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Trapez

Trapez

Titel: Trapez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Warum?«
    »Weil ich einen Dreifachen versuchen will, darum.
    Okay, leg los – du hast mir die ganze Zeit erzählt, alles was Angelo kann, kannst du noch besser. Beweis es«, rief Mario. Er lachte unbekümmert, und Tommy blickte ihn mit gerunzelter Stirn an, als Johnny sich zurücklehnte, um sich in die Fängerposition herabzulassen.
    »Glaubst du, es ist in Ordnung?«, murmelte Tommy.
    »Ruhig, Lucky. Wenn Jock gut ist, ist er sehr, sehr gut.
    Glaubst du, du kannst bei der Rückkehr die Stange bedienen?«
    Tommy sah ihn skeptisch an. Normalerweise wird dies nur Papa Tony anvertraut oder zu Hause im Übungssaal Lucia. »Ich tu’ mein Bestes!«
    »Ein bi ss chen schneller, Johnny. Okay, das sollte genü gen.« Mario wischte sorgfältig seine Hände an seinem Taschentuch.
    Tommy fragte scharf: »Um einen der Arbeiter zu beeindrucken?«
    Mario grinste. »Junge, wo glaubst du, stecken die wirklichen Zirkusfans? Von all den Möglichkeiten, die es auf der Welt gibt, um unterzutauchen, warum würde sich wohl jemand den Zirkus aussuchen, wenn er ihm nicht verdammt viel bedeutete. Ich wette, dass der kleine Gnom da unten mehr über das Fliegen weiß , als die Leute, die sechs Dollar für reservierte Plätze bezahlen.«
    Tommy tastete nach der kleinen Metallmedaille, die in seinem Halssaum festgesteckt war und beobachtete gespannt Johnnys Schwung. Ja, das Timing stimmt. Mario wurde ernst. Er nahm die Stange, schwang sich heraus, zurück, wieder heraus, immer höher. Wie immer holte Tommy Luft und hielt seinen Atem an, als Mann und Trapez sich trennten, und Mario sich zurückdrehte. In den ersten Salto, in den zweiten, die schnelle dritte Drehung, dann ausbrach und mit einem schnellen einrastenden Griff mit Johnny zusammen schwang. Tommy ließ die Stange fallen, aber sobald er es getan hatte, wu ss te er, dass es zu früh war; Mario merkte es auch und fiel aus Johnnys Händen direkt ins Netz. Tommy zog die Stange an ihrem Haken wieder heran, befestigte sie und machte einen Salto nach unten.
    Der kleine Mann stand immer noch da und lächelte leicht.
    »Darf ich zu einer wundervollen Vorstellung gratulieren oder bist du abergläubisch?«
    »Überhaupt nicht!« sagte Mario erstaunt.
    »Würde es dir was ausmachen mir zu sagen wie alt du bist, mein Junge?«
    »Dreiundzwanzig.«
    »So jung? Wie lange machst du das schon?«
    »Ich habe angefangen, es zu versuchen, als ich ungefähr neunzehn war, aber ich kann es immer noch nicht ständig.«
    »Das kann niemand«, sagte der kleine Mann. »Acht von zehn glaube ich, ist immer noch ein Rekord!«
    »Ja, und niemand, außer Parrish und Fortunati sind je dahin gekommen«, sagte Mario. »Ich schaffe eher sechs von zehn, wenn ich mich gut fühle!«
    »Was hat dich dazu gebracht, es zu versuchen?« fragte der kleine Mann plötzlich.
    »Keine Ahnung«, sagte Mario mit einem Achselzucken. »Vielleicht wollte ich etwas beweisen.«
    Der Mann nickte langsam. »Was wäre das Leben, wenn es nicht etwas Unmögliches anzustreben gäbe. Eines Tages vielleicht, wenn du alt bist, wenn du solange lebst, wirst du dort stehen, wo ich jetzt stehe und irgendeinen jungen Kerl dabei beobachten, wie er am vierfachen Salto arbeitet.«
    »Unmöglich«, sagte Mario mit einer Grimasse. »Geht nicht, es ist technisch unmöglich. Außer , wenn man zwischen den Stangen mehr Platz schafft, und dann würde einen der Schwung nicht oben halten.«
    Der kleine Mann mit dem sandfarbenen Haar hob die Schultern. »Und trotzdem hab’ ich nie an begrenzende Faktoren geglaubt«, sagte er. »Ich glaube, dass es irgendein Athlet eines Tages schaffen wird, die Meile in vier Minuten zu laufen, und man sagt immer noch, dass das körperlich unmöglich ist. Und eines Tages wird irgendjemand den Mount Everest besteigen in Tibet. Und irgendjemand wird den vierfachen Salto in die Hände eines Fängers machen.«
    Mario schnaubte lachend. »Sie könnten ebensogut sagen, dass wir eines Tages zum Mond fliegen!«
    »Sogar das sollte nicht unmöglich sein«, sagte der rotblonde Mann nachdenklich. »Ich weiß nicht, warum es unmöglich sein sollte. Wenn du nicht an das Unmögliche glaubst, warum hast du dann den Dreifachen versucht?«
    Mario lachte. »Eins zu null für sie. Aber ich wu ss te, dass es nicht unmöglich ist. Ich hab’ es Jim Fortunati tun sehen, als ich ein Kind war, und ich wu ss te, dass es vor ihm ein paar andere Jungs getan haben.«
    »Und trotzdem, weißt du«, sagte der kleine Mann mit seinem leichten Akzent, »der Dreifache

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