier wirklich von einem albernen Gesellschaftsspiel?
    »Ja, genau. Das hab ich geliebt.«

    »Du hast die ganze Zeit vorgehabt, sie zu ermorden, oder?«
    Brad legte mit gerunzelter Stirn den Kopf zur Seite, als würde er ernsthaft über die Frage nachdenken. »Ich dachte mir, dass ich das mehr oder weniger spontan entscheide.«
    »Deshalb hast du den Kerzenständer mit in ihr Schlafzimmer genommen.«
    »Du meinst den Kerzenständer mit deinen Fingerabdrücken?«, fragte er listig.
    Die Frage traf Jamie wie ein Schlag, und sie musste mit beiden Händen die Überdecke packen, um nicht umzufallen.
    Brad lächelte. »Ja, vermutlich schon.«
    Er hatte sie in die Falle gelockt. »Warum?«, flüsterte sie.
    »Warum was, Jamie-Girl?«
    Was wollte er von ihr? »Hast du schon mal jemanden getötet?«, hörte sie sich fragen.
    Es entstand eine längere Pause. »Ein oder zwei Mal«, sagte er dann wie zuvor.
    »Oh Gott.«
    »Hey, nun flipp nicht gleich wieder aus.«
    Jamie unterdrückte den Schrei, der aus ihrer Kehle drängte. Sie sah eine goldene Kreditkarte vor sich und las den darauf gedruckten Namen. »Grace Hastings?«
    »Wow! Jamie-Girl! Die Kandidatin bekommt einen goldenen Stern. Du bist ja eine richtige kleine Privatdetektivin, was?«
    »Wer ist Grace Hastings? Was hast du mit ihr gemacht?«
    »Moment. Eine Frage nach der anderen.«
    »Wer ist sie?«, fragte Jamie noch einmal, bemüht, von der armen Frau nicht in der Vergangenheitsform zu reden.
    Brad zuckte die Achseln. »Eine Freundin von Beth. Obwohl ich immer den Verdacht hatte, dass sie gern mehr gewesen wäre. Hey, Jamie, hast du schon mal einen Dreier gemacht?«
    »Was?«

    »Du hast mich schon verstanden!«
    »Was ist mit Grace Hastings geschehen, Brad?«
    »Hm-hm. Du hast lauter Fragen gestellt. Jetzt bin ich dran.«
    »Bitte …«
    »Hast du schon mal einen Dreier probiert?«, wiederholte er.
    »Nein«, antwortete sie. Widerspruch war ohnehin zwecklos.
    »Warst du je mit einer Frau zusammen?«
    »Nein.«
    »Warst du je in Versuchung?«
    »Nein«, antwortete sie.
    »Nicht mal ein kleines bisschen?«
    »Nein.«
    »Ist wohl einfach nicht dein Ding, was?«
    Jamie nickte. Was dachte er sich jetzt wieder?
    »Was würdest du sagen, wenn ich dir erzähle, dass mich die Vorstellung von dir zusammen mit einer anderen Frau anmacht? Wenn ich dich darum bitten würde? Würdest du es für mich tun?«
    Oh Gott. »Ich weiß nicht.«
    »Darüber solltest du mal nachdenken«, sagte Brad, legte sich aufs Bett und stopfte sich ein Kissen unter den Kopf. »Beth war genauso. Du hättest sehen müssen, wie sie sich aufgeregt hat, als ich es zum ersten Mal vorgeschlagen habe.«
    »Es gibt also wirklich eine Exfrau in Ohio«, sagte Jamie in dem Versuch, das Gespräch wieder in andere Bahnen zu lenken.
    »Klar.«
    »Und einen Sohn?«
    »Jawohl, Ma’am. Corey Fisher. Er ist fünf Jahre alt.«
    »Aber du verstehst dich nicht gut mit Beth, oder?«
    Brad kratzte sich im Nacken. »Nicht besonders. Nein.«

    »Sie ist dir weggelaufen, stimmt’s?«, stellte Jamie fest, weil sie die Antwort schon wusste, bevor sie die Frage gestellt hatte.
    Daran erkennt man einen guten Anwalt , würde

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