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Traumhaft verliebt - Roman

Traumhaft verliebt - Roman

Titel: Traumhaft verliebt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Wilde
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nicht die Tür vor dir verschließe. Dass Crystal zurück ist, heißt noch lange nicht, dass du und ich keine Beziehung führen können.«
    In diesem Augenblick sah er es, das sehnsüchtige Verlangen, das in ihren Augen aufflackerte. Binnen Sekunden war es wieder verschwunden, aber er hatte es bemerkt. Sie hatte Angst. Das war es, was hinter alldem steckte. Die Liebe, die sie empfand, war so groß, dass sie nicht wusste, wie sie sie mit Herz und Verstand erfassen sollte.
    Nun, er hatte Geduld. Er würde eben einfach abwarten.
    Immerhin war sie für ihn bestimmt. Das hatte sie ihm einst selbst gesagt.
    Raylene wischte die Bar im Horny Toad, als Earl zur Tür hereinkam. Er zog ein Gesicht, als hätte ihm ein Maultier in den Magen getreten. Seine Haut war blass, sein Blick schmerzerfüllt.
    »Liebling«, sagte sie und kam um den Tresen herum auf ihn zu. Hatte er einen Herzinfarkt? Raylene spürte, wie ihr Puls in die Höhe schoss. »Was ist los?«
    Earl starrte durch sie hindurch, als wäre sie nicht da, dann funkelte er die beiden Gäste an, die um zwei Uhr nachmittags an der Bar hockten. »Raus hier, ihr Schluckspechte!« Er scheuchte sie hinaus, als wären sie verirrte Tölen: »Nun macht schon, scht, scht!«
    »Earl?« Raylene bekam ein ganz schlechtes Gefühl. Sie hatte ihren Mann noch nie so erlebt. Angst schnürte ihr den Magen zusammen. »Earlie?«
    »Mist, Earl«, lallte einer der Betrunkenen. »Was hast du denn für Probleme?«
    Earl griff nach einem Barhocker. »Willst du, dass ich dir den hier über den Kopf ziehe, Micky? Willst du das?«
    Micky hob abwehrend beide Hände und schwankte von der Bar weg.
    »Raus mit dir. Das gilt auch für dich, Snake«, knurrte Earl.
    »Ich hab mein Bier noch nicht ausgetrunken«, nuschelte Snake.
    Earl schmetterte den Hocker auf die Bar. Raylene, Micky und Snake fuhren zusammen und starrten auf den zersplitterten Hocker. Earl fuchtelte mit einem abgebrochenen Stuhlbein in Snakes Richtung, als wäre es ein Baseballschläger.
    Snake wirkte beeindruckt und taumelte hinter Micky zur Tür hinaus.
    Earl drehte sich um, das abgebrochene Stuhlbein über der Schulter, als würde er jeden Augenblick ausholen und es auf irgendetwas niedersausen lassen.
    Raylene schluckte und trat einen Schritt zurück. Sie hatte ihren sonst so gelassenen Ehemann noch nie in dieser Stimmung erlebt. »Earl?«
    Sein Blick wirkte gequält, leer, wie der eines Zombies. »Ist das wahr, Raylene?«
    Raylene bemerkte, dass seine Hände zitterten, genau wie ihre eigenen. In dieser Sekunde wusste sie, was er herausgefunden hatte. Vermutlich hatte die verdammte Crystal den Mund aufgemacht. »Earl, setzen wir uns doch …«
    »Ist es wahr, dass du dein eigenes Kind verkauft hast?«
    »So war es nicht«, flüsterte sie und spürte, wie ihre Ehe auf einen Abgrund zutrieb. Genau deshalb hatte sie ihm nie davon erzählt. Aus Angst, den einzigen Mann zu verlieren, den sie je wirklich geliebt hatte.
    Das letzte bisschen Licht in den Augen ihres Mannes erlosch. Seine Schultern sackten zusammen, und er ließ das Stuhlbein fallen. »Du hast es getan.«
    Raylene rang die Hände. »So wie du es formulierst, klingt es einfach entsetzlich.«
    »Hast du Geld für ein Kind angenommen, das Lance Dugan gezeugt hat, oder nicht?«
    Sie verschränkte die Arme, löste sie und verschränkte sie dann erneut. Der Schmerz schien ein Loch in sie hineinzufressen. »Das Geld stammte von seiner Familie. Die Dugans wollten nicht, dass ihr feiner Pinkel von Sohn Abschaum wie mich heiratete. Sie ließen unsere Ehe, die wir in Las Vegas geschlossen hatten, annullieren.«
    »Und sie behielten das Baby, das du von ihrem Sohn bekommen hattest, und bezahlten dir eine Viertelmillion Dollar, damit du den Mund hältst und abhaust.«
    Raylene nickte benommen.
    »Dann hast du dein Baby also tatsächlich verkauft, Raylene.« Earl schüttelte den Kopf.
    »Ich habe es für dich getan, für uns.«
    »Du bist meinetwegen mit Lance Dugan ins Bett gestiegen?«
    »Es war in Vegas. Ich war betrunken. Ich liebte Lance nicht. Wir ließen uns von Elvis verheiraten, es war keine richtige Hochzeit. Außerdem hattest du mit mir Schluss gemacht.«
    »Weil du abgehauen bist, um bei den Dallas Cowboys Cheerleaderin zu werden.«
    »Das war eine hervorragende Gelegenheit.«
    »Ja, um Lance Dugan in Vegas zu heiraten, dich von ihm schwängern zu lassen und dem Mann anschließend sein eigenes Baby zu verkaufen.«
    »Ich habe das Baby nicht verkauft.« Raylene stemmte die Hände

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