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Traeume Suess, Mein Maedchen

Titel: Traeume Suess, Mein Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Computerprogrammierer«, erklärte er. »Außerdem habe ich eine Software entwickelt, durch die ein paar wichtige Typen im Silicon Valley auf mich aufmerksam geworden sind. Sie haben mir ein großzügiges Übernahmeangebot gemacht.«
    »Das du angenommen hast?«
    »Hey, ich bin vielleicht ein Computerfreak, aber bestimmt kein Idiot.«
    Jamie glaubte nicht, dass irgendjemand Brad Fisher je als Freak oder Idiot bezeichnet hatte. Konnte der Mann überhaupt noch attraktiver sein, fragte sie sich und dachte, dass er tatsächlich mit jeder Minute besser wurde. Er war nicht nur umwerfend, sexy und ein fabelhafter Liebhaber, sondern auch noch irgendein genialer Erfinder. Außerdem war er ledig, fuhr ein schickes Auto und musste sich um Geld keinerlei Sorgen machen. Jedenfalls war er wohlhabend genug, um im Breakers zu wohnen, bis er entschieden hatte, was er mit seinem Leben anfangen wollte. Viel besser konnte es gar nicht werden, entschied Jamie. »Also ich muss gestehen, dass ich in puncto Computer praktisch Analphabetin bin«, sagte sie, damit man ihre Gedanken nicht von ihrem Gesicht ablesen konnte. »Mein Computer bei der Arbeit stürzt ständig ab. Es ist wirklich nervig.«
    »Was machst du denn?«
    »Ich bin Schadensreguliererin bei Allstate.«
    Er nickte und sah sie aus seinen saphirblauen Augen an.
    »Einmal habe ich einen ganzen Arbeitstag verloren«, redete sie weiter, bemüht, nicht ins Plappern zu verfallen, »und meine Vorgesetzte hat mich gezwungen, länger zu bleiben und alles noch einmal einzugeben. Ich habe bis Mitternacht dort gesessen.«
    »Muss ja ziemlich wichtig gewesen sein.«
    »Nichts, was nicht auch bis zum nächsten Morgen hätte warten können. Aber Mrs. Starkey hat behauptet, ich müsse etwas falsch gemacht haben, weil sonst niemand im Büro je
Probleme mit Computerabstürzen gehabt hätte, und dass es meine Verantwortung wäre und erledigt werden müsse, deshalb …« Sie plapperte. Sie musste aufhören und zwar sofort, bevor sie alles kaputtmachte.
    »Du bist geblieben und hast es erledigt.«
    Jamie atmete tief ein und langsam wieder aus. »So knapp war ich noch nie davor zu kündigen.«
    »Hört sich an, als wärst du schon ein paar Mal kurz davor gewesen.«
    »Im Grunde jeden Tag.«
    »So sehr hasst du deinen Job?«
    »Es ist jedenfalls nicht das, was ich mir für den Rest meines Lebens vorgestellt hatte.«
    »Was hast du dir denn vorgestellt?«
    »Du lachst mich auch bestimmt nicht aus?«
    »Warum sollte ich dich auslachen?«, fragte er.
    Seufzend gab Jamie ihr Geheimnis preis. »Ich wollte immer irgendwie Sozialarbeiterin werden.«
    Die Saphiraugen funkelten. »Du wolltest immer irgendwie?«
    Jamie runzelte die Stirn. »Ich wollte es wirklich.«
    Er kniff seine Saphiraugen zu schmalen Schlitzen zusammen. »Und warum bist du es dann nicht geworden?«
    »Meine Mutter hat gesagt, Sozialarbeiter verdienen nicht genug. Sie wollte, dass ich Anwältin werde.«
    »Und du tust immer, was dir deine Mutter sagt?«
    »Ich habe es jedenfalls weiß Gott versucht.« Jamie schüttelte den Kopf. »Aber das hat nicht gezählt - es war nie gut genug. Jedenfalls ist das jetzt alles eh egal. Sie ist vor zwei Monaten gestorben.«
    »Dann kannst du jetzt ja aufhören, es zu versuchen«, meinte Brad seltsam schmunzelnd.
    »Manche Gewohnheiten wird man schwerer los, als man denkt.«
    »Bist du noch nicht so weit?«

    Jamie lächelte traurig. »Warum fragen mich das immer alle?«
    »Tut mir Leid.«
    »Das muss dir nicht Leid tun. Es ist ja nicht deine Schuld, dass ich nicht weiß, was ich machen soll.«
    »Ach, das findest du bestimmt bald heraus.«
    »Klar - als Computergenie hast du gut reden.«
    »Kündige deinen Job«, sagte Brad.
    »Was? Das kann ich nicht machen. Meine Schwester würde einen Anfall kriegen.«
    »Ich könnte eine gute Sozialarbeiterin gebrauchen.« Er beugte sich vor und küsste sie sanft.
    Jamie lachte. »Mann, du kannst wirklich gut küssen«, meinte sie, als sie sich zum Luftholen widerwillig von ihm löste.
    »Apropos Schwestern«, sagte Brad, und sein Lächeln wurde kryptisch. »Was glaubst du, wer mir beigebracht hat, so zu küssen?«
    »Deine Schwester hat dir das Küssen beigebracht?«
    »Meine Schwestern«, verbesserte er sie. »Ich hatte drei. Ich war der Jüngste in der Familie, und sie haben mich schamlos ausgenutzt.« Er lachte. »Als sie anfingen, mit Jungen auszugehen, probierten sie die ganzen Sachen an mir aus. ›Wie war das, Bradley? Und wie war das?‹ Und als sie dann ihre

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