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Trau niemals einem Callboy! (German Edition)

Trau niemals einem Callboy! (German Edition)

Titel: Trau niemals einem Callboy! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Kluger
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Haus und finden heraus, wie sie heißt.“
    „Das weiß ich längst.“ Mit einem selbstzufriedenen Lächeln dreht sich Christian zu mir um. „Dachtest du, ich stehe stundenlang vor ihrem Haus, ohne zumindest ihren Namen herauszufinden?“
    Oh. Na dann. Wie heißt sie?“
    „Barelli. Fast wie die Nudeln“, verkündet Christian. Mir wird kalt. In meinem Magen macht sich ein seltsames Gefühl breit.
    „Alles in Ordnung mit dir? Du bist ganz blass.“
    „Nein, mir geht es gut“, lüge ich, obwohl sich mein Kopf anfühlt, als würde jemand von innen gegen meinen Schädel hämmern.
    „Alles klar?“ Christian klingt besorgt. Ich kann es ihm nicht verdenken. Wenn ich so aussehe, wie ich mich fühle, möchte ich lieber nicht in den Spiegel schauen.
    „Es geht mir gut. Lass uns zu dir fahren. Bitte.“ Nicht daran denken. Nicht daran denken, was der Name Barelli bedeutet. Stattdessen atmen. Immer schön einatmen und ausatmen.
     

 
    38
     
    Die Fahrt zu Christians Wohnung legen wir schweigend zurück. Hin und wieder mustert er mich besorgt, aber ich reagiere nicht darauf. Der Schock hat mir die Sprache verschlagen. In meinem Kopf drehen sich die Gedanken im Kreis, und ich weiß nicht, wie ich das Karussell abstellen soll. Mir wird abwechselnd heiß und kalt und mit dem Atmen klappt es immer noch nicht so recht.
    „Also, was ist los?“, will Christian wissen, nachdem wir endlich bei ihm zu Hause sind. Vor mir auf dem Küchentisch steht eine dampfende Tasse Tee. Jetzt, mit dem heißen Getränk in der Hand, fühle ich mich etwas besser.
    „Der Ermordete …“, sage ich endlich, nachdem einige Sekunden verstrichen sind. Ich muss schlucken, die Galle steigt mir vom Magen hoch, wenn ich an das denke, was ich jetzt erklären muss. „Der Ermordete war ihr Mann.“
    „Barelli? Er hieß auch Barelli?“
    „Ich habe es erst vor einigen Tagen herausgefunden, als ich einen Artikel in der Zeitung las. Er wird vermisst. Eigentlich wollte ich der Witwe schonend mitteilen, dass ihr Mann tot ist, aber dann ist so viel passiert. Ich kam einfach nicht dazu.“ Ich muss lachen, aber es ist ein Lachen, das nur knapp an der Hysterie vorbeischrammt. „So wie es aussieht, war ich die Letzte, die von der Identität des Toten erfuhr. Ich schätze, seine Frau weiß es schon lange, und Ron bestimmt auch.“
    „Glaubst du, Ron hat ihn umgebracht?“
    „Ich weiß es nicht.“ Meine Stimme versagt, und ich versuche ein zittriges Lächeln.
    „Und du bist dir sicher, dass die Leiche verschwunden ist. Einfach so?“
    „Die Diskussion hatten wir doch schon.“
    „Ja, aber du glaubst nicht im Ernst, ich nehme dir die Geschichte ab?“
    „Glaub, was du willst.“
    „Du verlangst ganz schön viel. Du willst meine Hilfe, aber du möchtest mir nicht erzählen, was tatsächlich geschehen ist.“
    „Du hast mir dein Versprechen gegeben.“
    „Vielleicht war das ein Fehler.“
     
    Da auch Christian keine bessere Idee hat, beschränken wir uns für den Rest des Tages darauf, Rons Bewegungen über das Internet zu verfolgen. Der Sender zeigt an, wo er sich aufhält. Wenn man dem Gerät glauben darf, dann hat Ron die Bank noch nicht verlassen. Ein Handysignal wird uns informieren, sobald er seinen Wagen bewegt. In der Zwischenzeit gibt es nicht viel zu tun, sodass Christian sich bereiterklärt, meine restlichen Sachen aus dem Hotel zu holen.
    Während er unterwegs ist, versuche ich, mich auf den Roman zu konzentrieren, den ich im Bücherregal gefunden habe. Viel Erfolg habe ich damit nicht. Meine Gedanken kreisen noch immer um die Identität des Toten.
    Nachdem ich zum fünften Mal den gleichen Satz gelesen habe, ohne zu begreifen, worum es geht, stehe ich auf. Es hat keinen Sinn: Meine Gedanken gehen ihre eigenen Wege. Vielleicht kann ich mich bei einer Tasse Kaffee entspannen. Entschlossen wende ich mich Richtung Küche, irgendwie werde ich die Wartezeit schon überstehen, ohne verrückt zu werden.
    Tolle Wohnung . Mein Blick fällt auf die Treppe, die in das obere Stockwerk führt. Christians Apartment ist großzügig geschnitten und erstreckt sich über zwei Stockwerke. Es ist eine Altbauwohnung, die kürzlich aufwendig renoviert wurde. Fast meine ich, die frische Farbe noch riechen zu können, so neu sieht alles aus. Die Terrassentür des Wohnzimmers führt auf eine große Terrasse, an die sich ein kleiner Garten anschließt. Im oberen Stock befinden sich das Gästezimmer sowie Christians Arbeitszimmer und sein Schlafzimmer.
    Vielleicht

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