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Traumhaft verliebt - Roman

Traumhaft verliebt - Roman

Titel: Traumhaft verliebt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Wilde
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in die Hüften. »Seine Familie hat mir Geld gegeben, damit ich fortging.«
    »Und du bist nach Twilight zurückgekehrt, ohne je ein Sterbenswörtchen darüber zu verlieren, dass du mit diesem Mann ein Kind hast. Du hast gelogen und behauptet, du hättest die Viertelmillion als Model in New York City verdient.«
    Raylene senkte den Kopf. »Ich wollte dir den Traum erfüllen, eine eigene Bar aufzumachen. Woher hätte ich denn wissen sollen, dass man sechs Monate später Öl auf dem Grundstück deines Großvaters finden würde und die Pringles reicher würden als der liebe Gott?«
    »Willst du mir das etwa zum Vorwurf machen? Ich will diese verdammte Bar nicht mehr. Da klebt schmutziges Geld dran. Verfluchter Mist, ich werde sie bis auf die Grundmauern niederbrennen!«
    »Sei nicht albern, Earl.«
    »Warum nicht? Du hast mich schließlich zum Narren gemacht!« Earl schüttelte heftig den Kopf. »Ich wusste, es würde alles kaputt machen, wenn du aus Twilight fortgehen würdest! Ich habe mir viel von dir gefallen lassen, Raylene, weil ich mich in dich verliebt habe, als ich sechs Jahre alt war. Aber es gibt Grenzen. Mehr kann ein Mann nicht ertragen. Hier ist endgültig Schluss!« Er warf die Arme in die Luft.
    »Earl …« Sie streckte die Hand nach ihm aus, aber er wich mit erhobenen Händen vor ihr zurück.
    »Fass mich nicht an, Ray.«
    »Bitte …«
    »Wenn du mir doch nur davon erzählt hättest, dann hätten wir eine Lösung finden können. Ich fühle mich so betrogen! Du hast mich belogen und ein Geheimnis daraus gemacht. Ich dachte, ich wäre derjenige, der alles über dich wüsste, und jetzt muss ich feststellen, dass ich gar nichts über dich weiß!«
    »Das sagst du jetzt, aber hättest du das auch gesagt, wenn ich nach Twilight zurückgekehrt und mit Lance’ Baby schwanger gewesen wäre?«
    Earl fuhr sich mit seiner vom Arbeiten rauen Hand durchs Haar. Wie anders er doch war als der vornehme Lance, der mit einem Platinlöffel im Mund zur Welt gekommen war. »Ich wäre verletzt gewesen, ja. Und stinksauer, aber damals habe ich dich mehr geliebt als mein Leben. Ich hätte alles getan, um dich zu halten.«
    »Und jetzt?«, fragte sie, erschrocken darüber, dass ihre Stimme zitterte.
    Seine Augen verdüsterten sich. »Jetzt? Ich weiß ja nicht mal mehr, wer du eigentlich bist.«
    Und damit drehte sich der Junge, der sie zum ersten Mal geküsst hatte, der erste Mann, mit dem sie geschlafen hatte, ihr Ehemann seit fünfunddreißig Jahren, um und ließ sie stehen.
    »Ich dachte, du magst meinen Daddy«, sagte Jazzy am späten Nachmittag zu Sarah.
    Sarah zögerte und wischte sich die Hände am Schürzenzipfel ab. »Das tue ich auch. Sehr sogar.«
    »Und warum fliegst du dann zurück nach New York?«
    Bring es ihr behutsam bei. »Deine Mutter ist nach Hause gekommen.«
    Lange Zeit sagte Jazzy nichts, löffelte schweigend Schicksalsplätzchenteig auf das Backblech. Es war warm in der Küche des Merry Cherub, und es duftete nach Zimt und Vanille. Ein Hauch von Erwartung hing in der Luft. »Ich erinnere mich nicht besonders gut an sie«, flüsterte Jazzy schließlich.
    Die leise gesprochenen Worte gingen Sarah ans Herz. »Lass dir Zeit. Du wirst dich an sie erinnern und sie wieder richtig kennenlernen.«
    Jazzy sah ihr in die Augen. »Dich mag ich lieber.«
    »Sie ist deine Mutter.«
    »Sie hat Daddy und mich sitzen lassen, als wir sie am dringendsten brauchten.« Die Krankheit hatte das kleine Mädchen schnell reifen lassen, aber trotzdem nahm Sarah an, dass sie diese Worte von einem Erwachsenen übernommen hatte. Vielleicht von ihrer Tante Raylene?
    »Immerhin ist sie zurückgekommen«, erinnerte Sarah die Kleine.
    Tränen glitzerten in Jazzys Augen. Sarah hatte das Gefühl, sie würde in Stücke gerissen. Sie schluckte, stellte das Backblech ab, ging in die Hocke und öffnete die Arme. Jazzy stürzte sich hinein, Tränen liefen ihr über die Wangen. Sarah blinzelte heftig, bemüht, ihre eigenen Tränen zurückzuhalten. Es wäre nicht gut, vor Jazzy die Kontrolle zu verlieren. Später, wenn sie allein im Bett lag, würde sie sich die Augen aus dem Kopf weinen wegen all dem, was sie niemals würde haben können.
    Wie hatte sie sich nur so schnell in dieses Kind verlieben können? Wieso tat es so weh sie loszulassen, wenn Jazzy noch nicht mal ihre eigene Tochter war?
    Sie hatte so sehr darum gekämpft, ihre Gefühle zurückzuhalten, darum gekämpft, neutral zu bleiben. Wie hatte sie sich nur so voll und ganz auf

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