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Traumgespraeche

Titel: Traumgespraeche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Salhab , Bianca Jaeger
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»Was wäre, wenn es keine Träume mehr gäbe? Was wäre, wenn wir immerzu träumen würden?« Solche Fragen sind für Kinder sehr anregend und helfen ihnen, spielerisch Ideen zu entwickeln, die über die gegenständliche Welt hinausreichen. In der Alptraumtherapie ist das Gedankenexperiment die wichtigste Methode, um schlimme Traumerfahrungen zu bewältigen. »Was wäre, wenn du Spiderman wärst? Was hättest du dann mit dem Monster gemacht, das dich im Traum verfolgt hat?«
    Gedankenexperimente im Traumgespräch führen weg von problembehafteten und ausweglosen Situationen. Sie befreien das Traum-Ich aus einer Zwangslage. Das Gedankenexperiment gibt Kindern die Möglichkeit, frei zu fantasieren und kreativ zu sein. Sie erproben verschiedene Lösungen und erfahren sich so als selbstbestimmte handelnde Person. Das Besondere daran ist: Wenn Kinder selbst wählen können, wie ein Konflikt gelöst wird, steigen sie aus der typischen
Opferrolle heraus und zum Helden auf. Und genau das stärkt Kinder und macht ihnen darüber hinaus Riesenspaß. Die gewonnenen Lösungen sind oftmals ganz erstaunlich und in jedem Fall nützlich, um Alpträume zu bewältigen. Frank (7 Jahre) antwortet auf die Frage, was er als Spiderman tun würde: »Dann hätte ich keine Angst mehr, weil dann würde ich um das Monster drum herum fliegen und zwischen den Beinen durch und mit meinem Faden das Monster einfangen und festbinden.« Mit dieser Methode können Alpträume sogar ganz verschwinden.

Die Traumerinnerung gezielt verbessern
    Wenn wir aufwachen, dann ist dies der Schlusspunkt eines langen und mehrstündigen Ausflugs. Ganz langsam aber zunehmend sicherer tasten wir uns aus dem Dunkel der Nachtfantasien ins Tagesbewusstsein. Wo bin ich? Ist es wirklich schon Zeit aufzustehen? Recht zaghaft greifen wir nach vertrauten Klängen - die Kirchturmglocken, das steigende Verkehrsaufkommen draußen, das Rücken von Stühlen in der Nachbarwohnung, die zunehmende Helligkeit. Wir orientieren uns an Zeit- und Raumkoordinaten. Träume sind jetzt Vergangenheit. Was davon vielleicht noch übrig bleibt, ist eine seltsame Beklemmung, ein wohliges Gefühl oder ein leichtes Herzflattern. Diese Empfindung ist, wenn überhaupt, nur noch als Hintergrundrauschen unserer Wachgedanken wahrnehmbar - zusammengefasst in dem Satz: »Irgendwie
hab ich gut oder schlecht geschlafen.« Der Traum hat die Bühne verlassen, jetzt ist es meist zu spät, ihn wieder einzufangen. Der Alltag drängt unerbittlich und entschlossen ins Wachbewusstsein und konfrontiert uns mit den anstehenden Aufgaben.
    Träume sind glitschig und flink - und wer einen zu fangen bekommt, darf sich glücklich schätzen. Selbst geübten und erfahrenen Traumjägern kann es passieren, dass ihnen die scheuen Wesen entwischen. Ein Geräusch, die geringste Ablenkung und sie huschen aufgeschreckt ins dunkle Unbewusste. Keiner weiß bislang so recht, weshalb das so ist, aber es gibt eine ganz plausible Vermutung: Stellen Sie sich vor, wir würden uns an alle Träume erinnern. Dann würden wir Wach- und Traumerfahrungen durcheinanderwirbeln und könnten sie nicht mehr auseinanderhalten. Das würde zwangsläufig zu erheblichen Missverständnissen führen. Es ist also durchaus sinnvoll, sich nicht an alle Träume zu erinnern.
    Erwachsenen gelingt die Traumerinnerung ganz gut, wenn sie gelernt haben, ihre Gedanken zu kontrollieren und beim Aufwachen aufmerksam zurückzublicken. Das ist eher möglich, wenn wir dem Drängeln unserer Verpflichtungen zunächst einmal widerstehen und uns ganz auf das einlassen, was war: Ruhig und entspannt liegen bleiben und sich möglichst nicht bewegen. Vor allem die gleiche Körperhaltung wie beim Schlafen beibehalten. Wenn Sie geduldig und ruhig sind, kommen Ihre Träume ganz von allein angespült. Kinder können noch nicht so frei und flexibel ihre Aufmerksamkeit verschieben. Deswegen
erzählen Sie Ihnen nur jene Träume, an die sie sich spontan erinnern. Das sind meist die intensiv erlebten Träume, Angstträume oder Alpträume, die dem Bewusstsein hartnäckig anhaften und sich nicht abschütteln lassen. Alpträume machen allerdings nur einen kleinen Teil der Kinderträume aus. Wenn Sie Kindern dabei helfen, sich an Träume besser zu erinnern, dann erschließt sich Ihnen nach und nach der ganze Reichtum der

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