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Trau dich endlich!: Roman (German Edition)

Trau dich endlich!: Roman (German Edition)

Titel: Trau dich endlich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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weiß selbst nie, in welcher Reihenfolge wir vorgehen werden, bis ich mir einen ersten Eindruck verschafft habe.«
     
    Gabrielles Mutter, die einstweilen an der Bar Platz genommen und mit George geplaudert hatte, störte es nicht weiter, dass sie sich vergebens auf den Weg nach Stewart gemacht hatte. Sie liebte es, unter Menschen zu sein, und amüsierte sich prächtig.
     
    »Wie zum Teufel willst du vernünftig arbeiten, wenn hier überall Kameraleute herumschwirren?«, fragte Derek.
     
    Gabrielle zuckte die Achseln. »Gute Frage. Ich schätze, ich muss eben versuchen, sie zu ignorieren. Aber Kayla hat schon weit schwierigere Fälle als mich gemeistert.« Sie zog ihren Laptop aus der Tasche und wollte ihn gerade aufklappen, als sie die Frau erspähte, die sie insgeheim nur noch »Staatsfeind Nummer eins« nannte. »Sieh mal, Derek, da ist Mary Perkins«, flüsterte sie.
     
    Er erstarrte. Gabrielle wusste, dass er noch immer herzlich wenig von ihrer Idee hielt, Mary Perkins zu provozieren und damit das Schicksal herauszufordern. Leider blieb ihnen gar nichts anderes übrig.
     
    »Ich muss zugeben, so rasch hatte ich nicht mit ihr gerechnet«, wisperte Gabrielle. »Ich hatte angenommen, sie würde erst einmal abwarten und versuchen, herauszufinden, worum es geht, ehe sie uns ihre Aufwartung macht.«
     
    Die Bürgermeisterin war wie immer tadellos gekleidet. Diesmal trug sie ein sommerliches Leinenkostüm mit einer Ansteckblume am Revers. Sie ging schnurstracks auf Kayla zu, als wüsste sie, dass sie die Produktionsleiterin war und die Interviews führte.
     
    »Bist du sicher, dass Kayla mit ihr fertigwird?«, fragte Derek.
     
    »Oh, ja. Sie weiß Bescheid. Offiziell geht es hier zwar darum, ein Porträt über mich zu drehen, aber Kayla kennt den wahren Grund, warum ich sie hergebeten habe. Ich habe ihr von unserem Verdacht erzählt und sie schon darauf vorbereitet, dass Mary Perkins bestimmt auftauchen und versuchen wird, sich ihr aufzudrängen. Ich bin mal gespannt, wie die liebe Mary es anstellen will, maßgeblich in einer Sendung mitzuwirken, die den Titel Ein Tag im Leben einer populären Schriftstellerin trägt. Da wird sie sich einiges einfallen lassen müssen. Ich schätze, sie wird über mein neuestes Buch sprechen wollen und behaupten, sie sei eine regionale Koryphäe, was den Fluch angeht«, flüsterte Gabrielle. Etwas Ähnliches hatte sie Kayla bei der Vorbesprechung für das Projekt auch schon erklärt.
     
    »Verstehe. Wenn alles nach deinen Vorstellungen läuft, bekommt Kayla also nicht bloß eine Sendung über eine lokale Berühmtheit, sondern auch einen exklusiven Eindruck davon, wie hier in der Lokalpolitik der Hase läuft, einschließlich Amtsmissbrauch und allem drum und dran?«, fragte Derek.
     
    »Genau. Mit etwas Glück kommen auch Bestechung, Erpressung, Sabotage und so weiter ins Spiel, je nachdem, wie rasch Mary Perkins mit ihrer Geduld am Ende ist. Der Plan sieht vor, dass sie und ihre sogenannte Autorität während der Dreharbeiten völlig ignoriert werden.«
     
    Gemeinsam verfolgten sie, wie die Bürgermeisterin auf Kayla zuging und sich vorstellte. Als wäre es im Drehbuch so festgehalten. Kayla schüttelte wie besprochen den Kopf und entschuldigte sich, um schnurstracks zu Gabrielle an den Tisch zu treten.
     
    Sie blinzelte ihrer Freundin zu und tat, als müsste sie ihr ein paar wichtige Anweisungen geben.
     
    Als sie sich an den nächsten Kandidaten wandte, versuchte Mary Perkins erneut, Kayla anzusprechen, doch diesmal wurde sie wegen Gabrielles Mutter stehen gelassen. Kayla machte sich unbeeindruckt weiter Notizen und vereinbarte einen Interviewtermin nach dem anderen – mit allen außer der altgedienten Bürgermeisterin von Perkins.
     
    Derek legte beschützend die Hand auf Gabrielles Stuhllehne. »Sie sieht wütend aus«, bemerkte er, während Mary Perkins ihr Glück bei einem der Kameramänner versuchte.
     
    Dieser hatte jedoch den ausdrücklichen Auftrag erhalten, weder die Bürgermeisterin noch sonst irgendjemanden zu filmen, sondern ausschließlich die »arbeitende« Gabrielle.
     
    »Es wird noch besser«, sagte Gabrielle. Es faszinierte sie, wie berechenbar Mary Perkins war. Alles lief genau nach Plan.
     
    Gabrielle zückte ihr Handy und wählte eine Nummer. »Richard?«, flüsterte sie. »Es ist so weit.« Damit klappte sie ihr Handy wieder zusammen.
     
    Ein paar Minuten später klingelte das Telefon hinter der Bar. George nahm den Hörer ab, lauschte kurz und

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