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Trattoria Finale

Trattoria Finale

Titel: Trattoria Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick P. Panahandeh
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Koch aufzuheben, und versuchte dabei, die Leere aus seinem Kopf zu bekommen. Wie durch einen dichten Nebel hörte er Rachels Stimme: »Mein Gott, Mankowski, wie peinlich kann man denn sein!«
    »Das war jetzt keine Frage, oder?« Kai untersuchte seine P2000 kurz auf Sturzschäden, bevor er sie wieder einsteckte. Dann beeilte er sich, das Gepäck im Kofferraum der Limousine zu verstauen und im Fond Platz zu nehmen.

    Jacques Assaraf strich neckisch durch Ettore Violenzas weißen Bart. »Motek, früher war das alles glänzend schwarz. Hat mir immer gefallen. Aber das Friedhofsblond hat auch was.«
    Ettore grinste und pustete spielerisch über Jacques Glatze. »Bei dir war früher oben herum ebenfalls mehr los. Aber ich liebe auch die polierte Platte an dir, mein Guter.«
    »Übrigens hat sich gerade der Dobrovolsky via SMS gemeldet. Unsere beiden Lieblings-Häscher sitzen im Daimler und sind auf dem Weg hierher«, sagte Jacques. Ettore zog eine Augenbraue hoch. »Dann hat Dimitrij also den Scherz überlebt? Bin gespannt, was da schiefgelaufen ist.«
    »Und Koschej das Gerippe ist ebenfalls auf dem Weg hierher. Schade eigentlich, hätte gerne sein Gesicht gesehen, wenn er zur Begrüßung die Leiche seines Vasallen vorgefunden hätte.«
    Ettore zuckte mit den Achseln. »Eigentlich liebe ich es ja, wenn ein Plan funktioniert. Ich sehe schon, wir werden improvisieren müssen.«
    Jacques grinste und zog Ettores Pferdeschwanz glatt. »Darin waren wir doch immer gut, nicht wahr, mein Liebelein?«
    »Sicher, das waren wir immer«, lächelte der Sizilianer.

    Während der Fahrt vom Flughafen Köln-Bonn nach Bad Godesberg herrschte Schweigen. Während Kai düster vor sich hin sinnierte, wie dämlich er sich eben angestellt hatte, dachte Rachel darüber nach, wie das deutsche Bundeskriminalamt ihr einen so dämlichen Partner hatte zuteilen können. Auf eine gewisse Weise hatten die beiden also schon zueinandergefunden. Vor ihnen, durch eine Glasscheibe schallgeschützt getrennt, sahen sie die beiden Mafiosi in wild gestikulierender Unterhaltung. Dann hielt die Limousine vor einer Toreinfahrt an. Mario Violenzas Stimme ertönte aus dem Lautsprecher: »Wir sind da. Haben Sie Ihre Einladungskarten zur Hand? Mein Onkel achtet sehr auf solche Förmlichkeiten.«
    Kai kramte das Kärtchen aus seiner Jackentasche und las die mit feiner Handschrift gefertigte Einladung, die Karte so haltend, dass Rachel den Text nicht mitlesen konnte: »Lieber Kaiman, Sie werden das Wochenende in unserem bescheidenen Heim sicher genießen. Wir kennen Ihre Vorlieben, was die Bespaßung durch Damengruppen angeht, und werden dem Rechnung tragen. Seien Sie herzlich willkommen!« Er ging die Reihe seiner favorisierten Beschäftigungen mit Damengruppen durch und erwärmte sich dabei in vorfreudiger Erwartung.
    Rachel störte ihn dabei, indem sie mit einem Blick auf ihre Einladung fragte: »Und, was glauben Sie, haben die beiden Gauner für Sie vorbereitet?«
    »Weiß nicht so genau«, log Kai. »Und bei Ihnen?«
    »In meiner Einladung steht, dass das Festessen genügend Anreize für mich bieten wird, sowohl als Ermittlerin wie auch als Historikerin und als Veganerin.«
    »Veganerin?« fragte Kai verdutzt. »Ach du Scheiße – ist das eine schlimme Krankheit? Ach nee, ich weiß wieder, Veganer sind doch Leute, die sich nur von Körpersäften ernähren, nicht wahr?«
    »Mein Gott, sind Sie ein Arschloch«, stöhnte Rachel und vermied es, Kai anzusehen. Der hatte das dumpfe Gefühl, den Einstieg mit der hübschen Amerikanerin irgendwie verpatzt zu haben, ohne genau zu wissen warum. Er schob es auf das Malheur mit dem Koffer am Flughafen. Vielleicht mochte sie seine Unterhosenmarke nicht. Oder hatte sie am Ende schlichtweg keinen Humor? Frauen waren ohnehin immer schwer zu durchschauen, aber Veganerinnen war einfach alles zuzutrauen. Kai beschloss, es für den Rest des Tages mit zurückhaltender Männlichkeit zu versuchen. Als sie ausstiegen und zum Heck der Limousine gingen, um ihr Gepäck auszuladen, raunte er ihr zu: »Ich habe die beiden schon des Öfteren getroffen. Sie sind sehr geschmeidig im Umgang, lassen Sie sich nicht davon einlullen.«
    Rachel nickte, ohne etwas darauf zu erwidern. Natürlich hatte die CIA-Agentin ihre Hausaufgaben gemacht und die umfangreichen Dossiers gelesen, die ihre Vorgänger in den letzten achtundsechzig Jahren angelegt hatten. Auch Hauptkommissar Kai Mankowski war darin vorgekommen. Und er hatte dabei keine allzu gute Figur

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