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Traeume wie Samt

Traeume wie Samt

Titel: Traeume wie Samt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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daß Sie heute nacht Hilfe brauchen. Sie sind krank, Harry.«
    »Das behaupten alle.« Der Gedanke durchfuhr ihn, daß sie nur deshalb nicht vor ihm floh, weil sie sein merkwürdiges Verhalten noch immer für eine Lebensmittelvergiftung hielt. Der Anblick der vor ihm knienden Molly beschwor die erotischste Version herauf, die Harry jemals gehabt hatte. Er stellte sich vor, wie sie seine Hose öffnete, seine Männlichkeit befreite und die heiße Haut mit ihrer Zunge berührte.
    »Entspannen Sie sich, Harry.« Molly ließ den anderen Schuh vom Fuß gleiten. »Wir haben Sie gleich im Bett.«
    »Ja.« Bis der Morgen hereinbrach, wäre es zu seinem Grab geworden. Er würde das, was unweigerlich geschehen mußte, nicht überleben. »Morgen früh fühlen Sie sich besser.«
    »Nein.«
    »Natürlich.« Plötzlich schwieg Molly. Sie starrte auf die kleine Lederscheide, die um seinen Knöchel geschnallt war. Harry wollte über das Messer sprechen und ihr erklären, daß es sich um mehr als nur um eine Familientradition handelte. Aber dann würde sie die volle Wahrheit über seine Eltern erfahren, die Todesursache, daß er zu spät gekommen war, um sie zu retten. In seinem gegenwärtigen Zustand durfte er dieses Thema nicht anschneiden. Er fragte sich, ob der Anblick des Messers Molly von ihm wegtreiben würde.
    Wortlos löste sie die Scheide und legte sie auf das Nachtschränkchen. Dann stand sie auf, umfaßte mit einer Hand Harrys Schulter und schob ihn sanft rückwärts.
    Mit der Grazie eines Elefantenbullen, der über eine Klippe stürzte, fiel er in die Kissen. Hilflos beobachtete er im Liegen, wie Molly sich über ihn beugte. Der weiße Bademantel teilte sich und enthüllte die Spitzeneinfassung ihres Nachthemds. Harry befeuchtete die trockenen Lippen und kämpfte um Worte. »Bitte.« Mehr konnte er nicht sagen.
    »Was ist los?« fragte sie. »Was wollen Sie?«
    »Dich.«
    Molly fuhr zusammen. Feurige Röte stieg in ihre Wangen. »Harry, Sie sind krank.«
    »Nein, ich bin nicht krank. Nicht so, wie du denkst. Ich will dich. Bitte.«
    Molly beugte sich über das Bett und legte ihre Hand auf seine Stirn. »Es ist das Fieber. Sie fantasieren.«
    »Nein. Berühre mich.« Er streckte einen Arm aus und umfaßte ihr Handgelenk, bevor sie die Hand von seinem Kopf wegnehmen konnte. »Hier.« Er bewegte ihre Finger zu seiner Erektion hinunter. »Schlafe mit mir.«
    Sie wurde sehr ruhig.
    Nun würde sie vor ihm fliehen. Das war es. Das Ende.
    »Harry?« Ihre Augen waren zwei grüne Edelsteine, die von einem inneren Feuer erwärmt wurden.
    »Das stimmt nicht mit mir«, flüsterte er rauh. »Keine Lebensmittelvergiftung. Ich will dich so sehr. Unendlich.«
    »O Harry …«
    Er war sicher, daß sie kurz vor der Panik stand. In der nächsten Sekunde würde sie die Flucht ergreifen. Und er konnte nichts tun, um sie aufzuhalten. »Geh nicht weg«, flüsterte er.
    Ihre Finger legten sich tastend über die Wölbung seiner Hose. Harry glaubte, er würde in Flammen aufgehen. Dann richtete Molly sich langsam auf, ohne den Blick von ihm zu lösen. Das war es, dachte er dumpf. Nun hatte sie den Irrsinn in ihm erkannt und würde ihn in der Dunkelheit allein lassen.
    Der Bademantel fiel auf den Teppich. Das weiße Nachthemd folgte.
    Harry sog den Anblick von Mollys nacktem Körper in sich ein. Das Bild drohte seine Sinne zu überschwemmen. Mondlicht glänzte auf den Wölbungen ihrer kleinen, festen Brüste und den üppig gerundeten Hüften. Das dunkle Dreieck der Haare, die ihr Geheimnis verbargen, zog ihn in seinen Bann. Sie kam zu ihm.
    Sie kam zu ihm. Für Sekundenbruchteile verstand er nichts mehr. Er war so sicher gewesen, daß sie vor ihm davonlaufen würde. »Molly?« keuchte er. Langsam legte sie sich über ihn, und ihm war, als würde ein warmer, tropischer Regen auf ihm niedergehen. Mit dem Mund fuhr sie sanft und verhalten über seine Lippen. Ihre Brüste drängten sich gegen seinen Oberkörper.
    Er würde mit ihr schlafen.
    Die letzten Reste seiner Zurückhaltung lösten sich auf. Harry stürmte los, ohne an die Gefahr zu denken, die unter der Glasbrücke drohte. Für ihn zählte nur noch, das gegenüberliegende Ufer des Abgrunds zu erreichen. Er schloß Molly in die Arme, drehte sie herum und preßte sie auf das Bett. Er hörte ihren leisen, überraschten Schrei, und dann hielt sie sich an ihm fest, umklammerte wild seine Schultern. Ihre Fingernägel kratzten über seinen Rücken. Er legte die Hand zwischen ihre Beine und glitt mit den

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