Traue niemals einem Vampir - Scott, D: Traue niemals einem Vampir
wollte näher heran, wollte mit eigenen Augen sehen, ob es sich tatsächlich um Nicolas handelte. Und vor allem, was er dort tat.
Schon ärgerte ich mich, dass mich diese Sache überhaupt interessierte. Selbst wenn Nicolas dort mit einer Frau zusammen war, ging es mich etwas an? Warum regte es mich innerlich so sehr auf? Kimberly, Du bist ein Schaf – ein ziemlich dummes Exemplar sogar!
Mit klopfendem Herzen trat ich näher – äußerst vorsichtig dazu, denn ich wollte keinesfalls, dass mich die beiden bemerkten. Ob es nun Nicolas war, oder irgendjemand anderes. Dieses Paar sollte nicht denken, dass ich sie heimlich beobachtete, um mich letztendlich an ihrem Spiel zu ergötzen. Denn soviel war schon klar, die beiden vergnügten sich auf eindeutige Art und Weise. Das leise Keuchen des Mannes konnte ich bereits deutlich wahrnehmen. Endlich gelang es mir, so dicht heranzutreten, um das Gesicht des Mannes zu erkennen. Er hatte die Augen geschlossen, und genoss die Hingabe seiner Partnerin ...
NICOLAS – nun konnte ich es ganz deutlich erkennen. Lässig lehnte er mit dem Rücken an der Wand, und noch immer trug er seine Haare offen. Es raubte mir fast den Atem - warum nur sah dieser Kerl so verboten gut aus?
Er war vollkommen abwesend, und ich erkannte auch schnell warum. Vor ihm kniete eine junge Frau, kaum älter als zwanzig Jahre alt. Wohl eines der jungen Mädchen, die extra eingeladen wurden, um den Vampiren gefällig zu sein. Sie hatte ihren Kopf zwischen Nicolas Beinen, und ihre Bewegungen waren eindeutig.
Nicolas hatte eine Hand in ihren Nacken gelegt, und zeigte ihr unmissverständlich den Rhythmus, dem sie zu folgen hatte.
Als sein Keuchen lauter wurde, beschleunigte die junge Frau das Tempo merklich. Gleichzeitig sah es aus, als ob der Griff des schwarzhaarigen Vampires energischer und fester wurde. Ich konnte nicht glauben, was ich da sah: Kurz nachdem sich Nicolas Santos an mir befriedigt hatte, sollte nun diese Frau seine Gelüste stillen.
Ich musste schlucken, spürte den Stich in meinem Herzen. Und das ärgerte mich maßlos! Warum tat es so weh, die beiden zu beobachten? Warum lief ich nicht einfach weg? Nein, verdammt - ich konnte es einfach nicht.
Ein lautes, hemmungsloses Stöhnen riss mich aus meinen Gedanken. Nicolas Körper erzitterte, als er seinen Kopf nach hinten warf. Und noch immer hielt er die Frau fest – wohl um sicherzugehen, dass sie sich ihm nicht entziehen konnte. Nicht im Moment seines Höhepunktes.
Als er sich von ihr löste, und seine Kleidung ordnete, dachte ich daran zu gehen – ich hatte wahrlich genug gesehen. Und mein Verlangen, diesem Kerl einen festen Tritt dahin zu geben, wo es ihm wirklich wehtun würde, brannte tief in mir. Aber dann musste ich das miterleben, was mich am meisten schockierte ... das Mädchen stand auf, machte Anstalten zu gehen. Doch Nicolas hielt sie am Arm fest. Ich hörte seine tiefe Stimme und sah von der Ferne seine Augen: seine hungrigen Augen.
„Komm her, Caroline. Ich möchte von dir trinken. Jetzt sofort.“
Ohne Widerspruch drehte die Frau ihren Kopf zur Seite, beugte ihn leicht nach hinten. Doch ich erkannte deutlich die Angst in ihren Augen. Es schien das erste Mal zu sein, dass sich ein Vampir an ihr nährte. Und verflucht – im Gegensatz zu mir, schien sie nicht wirklich heiß darauf zu sein, dieses Gefühl zu erleben.
Nicolas zögerte keinen Moment, er schlug seine spitzen Fangzähne in das weiße Fleisch des hübschen Mädchens. Sie zuckte zusammen, und mir war fast so, als könnte ich ihren Schmerz fühlen. Ihr Körper war angespannt, und ich meinte sogar, eine Träne in ihren Augen zu sehen. Doch Nicolas bemerkte scheinbar nichts davon. Gierig trank er ihren roten Lebenssaft, hielt sie dabei an den Schultern fest. Erst als die blonde Frau Anstalten machte in Ohnmacht zu fallen, gab er sie frei.
Himmel, ich konnte das nicht mehr mit ansehen. Warum nur? Was tat er da? Ich hatte ihm mein Blut förmlich aufgedrängt, war bereit ihm das zu geben, was er so sehr benötigte. Doch er hatte es nicht gewollt – er hatte mich nicht gewollt.
Verfluchter Bastard! Ich verabscheue dich! Ganz leise flüsterte ich diese Worte vor mich hin – unmöglich, dass sie irgendjemand hören konnte. So dachte ich zumindest. Doch genau in dem Moment, als ich sie ausgesprochen hatte, fuhr sein Kopf herum – in meine Richtung! Allerdings stand ich so, dass er mich nicht sehen konnte.
Und nun war es definitiv an der Zeit, dieses Versteck zu
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