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Traeume, zart wie Seide

Traeume, zart wie Seide

Titel: Traeume, zart wie Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Bird
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Körper und die Hitze, die er ausstrahlte. In seinen Augen las sie Lust auf nackte Haut und körperliche Nähe. Auf heißen Sex ohne Konsequenzen, der ihr unweigerlich das Herz brechen würde.
    „Verdammt, Joy, Sie machen mich fertig.“
    Schweigend starrte sie ihn an.
    „Letzte Warnung“, stieß er hervor. „Sonst zeige ich Ihnen gleich, was passiert, wenn Sie mich so ansehen. Letzte Nacht waren Sie davon nicht sehr begeistert.“
    „Nur, weil Sie dabei an jemand anderen gedacht haben.“
    „Habe ich das?“ Grays Stimme war wie ein tiefes Grollen, und er zog Joy näher an sich heran. Ihre Schenkel berührten sich, seine Hände wanderten ihren Rücken hinauf. Joy wartete darauf, dass er sie an sich riss, sie in einer Umarmung erstickte … doch dann schob er sie so unpersönlich wieder von sich, als wäre das alles tatsächlich nur eine Demonstration gewesen.
    Enttäuscht blickte sie zu ihm auf … und sah, dass er sie mit den Augen verschlang.
    „Verdammt, ich hoffe, Tom weiß, wie viel Glück er hat“, stieß er hervor.
    „Er ist nicht …“
    „Wie alt ist er?“
    „Neunundzwanzig.“
    Gray wirkte gelangweilt. „Das perfekte Alter für Sie.“
    Sie wollte zuerst wiederholen, dass sie und Tom kein Paar waren, biss sich dann aber auf die Lippe. Sie hatte auch ihren Stolz, und sie wollte nicht den Eindruck erwecken, dass sie sich Gray an den Hals warf. Außerdem war das Lied zu Ende, und er führte sie bereits zum Rand der Tanzfläche.
    Tom und Cassandra warteten am Tisch. Als sie herankamen, stand die Rothaarige auf.
    „Das war wirklich ein netter Abend“, sagte sie, „aber ich muss morgen ziemlich früh raus, um in die Stadt zurückzufahren. Es war nett, Sie zu treffen, Tom …“
    Als sie sich verabschiedeten, dachte Joy daran, dass auch Gray bald zu seinem Leben in der Stadt zurückkehren würde. Er verbrachte jedes Jahr nur ein paar Sommerwochen in Saranac Lake. Vermutlich würde sie ihn monatelang nicht wiedersehen.
    Gedankenverloren starrte sie ihn an und versuchte, sich sein Gesicht genau einzuprägen. Die kleinen Fältchen an seinen Augenwinkeln, wenn er lächelte. Sein markantes Kinn, die verführerischen Lippen …
    Als Gray ihren Blick auffing, erlosch sein Lächeln. „Auf Wiedersehen, Joy.“
    Sie blinzelte ein paar Mal und hob das Kinn. „Wiedersehen, Gray. Ich wünsche Ihnen einen schönen Winter.“
    „Danke, gleichfalls.“
    Dann ging er mit Cassandra davon, eine Hand fürsorglich auf ihren Rücken gelegt.
    „Joy?“, fragte Tom leise.
    „Hmmm? Entschuldige, was ist?“ Sie wagte es nicht, ihn anzusehen, damit er die Tränen in ihren Augen nicht sah.
    „Soll ich dich jetzt nach Hause bringen?“
    „Ja, bitte.“ Als sie ihren Teller vom Tisch nahm, sah sie daneben Cassandras Visitenkarte liegen. Achtlos steckte sie sie in die Tasche.
    Eine Woche später stand Joy in Frankies Büro und wählte Cassandras Nummer. Frankies Hochzeitskleid war fertig, und da Grand-Em so gut auf die neuen Medikamente ansprach, gab es für Joy nicht viel zu tun. Sie begann, sich zu langweilen – und sie brauchte dringend eine Ablenkung, um nicht ständig an Gray zu denken. Vielleicht war es eine ganz gute Idee, für Cassandra ein Kleid zu entwerfen? Wenn sich die überhaupt noch an sie erinnerte …
    Am anderen Ende der Leitung meldete sich eine weibliche Stimme mit spanischem Akzent, und als Joy bat, Cassandra zu sprechen, erwartete sie halb, abgewiesen zu werden. Stattdessen war kurz darauf Cassandra selbst dran.
    „Joy! Wie schön, von Ihnen zu hören.“
    „Hallo. Ich, äh … ich habe darüber nachgedacht, was Sie gesagt haben … dass ich ein Kleid für Sie machen soll? Das würde ich gern, wenn Sie noch Interesse haben.“
    „Unbedingt – und Ihr Timing ist perfekt. Ich muss mich in ein paar Wochen bei einer großen Spendengala blicken lassen. Wann können Sie nach New York kommen?“
    Nach New York?
    Ach du liebe Güte! Es war Jahre her, dass sie das letzte Mal aus Saranac Lake herausgekommen war. Zu College-Zeiten, um genau zu sein. Und dann auch nur in eine etwas größere Kleinstadt.
    „Na ja, ich glaube, ich kann hier jederzeit weg.“
    „Wunderbar. Dann fahren Sie doch morgen mit Gray. Er hätte eigentlich schon letzte Woche in New York sein sollen, hat die Abreise aber verschoben, weil es seinem Vater nicht so gut ging.“
    Viereinhalb Stunden in einem Auto mit Gray? Joy schluckte.
    „Vielleicht sollte ich lieber den Zug nehmen“, sagte sie zögernd.
    „Wieso das denn? Gray

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