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Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Titel: Träume wie Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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»Sie liegt immer noch im Koma. Ich habe ihr Blumen geschickt. War wohl töricht, wie?«
    »Allerdings.« Verdammt, warum ließ er es zu, dass sie ihn immer wieder zu solchen Äußerungen zwang? »Aber gemeinhin schätzen die Menschen solche törichten Gesten.«
    »Ich zumindest schon.« Dora tat einen tiefen Atemzug. »Skimmerhorn, hast du Lust, von hier zu verschwinden?«
    »Ich bin mit dem Messen gleich fertig. Dann gehe ich dir aus dem Weg.«
    »Nein, ich meine, aus dem Haus zu gehen.« Nervös fuhr sie sich mit den Fingern durchs Haar. »Hast du vielleicht Lust auf eine Pizza oder einen Film? Ich kriege die Krise, wenn ich mir diesen Stapel Papier noch länger anschauen muss.«
    »Ist es nicht ein bisschen früh fürs Kino?«
    »Nach einer anständigen Pizza nicht mehr.« Sie bot ihre ganze Überredungskunst auf. »Komm, sei kein Spielverderber,
Skimmerhorn. Das Einzige, was noch schlimmer ist, als alleine ins Kino zu gehen, ist, alleine ins Autokino zu gehen.«
    Er wusste, dass er Nein sagen sollte. Nachdem, was zwischen ihnen am Abend zuvor beinahe passiert wäre, sollte er sich tunlichst von ihr fern halten. »Hast du schon eine Kodenummer eingegeben?«
    »Warum fragst du?«
    »Weil wir die Anlage einschalten müssen, bevor wir ausgehen.«
    Ihre Nervosität war wie weggeblasen. »Die Nummer lautet: zwölf-vierundzwanzig-dreiundneunzig. Weihnachten dreiundneunzig«, erklärte sie lächelnd und nahm ihren Mantel. »Dieses Datum, dachte ich mir, werde ich nicht so schnell vergessen.«
    »Klug überlegt.« Er schlüpfte in sein Jackett und ergriff nach kurzem Zögern die Hand, die sie ihm hinstreckte. »Aber erst überprüfen wir die Schlösser.«

9. Kapitel
    Mary Pat war eine Frau, die ihre Ziele ohne Umwege anzusteuern pflegte. Und der kürzeste Weg, um ihre Neugier bezüglich Jeds Vermieterin zu befriedigen, war ein kleiner Einkaufsbummel. Sie betrat Doras Laden und war von dem Ambiente ebenso angetan wie von dem glücklichen Zufall, ihre Partnerin aus der Fahrgemeinschaft dort anzutreffen.
    »Hallo, Lea.«
    »Ach, hallo.« Lea stellte den mundgeblasenen Spucknapf ab, den sie gerade abgestaubt hatte. »Was führt Sie denn in diese Gegend.«
    »Der Geburtstag meiner Mutter.« Dass dieser erst in drei Monaten anstand, spielte für sie keine Rolle. »Mir hat die Keksdose, die Jed mir neulich aus diesem Laden mitgebracht hat, so gut gefallen, dass ich dachte, ich finde hier auch etwas Ausgefallenes für meine Mutter.«
    »Ausgefallenes haben wir zuhauf. Was machen die Kinder?«
    »Uns langsam aber sicher zum Wahnsinn treiben. Ich zähle die Tage, bis die Schule wieder anfängt.«
    »Ja, ja, wer nicht.« Leas Verstand arbeitete messerscharf. Mary Pat war genau die richtige Adresse, um etwas über Jed in Erfahrung zu bringen. »So, Sie sind also mit Jed befreundet?«
    »Seit Jahren.« Mary Pat betrachtete eine Sammlung Goss-Porzellan und wartete auf eine passende Gelegenheit, um Lea über ihre Schwester auszuhorchen. »Er und Brent waren Kollegen, bis Jed Captain wurde. Haben sechs Jahre zusammen gearbeitet. Das ist ja wirklich ein hübscher Laden. Wie lange ist Ihre Schwester denn schon in diesem Geschäft?«
    »Seit der ersten Klasse«, erwiderte Lea trocken. »Das Handeln liegt ihr im Blut. Offiziell betreibt sie es seit drei Jahren.«
    Eine knallharte Geschäftsfrau? fragte sich Mary Pat im Stillen. Profitgierig? »Sie hat wirklich eine sehr hübsche Auswahl.« Sie warf einen Blick auf das Preisschild, das an einem Art-Deco-Cocktailshaker baumelte und stieß einen lautlosen Pfiff aus. »Ich hoffe, dass sie seit dem Einbruch keine weiteren Unannehmlichkeiten mehr hatte.«
    »Nein, zum Glück nicht.« Lea ging zu der kleinen Kaffeebar hinüber und füllte zwei versilberte Tassen. »Milch? Zucker?«
    »Mmm, danke.«
    »Wir sind ja alle so froh, dass Jed an dem Abend hier war. Es ist schon ein sehr beruhigendes Gefühl zu wissen, dass sie einen Polizisten zum Nachbarn hat.«
    »Und auch noch einen der besten. Brent meint, wenn Jed sich dazu entschließen könnte, wieder einzusteigen, könnte er binnen zehn Jahren Polizeichef sein.«
    »Wirklich?« Mit einem kurzen, schuldbewussten Gedanken an ihre Diät genehmigte Lea sich noch einen halben Teelöffel Zucker extra.
    Mary Pat steuerte wieder das Ausgangsthema ihres Gesprächs an.
    »Ich war überrascht, als er hier einzog. Ihre Schwester ist ja eine richtige Unternehmerin – Geschäftsfrau, Hausbesitzerin.«
    »O ja, Dora hält gerne die Fäden in der

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