Trau dich endlich!: Roman (German Edition)
gluckste in sich hinein und zog sie an sich, um das Gesicht in ihrem Haar zu vergraben und ihren Duft einzuatmen. »Schokolade?«, fragte er.
»Erraten. Sagenhaft, nicht?«
Er atmete noch einmal ein und stöhnte. »Du bist sagenhaft. « Dann strich er ihr Haar zurück und drückte die Nase in ihre weiche Halsbeuge. Sie schwankte und schmiegte sich aufreizend an seinen Körper.
Es war nicht einfach, seine Leidenschaft zu zügeln und weiterzutanzen, aber er war entschlossen, sich zusammenzureißen.
Plötzlich nahm sie seinen Kopf in beide Hände und zog ihn zu sich herunter, um ihn zu küssen. Endlich. Es war nicht der erste Kuss seit ihrer Rückkehr, aber da sie diesmal allein und vor Unterbrechungen gefeit waren, konnte er ihn uneingeschränkt genießen.
Sich alle Zeit der Welt lassen. Darin schwelgen.
Gabrielle hatte es auch nicht eilig. Sie ließ bedächtig die Lippen über seinen Mund gleiten, neckte ihn mit der Zunge, reizte und erregte ihn, bis er den Kopf neigte und den Kuss vertiefte.
Dann übernahm sie wieder die Führung. Sie dirigierte ihn in Richtung Bett, legte ihm die Hände auf die Schultern und drückte ihn auf die Matratze.
»Wo willst du denn hin?«, fragte er, als sie sich aufrichtete und abwandte. »Setz dich doch zu mir.« Er klopfte neben sich auf das Bett.
»Ich bin gleich wieder da. Zieh dich inzwischen schon mal aus.« Ihre Augen glänzten erwartungsvoll. Sie stolzierte zur Kommode, fischte etwas, das verdächtig nach hauchdünner Spitze aussah, aus einer Schublade und verschwand im Bad.
Kapitel 9
Gabrielle war nicht nur in ihre Wohnung in Boston gefahren, um saubere Kleidung zu holen, sondern auch wegen der Baby-Doll-Kombination, die sie nun in der Hand hielt. Rasch streifte sie sich das sexy Negligé über. Zarte Spitze über dem Busen, seidiger Satin, der ihr in sanften Falten auf die Oberschenkel fiel. Der Pfirsichton ließ ihre gebräunte Haut besonders gut zur Geltung kommen und verschaffte ihr eine ordentliche Portion Selbstvertrauen. Genau das benötigte sie jetzt.
Zum Schluss bestäubte sie sich das Dekolleté mit schimmerndem Körperpuder – ebenfalls mit dem Schokoladenaroma, auf das Derek vorhin schon so wohlwollend reagiert hatte – und kehrte zu ihm zurück ins Zimmer.
Sie hatte darauf spekuliert, ihm mit ihrer Erscheinung den Atem zu rauben, doch als sie ihn nun praktisch nackt auf ihrem Bett erblickte, war sie es, die unwillkürlich nach Luft schnappte. Und das, obwohl sie ihn nur wenige Stunden zuvor in der Badehose gesehen hatte. Schon bei der Gelegenheit war sie nicht umhingekommen, zu bemerken, dass sich sein Körper verändert hatte, dass er reifer wirkte, männlicher. Doch am Strand waren sie nicht allein gewesen; sie hatte keine Gelegenheit gehabt, ihn ausführlich zu betrachten, in Erinnerungen zu schwelgen oder sich in Fantasien über künftige Freuden zu ergehen.
Er lümmelte lässig am Kopfende ihres Bettes, an die Kissen gelehnt, und wirkte völlig entspannt … wenn man von der Erektion absah, die sich deutlich in seinen Baumwoll-Boxershorts abzeichnete. Gabrielle schluckte. Ihre Kehle war auf einmal wie ausgetrocknet.
In ihren Träumen war er stets der Junge gewesen, den sie verloren hatte. Doch nun sah sie sich einem Mann gegenüber, und dieser Mann, der nichts am Körper trug außer knappen schwarzen Boxershorts, bot einen äußerst appetitlichen Anblick.
»So wortkarg kenne ich dich ja gar nicht«, flachste er und streckte den Arm nach ihr aus.
Gabrielle hatte schon immer offen ausgesprochen, was ihr durch den Kopf ging, und das würde sich auch jetzt nicht ändern. »Du bist auf einmal so real.« Sie ging zu ihm und nahm seine Hand. »Ich bin überwältigt.«
»Geht mir genauso.« Er fuhr ihr mit dem Daumen über das Handgelenk, dort, wo das Blut pulsierte.
»Ich kann es kaum erwarten, in dir zu sein«, murmelte er heiser.
Ihr Herz schlug noch rascher, zwischen ihren Schenkeln sammelte sich Feuchtigkeit.
Da schloss er plötzlich die Augen und stöhnte. Ein gequältes Stöhnen, kein lustvolles. »Ich habe keine Kondome dabei«, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Nicht zu fassen. Endlich war er hier bei ihr, im Begriff, mit ihr zu schlafen, und nun musste er die ganze Sache abblasen. Er hatte sich so darauf konzentriert, seinen Bedürfnissen nicht nachzugeben, dass er jetzt unvorbereitet war.
Sie drückte seine Hand. »Ich
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