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Trainspotting: Roman (German Edition)

Trainspotting: Roman (German Edition)

Titel: Trainspotting: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Heroin gewöhnt ist. Spud hatte wie immer mitgemacht.
    So war Spud. Seine Fähigkeit, auch noch den unschuldigsten Zeitvertreib ohne jede Mühe in eine kriminelle Angelegenheit zu verwandeln, hatte Sick Boy schon immer fasziniert. Noch im Bauch seiner Mutter hätte man Spud weniger als Fötus, sondern eher als ein Bündel schlummernder Drogen- und Persönlichkeitsprobleme bezeichnen müssen. Wahrscheinlich würde er ihnen die Polizei auf den Hals hetzen, weil er in der Raststätte nen Salzstreuer klaute. Vergiß Begbie, dachte Sick Boy verbittert, wenn einer die Geschichte versaut, dann Spud.
    Dann starrte er Second Prize an; er hatte seinen Spitznamen von einer alkoholisierten Wahnvorstellung, kämpfen zu können, und den daraus resultierenden fürchterlichen Resultaten. Second Prizes Sport war nicht Boxen gewesen, sondern Fußball. Er war in der schottischen Schülerauswahl gewesen und hatte über erstaunliche Fähigkeiten verfügt, und mit sechzehn bereits war er in den Süden zu Manchester United gegangen. Zu der Zeit hatte er bereits ein embryonales Alkoholproblem. Eines der Wunder des Fußballs war es, wie er es geschafft hatte, zwei Jahre bei dem Verein zu bleiben, bevor sie ihn zurück nach Schottland jagten. Die herrschende Ansicht lautete, daß Second Prize ein großes Talent vergeudet hatte. Aber Sick Boy kannte die bittere Wahrheit. Second Prize war ein Bündel aus Verzweiflungen; wenn man sein Leben als Ganzes betrachtete, war nicht der Alkoholismus ein böser Fluch, sondern seine fußballerischen Fähigkeiten waren eine frivole Abweichung.
    Sie steigen hintereinander in den Bus; Renton und Spud bewegen sich in der ruckartigen Weise der Zugeknallten. Sie sind über den Ablauf der Ereignisse ebenso verwirrt wie von dem Stoff. Da wollten sie nun also das dicke Ding drehen und dann in Paris Urlaub machen. Dazu brauchten sie das Heroin nur in Bares umzutauschen; Andreas in London hatte alles vorbereitet. Aber Sick Boy hatte sie wie ein Spülbecken voll dreckigem Geschirr begrüßt. Er war offenkundig schlechter Laune, und Sick Boy glaubte daran, daß man die schlimmen Dinge im Leben teilen sollte.
    Als er in den Bus steigt, hört er, wie sein Name gerufen wird. – Simon.
    – Nich schon wieder diese Nutte, flucht er leise, bevor er ein jüngeres Mädchen bemerkt. Er ruft: – Halt meinen Platz frei, Franco, ich komm gleich.
    Begbie setzt sich hin und spürt nur Haß, gemischt mit mehr als nur einer Spur von Eifersucht, während er zuschaut, wie ein junges Mädchen in einer blauen Regenjacke mit Sick Boy Händchen hält.
    – Dieser Arsch und sein ewiges Rumgemache mit den Weibern versaut noch alles! schnauzt er Renton an, der verwirrt dreinblickt.
    Begbie versucht, sich die Figur des Mädchens durch den Anorak hindurch vorzustellen. Er hat sie schon vorhin bewundert. Er träumt davon, was er mit ihr anstellen würde. Ihm fällt auf, daß ihr Gesicht ungeschminkt noch hübscher ist. Es ist schwer, sich auf Sick Boy zu konzentrieren, doch Begbie bemerkt seine nach unten gezogenen Mundwinkel und seine in aufgesetzter Ehrlichkeit weit aufgerissenen Augen. Begbie wird immer angespannter, bis er kurz davor ist, einfach aufzustehen und Sick Boy in den Bus zu zerren. Als er sich schon vom Sitz schwingen will, sieht er Sick Boy in den Bus kommen und düster zu den Seitenscheiben hinausschauen.
    Sie sitzen hinten, neben der chemischen Toilette, die schon jetzt nach Urin stinkt. Second Prize hat den hintersten Platz für sich und seinen Provint gesichert. Spud und Renton sitzen vor ihm, davor dann Begbie und Sick Boy.
    – Das war doch die Lütte von Tom McGregor, oder, Sick Boy? Rentons Gesicht grinst ihn durch den Spalt zwischen den Rückenlehnen blöde an.
    – Ja.
    – Geht er dir immer noch auf den Keks? fragt Begbie.
    – Der Typ is völlig ausgeflippt, weil ich seine Tochter, die kleine Schlampe, gevögelt hab. Dabei vergreift er sich selber an jedem Kükenfleisch, das in seinem beschissenen Club was trinkt. Scheinheiliges Stück.
    – Hat dir vor dem Fiddler’s eine reingehauen, hab ich gehört. Wie man mir erzählt hat, haste dir ganz schön in die Hose geschissen, lästert Begbie.
    – Du spinnst wohl! Wer hat n dir sowas erzählt? Der Arsch sagt zu mir: Wenn du sie nur anrührst… Und ich: Sie anrühren? Die laß ich schon seit Monaten für mich laufen, du Arsch!
    Renton grinst leise, und Second Prize, der es gar nicht richtig mitbekommen hat, lacht laut. Er ist noch nicht alkoholisiert genug, um die

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