Traumfrau mit Fangzähnen
gewesen war, und dass er auch eine große Menge meines eigenen Blutes getrunken hatte. Ich hätte meine Energie auffrischen sollen, bevor ich das Haus verließ. Wie achtlos von mir. Ich begann, Fehler zu machen. Wenn ich am Leben bleiben wollte, musste ich weniger über Sex und mehr über meine Sicherheit nachdenken. Doch in diesem Augenblick drehten sich meine Gedanken ausschließlich um frische Luft – und frisches Blut. Hoffentlich kam ich hier so schnell wie möglich raus! Doch als ich in Richtung Bar sah, entdeckte ich Fitz. Er bemerkte mich ebenfalls und trat auf mich zu.
»Ist alles in Ordnung?«, fragte er sofort. »Sie sind ja leichenblass. Kommen Sie, setzen Sie sich für einen Augenblick.« Er legte einen Arm um meine Schultern und führte mich zu seinem Platz an der Bar. Es gab keinen freien Barhocker mehr, doch Fitz zog mich nahe an sich heran und hielt einen Arm um meine Taille geschlungen. Eine Eiseskälte schien meinen Körper und meine Seele befallen zu haben, und offensichtlich spürte er das.
»Sie frieren! Trinken Sie etwas«, befahl er.
»Ich glaube nicht, dass …«, begann ich zu protestieren.
»Keine Diskussion. Hören Sie auf jemanden, der sich damit auskennt. Jennifer!«, rief er der Bardame zu. »Bringen Sie Daphne einen Jameson und ein Glas Wasser.«
Kurze Zeit später stellte Jennifer den Drink vor mir ab. »Geht es Ihnen nicht gut?«, fragte sie.
»Doch, doch, mir ist nur ein wenig schwindelig geworden. Wahrscheinlich habe ich nicht genug gegessen …«
Ich wusste nicht, ob die beiden mir die Geschichte abkauften, doch Jennifer erwiderte: »Ich lasse Ihnen etwas aus der Küche kommen«, und trat auf eine Kellnerin zu, die gerade in der Nähe war.
»Und was ist der wahre Grund?«, fragte Fitz. Er hatte immer noch den Arm um meine Taille gelegt, und seine Berührung war tröstlich, fest und warm. Ich lehnte mich an ihn, denn ich genoss seinen Halt, nicht nur körperlich, sondern auch emotional. Fitz war so wunderbar normal und zuverlässig. Darius’ prickelnde Erotik, sein Mut und die Aura von Gefahr, die ihn umgab, faszinierten mich zwar, doch unsere Konflikte raubten mir zu viel Kraft. Es war absolut kein Vergnügen, sich immer nur zu streiten, und hier mit jemandem zusammenzustehen, der nicht mein Innerstes nach außen kehrte, war zur Abwechslung einmal ganz angenehm.
Ich beschloss, auf Fitz’ Frage mit einer Halbwahrheit zu antworten, anstatt ihm eine Lüge aufzutischen. Ich sah ihn an und lächelte. »Die alte Leier. Ich bin mit meinem Ex zusammengestoßen, und wir hatten eine ziemlich unschöne Unterhaltung. Ich fürchte, ich habe etwas die Kontrolle verloren, und jetzt komme ich mir furchtbar dumm vor.«
»Warum sollten Sie sich dumm vorkommen? Ich verstehe Sie voll und ganz. Als ich Jessie vor einigen Wochen im Supermarkt traf, habe ich meinen Einkaufswagen stehengelassen und bin nach draußen gerannt. Selbst wenn irgendjemand ihren Namen sagt, tut es noch weh. Ich wünschte, es wäre anders, aber Sie wissen ja, was man über Wünsche sagt. Ich bin froh, wenn ich Ihnen helfen kann. Haben Sie meine E-Mail bekommen, in der stand, dass ich heute Abend hier sein würde?«
»Nein, habe ich nicht. Ich bin heute noch gar nicht im Internet gewesen. Aber ich muss zugeben, dass ich gehofft habe, Sie hier zu treffen. Und jetzt freue ich mich, dass es geklappt hat.« Mir wurde bewusst, dass ich tatsächlich froh war, ihn zu sehen. Sofort fühlte ich mich schuldig, weil ich schließlich hier war, um ihn auszuspionieren, aber ich mochte diesen Mann wirklich.
Ein breites Grinsen erschien auf Fitz’ Gesicht. »Das hört man gern. Allerdings habe ich Sie in der Mail auch gefragt, ob Sie mit mir ausgehen würden. Es war leichter, es schriftlich zu tun, aber jetzt muss ich wohl riskieren, persönlich abgewiesen zu werden.«
»Sie wollten mit mir ausgehen? Wann? Heute Abend?«, fragte ich erstaunt.
»Um ehrlich zu sein, ist es eine etwas größere Sache als eine einfache Verabredung, und Sie würden mir damit einen riesigen Gefallen tun. Aber ich könnte es auch voll und ganz verstehen, wenn Sie nein sagen.«
»Du lieber Himmel, was haben Sie denn vor? Soll ich Sie auf eine Hochzeit begleiten? Ich kann mir zwar nichts Schlimmeres vorstellen, aber vielleicht würde ich dennoch ja sagen.« Ich nahm einen winzigen Schluck vom Jameson und spülte ihn mit einem riesigen Schluck Wasser hinunter. Jennifer stellte einen Teller mit überbackenen Tortillachips und Guacamole vor mich auf
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