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Traumfrau mit Fangzähnen

Traumfrau mit Fangzähnen

Titel: Traumfrau mit Fangzähnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
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hinüber und nahm einen der obersten herunter, stellte ihn vorsichtig auf den Boden und öffnete ihn. In dem Karton befanden sich leere Glasampullen.
Bingo.
Ich verschloss ihn wieder und hob ihn zurück an seinen Platz. Geradezu ausgelassen huschte ich durch die Tür des Trucks nach draußen und landete leichtfüßig auf dem Asphalt. Dann schloss ich die Tür so weit, wie ich sie vorgefunden hatte, und schnellte hinauf in die kalte Nachtluft. Aber es war alles zu einfach gewesen. Ich hätte es besser wissen sollen.
     
    Auf dem Weg zurück zum Haupthaus sah ich, wie vier Männer auf das Treibhaus zueilten. Zwei von ihnen trugen einen zusammengerollten Perserteppich, der in der Mitte verdächtig durchhing. Bradley war nicht bei der Gruppe, aber Rodriguez, genauso wie mein Fitz. Mike Fitz und Green Day alias Jimbo Armbruster komplettierten die Runde. Sie öffneten die Tür des Treibhauses, die mit lautem Knall aufschlug. Rodriguez war eindeutig der Anführer. Ich landete hinter dem Gebäude, in der Hoffnung, eine Öffnung zu finden, durch die ich einen Blick hineinwerfen konnte.
    Tatsächlich entdeckte ich eine gebrochene Scheibe, durch die ein Streifen Licht fiel. Ich spähte durch den Riss. Rodriguez wies Fitz und Mike gerade an, eine Plane auszubreiten, die sie aus einem Schrank geholt hatten. »Beschwert sie mit Steinen«, sagte er.
    »Wo zum Teufel sollen wir jetzt Steine hernehmen?«, sagte Fitz gereizt. Seine Bewegungen waren steif, und sein Gesicht wirkte starr vor Wut.
    »Da drüben neben dem Regal sind Säcke mit Flusssteinen, die die Gärtner um Sträucher und Büsche legen. Bringt die Säcke her, macht sie aber nicht auf.«
    Die beiden Fitzes gingen zum Regal und trugen jeder einen Sack mit Steinen zurück zur Plane. »Das sind etwa dreißig Kilo«, sagte Fitz sachlich. »Die sollten sie unten halten. Mehr würde im Übrigen die Plane kaputtreißen. Puh, das wird ’ne ganz schöne Schlepperei.«
    »Wir lassen sie im Teppich«, erwiderte Rodriguez mit kalter Stimme. »Los jetzt.«
    Fitz warf Jimbo einen angewiderten Blick zu. »Du hebst sie auf. Du bist für die ganze Scheiße schließlich verantwortlich, du verdammter Hurensohn.«
    »Ich hab dir doch gesagt, es war ein Unfall«, wimmerte Jimbo. »Ich habe nur Spaß gemacht.«
    »Spaß gemacht? Das ist doch krank! Du hast ihr den Hals gebrochen.« Fitz’ Worte waren voller Abscheu.
    »Sie war bloß eine Nutte«, entgegnete Jimbo plötzlich ohne Wimmern in der Stimme. »Sie hat es nicht anders verdient. Und niemand wird je davon erfahren.«
    »
Ich
weiß es«, wandte Fitz ein, »Mike weiß es, Rodriguez weiß es. Sogar Bradley …«
    »Das reicht«, unterbrach Rodriguez ihn. »Sehen wir zu, dass wir fertig werden. Mike, hilf Jimbo beim Tragen. Saint Fitz, du holst den SUV.«
    Fitz stürmte hinaus, und ich hörte, wie die Tür hinter ihm zuschlug. Kies knirschte unter seinen Füßen, als er zum Haus zurückging, und er murmelte leise: »Scheiße, Scheiße.«
    Durch den Riss in der Fensterscheibe beobachtete ich weiter, was im Innern des Treibhauses vor sich ging. Rodriguez wies Jimbo und Mike an, die Plane um das Mädchen im Teppich zu wickeln und das Ganze mit Gummibändern zu verschnüren. Als sie fertig waren, näherte sich das Geräusch eines Fahrzeugs.
    Kurz darauf erschien Fitz in der Tür. »Und wie geht’s jetzt weiter?«, fragte er.
    Rodriguez wandte sich zu ihm um. »Ihr bringt sie zum Boot und werft sie in den Atlantik. Ganz einfach. Ich dachte immer, du wärst der mit dem hellen Köpfchen. Macht voran! Ich gehe zurück zum Haus.« Er verschwand, und die anderen drei trugen die Plane mit dem toten Körper nach draußen. Ich schwang mich schnell wieder in die Luft und sah, wie sie die Leiche in den Kofferraum eines weißen Cadillac Escalade luden und davonfuhren. Ich folgte ihnen in etwa sechzig Metern Höhe. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, um sie aufzuhalten. Falls wir beweisen konnten, dass es einen Mord gegeben hatte, würde das einen Durchsuchungsbefehl für das Bradleysche Anwesen rechtfertigen. Daher hoffte ich, die Männer noch irgendwie davon abhalten zu können, das Mädchen im Meer zu versenken.
    Der SUV parkte an einem Dock, und Saint Fitz, der gefahren war, stieg aus, ging über eine Landungsbrücke und verschwand in einer dreizehn Meter langen Segeljacht. Die anderen beiden stiegen ebenfalls aus, öffneten den Kofferraum und zerrten die Leiche heraus. Sie mühten sich mit ihrer schweren Last auf der Planke ab, während Fitz

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