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Trallafitti: Kriminalroman (German Edition)

Trallafitti: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Trallafitti: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Ullrich
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von Rosenkränzen
in ihrem Schlafzimmer. Als sie sie mir zeigte, haben wir uns geküsst. Es war das
erste und letzte Mal. Sie hatte feuerrotes Haar und Sommersprossen, ähnliche wie
du sie hast.« Seine Augen füllten sich mit Tränen, doch er wischte sie gleich fort.
»Ich habe einige Leben zerstört.«
    Ich nahm
sein Gesicht in meine Hände und presste meine Nase gegen seine. »Diese Leute waren
Verbrecher. Du hast dir nichts vorzuwerfen.«
    »Ich habe
Scheiße gebaut.«
    »Und es
tut dir leid.«
    Er nickte
nur stumm und wich meinem Blick aus.
    »Danke,
dass du es mir erzählt hast.«
    »Ich denke,
ich habe es ein wenig überzogen.«
    »Was meinst
du damit?«
    »Du hast
mich gebeten, mich kurz zu fassen.«
    »Ich denke,
du hast noch genügend Raum gelassen.« Ich wies auf die Narben entlang seiner Oberschenkel.
    »Ich wollte
dich nicht eifersüchtig machen.«
    Ich fragte
nicht nach, sondern starrte ihn nur an. Sein Gesicht hatte mittlerweile an Tiefe
und Kontur verloren. Ich spürte seine Hand an meinem Oberschenkel, wie sie nach
Norden wanderte, meinen Hals streifte und sich schließlich in meinen Nacken legte.
Schließlich schob sich sein Gesicht näher zu meinem, bis sich unsere Nasenspitzen
berührten. Ich fühlte sie ein, vielleicht zwei Sekunden an meiner und meine Augen
sahen nichts als das funkelnde Grün seiner Iris, welche entlang der Umrisse meiner
Nase wie Sterne aufzugehen schienen. Eine Hitzewelle ging von meiner Brust aus und
zog sich hoch über meine Schultern bis zu meinen Wangen. Dann wanderte seine Nasenspitze
hinab, streichelte meinen Nasenflügel und grub sich in eine Furche entlang der Wange
ein. Ich fühlte den warmen Atem, der aus seinen Lippen trieb, und gab ihm die Schuld,
dass sich meine Nackenhaare aufrichteten. Seine Lippen waren nun nur ein paar Streichholzköpfe
weit von den meinigen entfernt.
    »Du hättest
nicht verschwinden müssen. Ich hätte auf dich aufgepasst.«
    Mir lag
ein Widerspruch auf den Lippen. Immerhin war er die meiste Zeit im Krankenhaus gewesen
und hätte wohl kaum auf mich achten können. Doch ehe ich etwas sagen konnte, küsste
er mich.
    Romantisch
gesehen war es eine Katastrophe. Er schmeckte nach Whisky, Ouzo und Zigaretten und
auch ich war von meinem Drink leicht angeheitert. Davon abgesehen stellte sich Gregor
nicht besonders geschickt an, wofür ich allerdings seinem Promillespiegel die Schuld
gab – sowie jenem schmerzverzerrtem Ausdruck, welchen ich kurz vor dem Schließen
meiner Augen bemerkt hatte. Dass er mit eingerolltem Oberkörper gegen die Scheibe
gelehnt saß, schien seiner lädierten Brust nicht wirklich gutzutun.
    Aber für
Romantik war ohnehin kaum Platz gewesen.
    Daran wurde
ich alsbald erinnert, als das Handy in meinem Rucksack laut brummte. Ich löste meine
Lippen von ihm und stand auf. Dann riss ich den Reißverschluss auf und nahm das
Gespräch entgegen. Es war der erste Anruf seit meinem Abflug, den ich annahm. Seither
hatte es, wie ich feststellen durfte, fünf in Abwesenheit gegeben.
    »KHK Ansmann«,
begrüßte ich ihn.
    »Meine Güte!«,
fauchte er. »Warum sind Sie nicht ans Telefon gegangen?«
    »Ich habe
es nicht gehört. Entschuldigen Sie.«
    Er ließ
einen lauten Seufzer durch die Leitung rasseln.
    Ich lächelte
die Bettdecke an. »Sie haben sich Sorgen gemacht.«
    »Wir sind
vorhin unterbrochen worden«, überging er meine Feststellung. »Was ist passiert?«
    »Ich habe
unerwartet Besuch bekommen.«
    »Ja. So
etwas in der Art habe ich mir bereits gedacht.« Sein scharfer Ton machte mir klar,
dass er im Bilde war. »Und wo ist Ihr Besuch jetzt? Haben Sie ihn der Polizei überstellt?«
Er zögerte. »Ist er tot?«
    »Nein. Weder
noch.«
    »Ist Pankowiak
bei Ihnen?«
    Ich bejahte.
    »Geben Sie
ihn mir«, ordnete er an. »Aber da ist noch eine Sache, die Sie wissen sollten.«
    »Und die
wäre?«
    »Bei Ihnen
zu Hause hebt ein Russe ab.«
    »Oh«, sagte
ich. »Das geht schon in Ordnung. Das ist mein Steuerberater.«
    Gregor,
der sich in der Zwischenzeit längst an mich herangeschoben und das Gespräch belauscht
hatte, hielt mir seine offene Hand hin. Ich legte das Telefon hinein. Er verschwendete
keine Zeit mit Begrüßungsfloskeln. »Edgar«, sagte er. »Was wird dir vorgeworfen?«
    Ich versuchte
zu lauschen, aber Gregor entfernte sich alsbald von mir. Lediglich sein strenger
Blick sowie seine zusammengekniffenen Lippen verrieten mir, dass die Lage nicht
ganz ohne war.
    »Diese Vorwürfe
sind haltlos«, beschwichtigte er. Doch auf

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