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Traeume wie Samt

Traeume wie Samt

Titel: Traeume wie Samt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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Fingern durch das weiche Haar. Dann fand er sie. Heiß und feucht, für ihn bereit. Vage erinnerte er sich an die Kondome und tastete nach der Schublade neben dem Bett, erreichte sie aber nicht. Er fühlte sich unbeholfen, als wäre er nicht er selbst.
    »Verdammt.«
    »Ich mache es.« Molly klang atemlos, als sie die Hand ausstreckte, um die Schublade für ihn zu öffnen.
    Harry kramte darin. Er fand die Schachtel. Und das Päckchen. Vorspiel. Die Stimme in seinem Kopf klang sehr eindringlich. Frauen legten Wert auf das Vorspiel. Sehr viel Vorspiel.
    »Stimmt etwas nicht?« fragte Molly unruhig, aber leidenschaftlich. Eindeutig leidenschaftlich – nicht entsetzt.
    »Vorspiel«, murmelte Harry. »Es sollte ein Vorspiel geben.«
    »Das können wir nachholen, oder? Machen wir ein Nachspiel daraus.« Sie griff nach seinem Reißverschluß. »Harry, ich kann nicht warten. Ich habe noch nie etwas ähnliches gefühlt.«
    Als sie seine Hose aufriß, hielt Harry den Atem an. Doch es war nichts Schlimmes geschehen. Seine Hand zitterte so heftig, daß er das Kondom nicht entrollen konnte. Molly half ihm. Er beobachtete, wie sie sich mit ernstem Stirnrunzeln darauf konzentrierte. Ihre süße Ungeübtheit wirkte erregend. Jede Berührung, jedes vorsichtige Tasten und Schieben verwandelte sich in eine Liebkosung, unter der er zu explodieren drohte. Schließlich war er bereit, in quälendem Verlangen. Molly wartete auf ihn, griff nach ihm. Begehrte ihn. Das Wunder dieser Erkenntnis raubte ihm den Atem. Sie wollte tatsächlich ihn, seinen Irrsinn und den ganzen Rest.
    Molly hob ihren Körper und öffnete sich für ihn. Sie lud ihn ein in ihre Wärme. Die heiße Feuchtigkeit und ihr weiblicher Duft nahmen ihn mit auf eine Reise ins Herz der Schöpfung. In wildem Verlangen bedeckte Harrys Mund Mollys Lippen, die sich teilten und ihn einließen, während er in ihren Körper eindrang, am Widerstand der festen Muskeln vorbei. Sie war eng. Unglaublich eng. Dann war er in ihr, und sie hielt ihn fest umschlossen, so daß er nicht hätte sagen können, wo sein Körper endete und ihrer begann. Er bewegte sich in ihr. Tiefer und tiefer sank er in die Hitze, die ihn willkommen hieß. Mollys Beine legten sich um ihn, und er spürte erneut, wie sich ihre Fingernägel in seine Schultern gruben.
    In leidenschaftlicher Erfüllung schrie Molly leise auf, und Harry wußte, daß er diesen Augenblick nie vergessen würde, solange er lebte. Mollys Schrei war das wunderbarste Lied der Welt. Aber nun war nicht die Zeit für den Genuß erotischer Klänge. Die bebenden Schauer, unter denen Molly den Höhepunkt erreichte, ergriffen auch Harry und rissen ihn mit, ihr in den Strudel der Hingabe zu folgen. Selbst unter größter Willensanstrengung hätte er nicht länger warten können. Mollys süßen Aufforderungen zu widerstehen wäre ihm ohnehin keinen Augenblick mehr in den Sinn gekommen. Er sprang von der Glasbrücke und landete auf der gegenüberliegenden Seite des Abgrunds. Er war in Sicherheit. Molly war ihm gefolgt.

9
    Das kam davon, wenn man eine Gelegenheit nutzte.
    Im Morgenlicht, das durch die Schlafzimmerfenster flutete, öffnete Molly die Augen. So also war es, mit Dr. Harry Stratton Trevelyan zu schlafen. Sie lächelte und verzog das Gesicht amüsiert. Für eine Abberwick gab es tatsächlich nichts Befriedigenderes als gestillte Neugier. Mit einiger Anstrengung unterdrückte Molly ein ausgelassenes Kichern. So wie heute nacht hatte sie ihren Wissensdrang zum erstenmal zufriedengestellt. Ihr Körper schien noch immer vor Vergnügen zu schnurren.
    Sie streckte sich, stützte den Kopf auf den Ellenbogen und betrachtete Harry, der neben ihr schlief. Der intime Anblick sandte einen Glücksschauer durch ihren Körper. Harry war unvergleichlich in seiner atemberaubenden Männlichkeit. Sicher, er besaß nicht die klassischen Züge, die einen Mann normalerweise attraktiv machten. Ihn als gutaussehend zu bezeichnen wäre völlig verfehlt. Bei diesem wunderbaren Vertreter des männlichen Geschlechtes klang das Wort lächerlich weich und trivial. Harry war einzigartig, der faszinierendste Mann der Welt. Sogar mit dem Gesicht halb in den Kissen des zerwühlten Bettes behielt er seine Aura maskuliner Anmut. Die Muskeln an Schultern und Rücken deuteten auf seine geschmeidige Kraft. Seine langgliedrigen Alchimistenhände lagen in dunklem Kontrast auf den weißen Laken. Die schroffen, tief eingegrabenen exotischen Züge seines Gesichts zeigten eine Fähigkeit

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