Trau niemals einem Callboy! (German Edition)
kleine Vergewaltigung noch das Beste, was du erleben wirst.”
Er schaut auf mich hinab. Wieder dieses Lächeln. Und dann lässt er mich los. So plötzlich, dass ich nach hinten taumele, wo ich von Rambo aufgehalten werde. Der gibt mir einen kleinen Stups nach vorne. Fast wäre ich in Blondie reingestolpert, aber ich kann mich abfangen. Mein Atem geht stoßweise. Ich hyperventiliere wie ein Weltmeister. Meine Beine geben nach und ich falle. Merke nicht mehr, wie ich auf dem Boden aufkomme.
22
Blut!
Verwirrt starre ich auf meine Hand, drehe sie hin und her, um eine Verletzung zu entdecken.
Nichts.
Seltsam! Es muss doch einen Grund geben … Und dann fällt es mir wieder ein. Die beiden Männer: Rambo und Blondie. Die Drohung, die Blondie ausgesprochen hat. Seine Hand, die …
Mit einem Satz springe ich auf und renne ins Bad, schaffe es gerade noch bis zur Toilette, bevor mir schlecht wird. Mit einem ekelhaften Geschmack im Mund beuge ich mich über das Waschbecken, um mir den Mund auszuwaschen.
Ich hasse mein Leben!
Mit schlurfenden Schritten, als wäre ich hundert Jahre alt, taste ich mich ins Wohnzimmer der Suite zurück. Steuere die Bar an, denn wenn ich eines jetzt brauche, ist es Alkohol. Obwohl es nichts zu feiern gibt, trinke ich Champagner. Ich habe schon einige Gläser intus, als es an der Tür klopft. Wie auf Kommando beginnt mein Herz zu rasen. Wer ist das? Kommen sie noch einmal zurück, um das zu Ende zu führen, was sie begonnen haben?
Ich höre ein leises Wimmern, drehe verwundert den Kopf, um nachzusehen, woher das Geräusch kommt, und bemerke erst dann, dass ich diesen Laut von mir gegeben habe. Wieder klopft es. Etwas lauter dieses Mal.
Ohne mich zu rühren, warte ich ab.
„Tamara, bist du da?“
Christian. Ich hatte ihn ganz vergessen. Ich bin nicht in der Stimmung, einen Callboy zu empfangen. Aber andererseits bedeutet es, dass ich heute Nacht nicht allein sein werde. Bei diesem Gedanken springe ich auf, eile zur Tür. Öffne sie und trete zur Seite, um ihn hineinzulassen.
„Hallo“, begrüßt er mich mit einem amüsierten Lächeln, das sich jedoch schnell verflüchtigt, als er mich ansieht. Etwas zu spät fällt mir ein, dass ich mir einen Blick in den Spiegel hätte gönnen sollen.
„Was ist passiert?“, fragt er. Dabei sieht er mich sorgenvoll an. Unsicher schiebe ich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Ich habe keine Ahnung, was ich erzählen soll, oder eher, mit welcher Lüge ich sein Interesse am ehesten zerstreuen kann. Mein Blick fällt auf meine Hand, dort ist noch immer eine schwache Blutspur zu sehen. Das hatte ich vergessen.
„Ich bin gestolpert. Vorhin … und … entschuldige mich einen Augenblick.“ Mit diesen Worten drehe ich mich um und haste ins Bad. Dort stockt mir beim Anblick meines Spiegelbilds der Atem. Ich sehe aus, als sei ich mit einem Hurrikan zusammengestoßen. Kein Wunder, dass er so besorgt aussah. Mit fahrigen Bewegungen wasche ich mein Gesicht, zerre eine Bürste durch meine Haare, bis ich wieder halbwegs normal aussehe. Dann zaubere ich ein Lächeln in mein Gesicht und kehre in das Wohnzimmer der Suite zurück.
„Tut mir leid, dass ich dich so aufgelöst empfangen habe. Aber ich glaube, ich bin kurz ohnmächtig geworden. Und irgendwie war ich noch nicht ganz bei mir.“
„Soll ich einen Arzt rufen?“ Er klingt besorgt.
„Nein. Nein, ich bin schon wieder okay. Wirklich. Es war nur ein dummes Missgeschick, ich bin über meine eigenen Schuhe gestolpert, ich Idiotin.“ Mit einem zittrigen Lachen versuche ich, dem Ganzen einen lustigen Anstrich zu geben. Seinem Gesicht kann ich ablesen, dass ich damit kläglich scheitere. Trotzdem nimmt er meine Hand.
„Vielleicht ist es besser, wenn du dich erst einmal hinsetzt.“ Mit diesen Worten führt er mich zu einem Sessel und drückt mich sanft hinunter. Erleichtert lasse ich ihn die Initiative übernehmen. Es tut gut, nicht allein zu sein. In seiner Gegenwart fühle ich mich sicher. Solange er hier ist, wird mir niemand etwas antun.
„Nein! Nicht!“ Wild um mich schlagend, wehre ich mich gegen die Hände, die mich auf den Boden drücken. Ich muss weg. Ich muss …
„Tamara! Tamara, wach auf!“
Es dauert einen Moment, bis die Worte in mein Bewusstsein dringen.
„Was … Was ist passiert?“, frage ich und versuche, in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Dann flutet auf einmal helles Licht ins Zimmer, brennt in den Augen.
„Du hast schlecht geträumt“,
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