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Traeume Suess, Mein Maedchen

Titel: Traeume Suess, Mein Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Zellophan?«, fragte Jamie den Mann hinter dem Empfangstresen. »Manchmal muss man die Karte nur in Zellophan einwickeln … Oder wenn Sie eine Plastiktüte haben …«
    »Vergiss es, Jamie. Wir gehen einfach woandershin.«
    Jamie spürte, wie sich Enttäuschung in ihr breit machte. Sie hatte sich das Ritz in den Kopf gesetzt. »Ich habe eine Kreditkarte«, bot sie an, griff in ihre Handtasche und gab dem jungen Mann ihre Karte. Sei’s drum. Wie viel konnte eine Nacht schon kosten?
    »Ich möchte deine Karte nicht benutzen«, sagte Brad.
    »Komm schon. Du hast schließlich alles andere bezahlt.«
    »Tut mir Leid.« Der junge Mann blickte verlegen von einer Seite zur anderen, als wollte er seine Kollegen um Hilfe rufen. »Ich fürchte, diese Karte wurde ebenfalls abgelehnt.«
    »Scheibenkleister«, murmelte Jamie. Sie war noch nicht
dazu gekommen, die letzte Rechnung zu bezahlen, und der Preis für eine Suite hatte wahrscheinlich ihren Kreditrahmen überschritten. »Und was ist mit einem normalen Zimmer?«
    »Ich fürchte, zurzeit ist kein Zimmer frei«, sagte der Mann am Empfang so zögerlich, dass sogar Jamie wusste, dass er log. »Vielleicht versuchen Sie es in den Embassy Suites. Sie sind nur ein paar Blocks entfernt.«
    »Sie können sich Ihre Embassy Suites sonst wohin stecken«, sagte Brad.
    »Brad …«
    »Los, komm, Jamie.« Brad warf sich Jamies Tasche über die linke, seine eigene über die rechte Schulter, fasste sie am Ellbogen und zerrte sie zwischen den japanischen Touristen hindurch, die noch immer die Lobby bevölkerten, zu der gläsernen Drehtür. Er warf dem Mann vom Parkservice seinen Parkschein zu und begann, rastlos vor dem Eingang des Hotels auf und ab zu laufen.
    »Das ist schon in Ordnung, Brad. Wir finden ein anderes Hotel.«
    »In den beschissenen Embassy Suites übernachte ich jedenfalls nicht.«
    »In Atlanta gibt es einen Haufen Hotels. Wir finden ganz bestimmt ein schönes.«
    »Scheißkreditkarte.«
    »So was kommt vor, Brad. Es ist okay.«
    »Es ist nicht okay. Es ist sehr peinlich«, sagte Brad kopfschüttelnd und fuhr sich durch sein kurz geschorenes Haar. »Scheiße!«
    Jamie biss sich auf die Lippe, um sich weitere tröstende Worte zu verkneifen. Sie musste ihn einfach vor sich hin kochen lassen, dachte sie, bis seine ganze Wut verpufft war. Natürlich war es ihm peinlich. Er war es nicht gewöhnt, dass ihm so was passierte. In ein paar Minuten würde er sich wieder beruhigt haben. Alles würde wieder normal sein. »Er
hat dich Mr. Hastings genannt«, sagte sie, als es ihr plötzlich wieder einfiel.
    Brad blieb abrupt stehen und fuhr zu ihr herum. »Was?«
    »Der Mann am Empfang. Als er dich um deine Unterschrift gebeten hat, hat er dich Mr. Hastings genannt.«
    »Wirklich?«
    »Ich wollte ihn gerade verbessern, aber dann hat er gesagt, dass die Karte verweigert wurde, und na ja …«
    Brad schüttelte den Kopf. »Hastings ist mein zweiter Vorname«, führte er aus. »Der blöde Typ konnte nicht mal lesen. Kein Wunder, dass er es nicht auf die Reihe gekriegt hat.«
    Jamie lächelte. Brad Hastings Fisher, wiederholte sie stumm, als der Hoteldiener den blauen Thunderbird auf die lange runde Einfahrt chauffierte. Was für ein vornehm klingender Name. »Hör mal, du siehst müde aus. Warum lässt du mich nicht fahren …«
    »Steig ein, Jamie«, wies Brad sie leise an und setzte sich hinters Steuer, während der Hoteldiener die Beifahrertür aufhielt. »Ich fahre. Und du spielst die Fremdenführerin.«
    »Jetzt? Aber du bist doch erschöpft.«
    »Von dem ganzen Adrenalin geht mir die Pumpe wie wild. Vielleicht schaffe ich es, mich wieder zu beruhigen, wenn wir ein bisschen in der Stadt rumfahren.«
    Jamie wollte vorschlagen, bis Adairsville weiterzufahren, ließ es jedoch wohlweislich, weil sie kein Interesse hatte, ihren vorherigen Streit wieder aufzuwärmen. »Du willst ernsthaft, dass ich dir die Sehenswürdigkeiten zeige?«
    »Wie wär’s, wenn wir einfach eine Zeit lang in Butthead rumfahren? Du könntest mir zeigen, wo du gewohnt hast.«
    Jamie seufzte. Durch Buckhead zu fahren, war das Letzte, was sie jetzt wollte. Sie wollte vielmehr ein heißes Bad nehmen und hinterher in ein schönes warmes Bett steigen. Aber wenn er nur ein paar Minuten brauchte, um sich zu beruhigen … »Da vorne links«, sagte sie, als Brad losfuhr. »Und
jetzt rechts. Okay. Bis zur nächsten Ecke und dann wieder rechts. Und jetzt der Straße um die Kurve folgen.«
    »Wow, das sind aber ziemlich

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