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Trapez

Trapez

Titel: Trapez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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pfiff und sagte: »Frischfleisch, wie toll! Ich habe gar nicht gewu ss t, dass dir der Sinn nach San Quentin steht, Matt!«
    »Also verdammt…«
    »Du hast wenigstens eine gute Entschuldigung, ihn nicht mit in die Bars zu bringen. Mann, das wär’ ein gefundenes Fressen für die erste große Fleischbeschau…«
    »Schnauze, Eddie. Ich mach’ doch selbst mit denen nicht viel, wenn ich arbeite.«
    »Du solltest deiner Familie nicht erlauben, dich so zu vereinnahmen«, sagte Eddie ernst. »Es ist sehr schlecht für deine Psyche und deine Persönlichkeit. Mein Analytiker hat mir erzählt…«
    »Ach, schei ß auf deinen Analytiker!«
    Keno murmelte, »Auf so was stehe ich aber nicht, Schätzchen.«
    »Ich kümmere mich jedenfalls um meine eigene Psyche und meine eigene Persönlichkeit. Okay? Ich mag meine Arbeit, und ich liebe meine Familie.«
    »Aber mögen sie dich? Oder mögen sie bloß den lieben Jungen, den du für sie spielst?«
    Mario sagte mit gereiztem Kopfschütteln: »Komm, halt’s Maul, Eddie. Ich hab’ keine Zeit für den ganzen analytischen Mist. Hast du deiner Mutter und deiner Großmutter diesen ganzen Kram erzählt?«
    Keno verzog herabwürdigend sein Gesicht. Er beugte sich über Tommy und sagte vertraulich: »Vielleicht kannst du ein paar Hemmungen vom alten Matt beseitigen! Du siehst aus, als ob du das Zeug dazu hast. Und wenn er es nicht würdigt…«, er legte schmeichelnd einen Arm um Tommys Schulter.
    Mario sagte: »La ss das, Eddie, bei dem Jungen ist es Verschwendung – er empfängt deine Signale nicht. Er ist überhaupt nicht auf der Wellenlänge. Setz dich und erzähl uns, was so passiert. Was zu trinken?«
    »Hast du Gin? Oder bloß diesen Itaker-Rotwein, den du magst?«
    »Tut mir leid, Rotwein ist alles, was da ist. Du hast alles getrunken, was vom Gin übrig war, beim letzten Mal , als du hier warst.«
    »La ss sein; da trink’ ich lieber rote Tinte.« Eddie hockte sich ans Fußende des Bettes neben Tommy und rutschte an ihn heran. Er gebrauchte seine Hände, die gerade und schön manikürt waren, um jeden Satz zu unterstreichen.
    Trotz seines sehr maskulinen Körpers, trotz des dunklen Bartschattens um sein Kinn, schien er zu versuchen, so tuntig zu sein, wie er konnte. Es machte Tommy nervös und widerte ihn an.
    »Matt, ich hab’ einfach vergessen, es dir zu erzählen.
    Bart Reeder hat endlich eine gute Rolle bekommen!«
    »Bart? Nachtclub? Cabaret?«
    »Nein, nein, Schätzchen. Eine hochanständige Rolle in einem hochanständigen Film. Nicht bloß ein stummer Diener – eine gute Rolle neben Louise Lanart. Man sagt, dass er mit Johnny Mac schlafen mu ss te –, du weißt , wen ich meine –, um sie zu bekommen, aber es ist eine dicke Rolle. Liebhaber von Lanart…«
    Mario pfiff. »Bart spielt den großen Liebhaber? Da muss sich das Ansehen ja lohnen!«
    »Verdammt, der Mann ist ein Schauspieler, was du auch über ihn sagen magst, aber bei deiner intimen Kenntnis…«
    »Gar nicht so intim«, sagte Mario verteidigend. »Er hat viel beim Ballettstudio r umgehangen, das ist alles. Kein guter Tänzer. Aber er muss ein verdammt guter Akrobat sein.«
    Keno pfiff eindeutig. »Das kann ich mir vorstellen. Ich wette, er sah scharf aus im Trikot!«
    »Das kannst du wohl sagen«, stimmte Mario lachend zu.
    »Du mu ss t es ja wissen.«
    Mario lachte wieder und schaute weg. Dann sah er Keno direkt an und sagte: »Zu deiner Information, Bart war viel mit mir zusammen, weil ich präsentabel war. Ich habe nicht immerzu rumgetuckt, und er konnte sich mit mir auch an normalen Orten sehen lassen, ohne sich zu verraten. Allmächtiger, Eddie, du bist doch nicht eifersüchtig auf mich und Bart. Oder?«
    »Sollte ich das sein?« fragte Keno, und in einem plötzlichen Anflug von Eifersucht erinnerte sich Tommy an den Namen. Bart Reeder. Er hatte ihn in Cowboyund Abenteuerfilmen gesehen. Er spielte Schurken und irgendwelche Kumpel der großen Helden. Er nahm an, dass es in diesem Teil der Welt nichts Besonderes war, beim Film zu sein.
    Eddie seufzte. »Wir können immer sagen, dass wir ihn gekannt haben.«
    »Wie hast du überhaupt davon gehört«, fragte Mario.
    »Ich habe letzte Nacht im Circle-Square reingeschaut.
    Alle wu ss ten Bescheid«, sagte Eddie. »Bart feierte es gerade. Hat nach dir gefragt.«
    Mario schüttelte den Kopf. »Du kannst gerne meinen Teil von Bart Reeder haben. Ich steh’ nicht auf so hartes Zeug. Und er hat ein paar ziemlich ausgefallene Ideen, die ich nicht

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