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Traumhaft verliebt - Roman

Traumhaft verliebt - Roman

Titel: Traumhaft verliebt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Wilde
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Laufschritt durch die Kirche nach vorne, wo es ihnen gelang, sich die restlichen drei Plätze in der ersten Reihe zu sichern. »Ist das nicht perfekt?«, fragte Jazzy. »Drei freie Plätze für uns.«
    »Absolut perfekt«, bestätigte Travis.
    »Als hätten sie gewusst, dass wir kommen.« Jazzy lächelte zufrieden und lehnte sich gegen die Kirchenbank.
    Sarah bemerkte den Ausdruck, der auf Travis’ Gesicht trat, wann immer er seine Tochter anschaute: reine, unverfälschte Liebe.
    »Du ahnst ja gar nicht, wie erstaunlich das ist«, sagte er. »Bis vor drei Monaten konnte sie kaum das Zimmer durchqueren, ohne in Atemnot zu geraten. Bis sie dieses Wundermedikament bekommen hat.« Er schüttelte den Kopf. »Ich bin verblüfft darüber, wie sie sich gemacht hat. Sie holt die verlorene Zeit auf.«
    »Ich freue mich so sehr für sie«, sagte Sarah. »Sie verdient das Beste, das die Welt zu bieten hat. Und ich freue mich auch für dich. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was du durchgemacht haben musst.«
    Travis legte beiläufig den Arm auf die Banklehne. Er war so unbefangen im Umgang mit seinem eigenen Körper, so unbefangen anderen Menschen gegenüber. Hatte sein Arm auf der Lehne etwas zu bedeuten? Oder wollte er ihn einfach nur ausstrecken? Warum musste sie alles bis ins letzte Detail analysieren und sich damit verrückt machen?
    Nach einer Weile lehnte er sich dichter an sie heran und flüsterte: »Schau jetzt nicht hin, wir werden beobachtet.«
    »Erzähl mir doch nicht, dass ich nicht hinschauen darf. Nun muss ich mich erst recht umsehen, eben weil du mir das gesagt hast. Weißt du das denn nicht?«
    »Offenbar nicht.« Er grinste.
    »Du hast meine Neugier geweckt. Wenn ich sie jetzt nicht befriedige, drehe ich durch.«
    »Okay, dann dreh dich um und guck.«
    »Warte mal.« Sie legte den Kopf schräg. »Ist das ein Trick, damit ich nicht hinschaue?«
    »Was denkst du denn?«
    »Genau das.« Sarah drehte sich um und blickte über die Schulter. Praktisch die gesamte Gemeinde starrte sie an wie einen Käfer unter dem Mikroskop. Sie hätten sich doch lieber nach hinten setzen sollen.
    »Ach du liebe Güte.« Sie wandte sich wieder nach vorn. »Jetzt verstehe ich, warum du gesagt hast, ich soll nicht hinschauen.«
    »Ich hab’s dir ja gesagt.«
    »Das setzt einen ganz schön unter Druck. Ich kann praktisch fühlen, wie sie atmen. Starren und atmen.«
    »Das Krippenspiel fängt bald an, denk nicht dran.«
    »Nun erzählst du mir schon wieder, was ich nicht tun soll, sodass ich erst recht …«
    »… Daran denke«, beendete er den Satz für sie.
    »Richtig.«
    »Das ist schon in Ordnung.«
    »Ist es nicht. Sie starren und ziehen Schlüsse und bilden sich ein Urteil«, flüsterte sie.
    »Das ist die Kehrseite des Kleinstadtlebens. Alles, was man tut, ist Futter für den Klatsch.«
    »Sie werden mehr in das hier reininterpretieren, als es in Wirklichkeit ist.«
    »Garantiert.«
    »Vielleicht denken sie sich jetzt gerade die Legende von Travis und Sarah aus.«
    »Genau wie bei Jon Grant und Rebekka Nash.«
    »Glaubst du?«
    »Berühmte Autorin entflammt erneut für umwerfend gut aussehenden alleinerziehenden Vater?«, neckte er sie. »O ja, das ist der Stoff, aus dem Legenden gemacht sind.«
    »Entflammt erneut? Ich entflamme nicht erneut. Zunächst einmal muss etwas in Flammen gestanden haben, bevor es erneut entflammen kann.«
    »Du bist nervös.«
    »Zum Teufel …« Sarah warf Jazzy einen Blick zu. »Na schön, ja«, gab sie zu.
    »Du redest ganz schön viel, wenn du nervös bist. Meistens bist du ziemlich still, aber wenn du aufgeregt bist …«
    »… Fange ich an zu plappern. Verstehe. Eine nervöse Schwätzerin. Genau das bin ich.« Wenn sie weiterplapperte, hörte er vielleicht auf, über ihren Klatschgehalt als Paar zu reden. Schließlich waren sie kein Paar. Sie saßen lediglich bei einem Krippenspiel in der Kirche nebeneinander. Mehr nicht.
    »Ich werde daran denken, dich nervös zu machen, wenn du das nächste Mal mauerst.« Er sagte das so, als würde es noch viele gemeinsame nächste Male geben. Als würde sie nicht schon in ein paar Tagen die Stadt verlassen.
    »Schsch.« Jazzy legte den Zeigefinger auf die Lippen. »Sie fangen gleich an.«
    Immer noch drängten Leute in die Kirche, aber alle verstummten, als sich der Vorhang teilte und das Krippenspiel begann. Sarah versuchte, sich auf die Weihnachtsgeschichte zu konzentrieren, doch sie wurde von Travis’ Oberarm abgelenkt, der ihre Schulter berührte,

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