Traumgirl auf Hawaii
noch mehr, doch Ethan bekam es nicht mehr mit. Er hörte nur Lillys erstaunten Aufschrei.
“Du bist gar nicht Cameron Ross!”
Ethan konnte nur den Kopf schütteln. Es gab also einen anderen Mann, dessen Gesicht seinem ähnelte und der die gleiche Stimme hatte wie er. Ethan versuchte angestrengt, sich an mehr zu erinnern und sich seinen Cousin ins Gedächtnis zu rufen, der mit ihm in den Bergen gewesen war und wusste, was Pea Ridge, Virginia, bedeutete. Der sich an Ethans Mutter, die Orchideen und hundert andere Dinge erinnern konnte, die aus Ethans Gedächtnis gelöscht waren.
Und der ihm vielleicht erklären könnte, wieso ihm gleichzeitig zum Lachen und Weinen zumute war.
“Du hattest recht”, sagte Lilly. “Die ganze Zeit über hast du behauptet, du seist nicht Cameron Ross. Und wir haben dir nicht geglaubt!”
Ihre Hand lag beruhigend auf seinem Arm. Plötzlich fühlte er sich erneut absolut hilflos. Er hielt ihre Hand fest. “Lilly …”
Sie war ihm so nahe, dass er ihr in die Augen hätte sehen können. Er spürte jedoch nur, dass sie ihn ängstlich anstarrte. “Du erinnerst dich?”
“Nein, leider nicht.”
Lilly zögerte nicht. Sie kniete sich vor ihn und nahm ihn in den Arm. “Du wirst dich erinnern”, versprach sie. “Sobald du deinen Cousin wiedersiehst.”
Ethan atmete den Duft ihrer Haare ein, genoss die Wärme ihres Körpers und drückte sie fest an sich, als könnte er auf diese Weise seine Verwirrung vertreiben und die Welt dort draußen vergessen.
“Mein Cousin”, murmelte er kopfschüttelnd. Erstaunlicherweise lachte Lilly, und Ethan sah sie an. “Was ist los?”
“Du hast mich unter einem falschen Vorwand in diese Katastrophe hineingezogen”, erwiderte sie amüsiert.
“Ach ja?”
“Na klar. Du bist nämlich überhaupt kein Filmstar.”
Ethan schmiegte seinen Kopf an ihre Wange. “Ich denke, das habe ich dir gesagt.”
“Ja, aber niemand hat dir geglaubt. Du weißt sehr gut, dass ich dich nur von deinem Rettungsfloß aufgelesen habe, weil ich dachte, du wärst ein weltberühmtes Sexsymbol. Und jetzt muss ich herausfinden, du bist bloß ein …”
“Ein ganz gewöhnlicher Geschäftsmann.”
“Siehst du?”, rief sie lachend. “So schwer war das gar nicht. Weiter. Was für ein Geschäftsmann? In welcher Branche?”
“Keine Ahnung.” Ihre Nähe, ihre Haut an seiner, machten ihn benommen. “Es ist mir auch egal.”
Er berührte ihr Gesicht, als könnte er durch die Berührung sein Gleichgewicht finden. Sie schien zu erstarren.
“Ethan …”
Sie versuchte, ihre Hand zurückzuziehen, doch Ethan hielt sie fest und hob sie an seine Lippen. Er küsste ihre Handfläche, ihre Finger, ihr Handgelenk, und er spürte ihre Erregung.
“Ethan, bitte …”
“Jetzt vergisst du etwas”, meinte er vorwurfsvoll und strich mit seinen Fingern über ihre Wange, ihr Ohr und ihren Hals.
Sie konnte kaum sprechen. “So? Was vergesse ich?”
Er ließ ihre Hand los und zog ihren Kopf zu sich, bis ihre Lippen nur wenige Zentimeter von ihm entfernt waren. Ihr Atem ging so schnell wie ihr Puls.
“Wenn ich nicht Cameron Ross bin …”
Ein rascher Atemzug, ein Seufzen. “Ja?”
“Dann bin ich auch nicht mit Cameron Ross' Frau verheiratet.”
Die kurzen, raschen Atemstöße verstummten. Ethan registrierte es, weil er selbst den Atem anhielt. Er hörte das Zirpen der Insekten, das Gezwitscher der Vögel und in weiter Ferne das Rauschen des Meeres.
“Ändert das …” Lilly hielt inne und schluckte. “Ändert das etwas?”
Ethan, der sich so viele Gedanken gemacht hatte, weil er geglaubt hatte, verheiratet zu sein, lachte. Er legte ihr die Hand in den Nacken und zog sie an sich, um sie zu küssen.
Lilly erschauerte. Er küsste die Tränen von ihren Wangen und strich zart mit Lippen und Zunge über die seidige, leicht salzig schmeckende Haut an ihrem Hals.
“Und ob es etwas ändert”, meinte er heiser. “Es ändert alles.”
Er führte Lilly zu dem quietschenden Eisenbett, drückte sanft auf ihre Schultern, damit sie sich setzte, und kniete sich vor sie. Trotz seiner Verletzungen durchströmte ihn heftige Erregung, und ein wundervolles Gefühl breitete sich in seinem Herzen aus. Endlich hielt er Lilly in den Armen und konnte alles tun, was er sich so lange verzweifelt gewünscht hatte.
Er durfte ihre Wärme genießen, ihre zarte Haut berühren, mit beiden Händen durch ihre dichten Haare fahren und seine Lippen auf ihre pressen. Sie erwiderte den Kuss voller
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