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Trainspotting: Roman (German Edition)

Trainspotting: Roman (German Edition)

Titel: Trainspotting: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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überhaupt jemals richtig davon los war. Wenn ich aus London zurück bin, muß ich dem Blödmann mal n paar Wörtchen ins Ohr flüstern. Verdammte Junkies. Nehmen bloß Platz weg. Aber Rents is noch sauber. Merkt man daran, wie er die Biere wegkippt.
    Ich freu mich schon auf London. Rents hat da fürn paar Wochen ne Wohnung von nem Kumpel, von Tony und seiner Schnalle, der Fotze. Sind irgendwo im Urlaub. Ich kenn da noch n paar Kumpel ausm Knast; bei denen geh ich mal vorbei, der alten Zeiten wegen.
    Lorraine bedient Matty. Lorraine isn süßer kleiner Hintern. Ich geh zur Bar.
    – Hi, Lorraine! Komm mal her. Ich schieb ihr die Haare an einer Seite nach hinten und leg ihr die Finger hinters Ohr. Die Weiber mögen das. Erogene Zonen und so. – Wenn man einem hinterm Ohr fühlt, kann man feststellen, ob der letzte Nacht gefickt hat oder nicht. Die Wärme, verstehste? erkläre ich.
    Sie lacht bloß, und Matty auch.
    – Echt, is wissenschaftlich bewiesen, verstehste? Manche Leute haben echt keine Ahnung.
    – Und, hat Lorraine letzte Nacht gefickt? fragt Matty. Der kleine Sack sieht echt schlimm aus, wie der aufgewärmte Tod persönlich.
    – Das bleibt unser Geheimnis, was, Puppe? sag ich zu ihr. Ich hab so das Gefühl, sie steht auf mich, weil, sie wird immer so still und schüchtern, wenn ich mit ihr red. Wenn ich erstmal aus London zurück bin, tast ich mich mal ran, aber volles Rohr.
    Müßt ich doch bescheuert sein, wenn ich mit dieser June zusammenbleib, wenn das Baby da is. Ich schlag die Schlampe tot, wenn sie mich zwingt, dem Baby was zu tun. Seit sie das Baby kriegt, glaubt sie, sie könnt ne dicke Lippe riskieren. Das soll bloß keiner mit mir versuchen, Baby hin oder her. Das weiß sie, und trotzdem reißt sie das Maul auf. Wenn dem Baby was passiert…
    – Hi, Franco, sagt Rents, – wir zischen jetzt wohl mal. Wir müssen uns noch was einpacken lassen.
    – Ja, richtig. Was nimmstn mit?
    – Pulle Wodka und n paar Dosen.
    Hätt ich selber drauf kommen können. Steht voll auf Wodka, der rothaarige Arsch.
    – Ich hol mir ne Pulle J. D. und acht Dosen Export. Vielleicht krieg ich Lorraine dazu, daß sien paar Plastikpullen abfüllt.
    – Da werden sich zwei Löcher auf der Fahrt da runter ganz schön vollaufen lassen, sagt Rents. Manchmal versteh ich seinen Sinn für Humor einfach nich. Rents und ich kennen uns schon lange, aber irgendwie hat sich der Kerl verändert, und ich mein nich bloß die Drogen und den Scheiß. Er hat so seine Art drauf und ich meine. Trotzdem, n guter Kumpel, der rothaarige Scheißer.
    Ich hol also die Plastikpullen, eine Special für mich, eine Lager für den rothaarigen Arsch. Wir holen unseren Proviant, springen in n Taxi in die Stadt und zischen nochn schnelles Pint im Pub im Bahnhof. Ich komm so mit nem Typen an der Theke ins Quatschen; n Typ aus Fife, ich hab dem sein Bruder in Saugthon kennengelernt. Kein übler Kerl, wenn ich mich richtig erinnere. Harmlos.
    Der Zug nach London is brechend voll. Das geht mir echt aufn Senkel. Also, da drückste die dicke Kohle für die Fahrkarte ab, die Ärsche von British Rail sind da nich schüchtern, und dann gibts noch nichmal Sitzplätze! Scheiße.
    Wir schlagen uns mit den Dosen und Flaschen rum. Meine Plastikpulle platzt bald aus der verdammten Tasche. Und dieses verdammte Volk mit Backpacks und Koffern… und Kinderbuggys. Kinder im Zug sollten verboten werden.
    – Knallvoll, Mann, sagt Rents.
    – Die ganzen Ärsche mit Platzkarten, is doch Scheiße. Is ja nich schlimm von Edinburgh nach London, so zwischen großen Städten, aber die Ärsche, die von Berwick und so Kuhkäffern aus reservieren. Der Zug darf einfach nich in solchen Käffern halten. Einfach bloß von Edinburgh nach London und Schluß. Scheiße, wenns nach mir ging, dann wär das so, kannste mir glauben. N paar Typen glotzen uns an. Ich red wies mir paßt, solln die doch denken, was sie wollen.
    Alles reserviert. Scheiße, was solls. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst, so müßt das gehen. Dieser ganze Reservierungsscheiß… denen werd ich was erzählen, von wegen reserviert…
    Rents setzt sich neben zwei Schnallen. Echt knackig, alles dran. Gute Wahl von dem rothaarigen Sack!
    – Die Plätze sind bis Darlington frei, sagt er.
    Ich krall mir die Reservierungszettel und steck sie in die Hosentasche. – Jetzt sind sie die ganze Strecke frei. Ich werd denen was erzählen, von wegen reserviert, sag ich und grins eine der Schnallen an. Is doch wahr. Vierzig Pfund für

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