Trau niemals einem Callboy! (German Edition)
mit dem Gesicht in der Bar gelandet. Zum Glück kann Christian mich auffangen.
„Alles in Ordnung?“
Mit hochrotem Kopf murmele ich ein „Ja. Ich bin nur gestolpert. Dieser blöde Teppich …“ Als hätte ich nichts gesagt, schiebt er mich zur Seite. Schenkt uns beiden Champagner ein, reicht mir ein Glas und prostet mir zu. Ich bekomme eine Gänsehaut, aber nicht vor Kälte. Tief durchatmen. Ich bin vollkommen …
„Ich habe so etwas noch nie gemacht“, gebe ich zu. Mist. Mist. Mist. Kann ich nicht den Mund halten? Soviel also zur Frau von Welt.
„Das macht nichts.“ Er lächelt, zieht mich zu sich heran und gibt mir einen sanften Kuss. Hmmm, er schmeckt nach Champagner.
„Entspann dich.“ Ein Schauer rieselt meinen Rücken herunter, dann noch einer. Seine Lippen beginnen zu wandern, streifen federleicht über meine Haut. Wie soll ich mich da entspannen?
„Wie heißt du?“ Die Frage kommt unerwartet, denn meine Aufmerksamkeit war woanders, dort, wo er mich gerade geküsst hat. Mein Atem geht schneller und ich will mehr. Viel mehr. Mein Körper tut so, als hätte ich seit Jahren keinen Sex mehr gehabt.
„Tamara.“
„Lass uns gehen, Tamara.“ Mit sanftem Druck schiebt er mich Richtung Schlafzimmer.
Und dann liegen wir auf dem Bett. Nackt. Ich zumindest, denn er zieht sich gerade sein T-Shirt über den Kopf. Gott, sieht er gut aus. Wann habe ich zum letzten Mal einen Waschbrettbauch aus nächster Nähe gesehen? Ich kann mich nicht erinnern.
Er beugt sich über mich und küsst mich.
Wie von selbst finden meine Hände den Weg zu seinem Gürtel.
„Nicht so schnell.“ Mit einem leichten Griff hält er mich gefangen. Nicht so schnell? Ich bin kurz davor zu explodieren. Mit einem Lächeln mustert er mich aus halbgeschlossenen Augen. Seine Hände gleiten über meinen Körper nach unten. Sein Kopf folgt ihnen. Er küsst meinen Bauchnabel, lässt seine Zunge kreisen … und dann geht er weiter. Ja!
Aber anstatt weiterzumachen, küsst er seinen Weg wieder nach oben. Nein! Nein! Mit einem Grinsen sieht er mich an, weiß genau, was ich denke. Gibt mir einen langen, ausführlichen Zungenkuss. Gott, er macht mich wahnsinnig. Kann er nicht in die andere Richtung …?
Oh. Ja! Mir wird heiß. Ist das gut! Und dann spüre ich plötzlich etwas Kühles, Rundes. Neugierig öffne ich die Augen. Christian zieht an einer Schnur vier silberne Kugeln langsam über meinen Bauch hinweg. Lächelt, als er meinen fragenden Blick sieht.
„Vertrau mir“, flüstert er.
14
Gott ist mir schlecht. Mit einem Stöhnen versuche ich, die Augenlider zu bewegen. Keine Chance. Ich muss gestern mindestens eine Flasche Champagner getrunken haben. Allein, denn Christian hat kaum an seinem Glas genippt, bevor wir ins Schlafzimmer gingen und … Was?
Ich habe keine Ahnung, was dort geschehen ist. Ob überhaupt etwas passiert ist. Ich kann doch nicht so betrunken gewesen sein, dass ich keine Erinnerung an den gestrigen Abend habe? Mühsam versuche ich, dem Nebel in meinem Kopf Informationen abzuringen. Bilder tauchen auf.
Christian. Wie er mich ins Schlafzimmer führt. Die silbernen Kugeln. Und dann nichts mehr. Fünfhundert Euro dafür, dass ich mich an nichts erinnern kann! Keine Ahnung habe, ob wir Sex hatten oder nicht. Da bringe ich einmal in meinem Leben den Mut auf, mir einen bezahlten Liebhaber zu leisten, und dann habe ich einen Filmriss.
„Au! Mist tut das weh.“ Ich habe den Fehler begangen, den Kopf zu drehen. Mir wird schlecht. Ich atme tief ein, in dem Versuch, die Übelkeit zu verdrängen.
„Geht es dir nicht gut?“
Die Frage trifft mich wie ein Schlag. Er ist noch da?
„Ja. Nein. Nicht wirklich“, stottere ich. Und dann stürze ich ins Badezimmer. Dort trenne ich mich von allem, was ich in den letzten Wochen gegessen habe. Wie kann man sich nur so schlecht fühlen und trotzdem noch am Leben sein?
Was ich jetzt brauche, ist eine Dusche. Eine lange, heiße Dusche. Vielleicht ist er weg, wenn ich fertig bin. Dann aber fällt mir ein, dass ich ihn noch nicht bezahlt habe. Mit einem Seufzen lehne ich den Kopf zurück und lasse das heiße Wasser über mein Gesicht strömen. Wäre ja auch zu schön gewesen.
Als ich aus dem Bad komme, steht eine dampfende Tasse Kaffee auf dem Nachttisch. Daneben ein Teller mit einem Brötchen, das mit Marmelade bestrichen ist. Bei dem Anblick wird mir fast wieder schlecht.
„Besser?“ Christian schaut mich erwartungsvoll an und hält mir die Tasse
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