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Traumjäger (German Edition)

Traumjäger (German Edition)

Titel: Traumjäger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Talbiersky
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sicher genug war, den Kopf herauszustrecken?
    „Lass uns schon endlich durch, Darkos, stell dich nicht so an.“, zischte eine kalte Stimme.
    Schnell zog ich meinen Kopf zurück. Ein Mann in schwarzem Gewand stand direkt neben der Kutsche und leuchtete mit der Fackel hinein. Ein Traumloser.
    „Habt ihr euren Auftrag erfüllt?“, wollte er wissen.
    „Was weißt du schon von unserem Auftrag?“, erwiderte einer der Traumlosen aus der Kutsche unwirsch.
    „Jeder weiß davon“, sagte der, der Darkos genannt wurde, mit einem spöttischen Tonfall. „Sorgul wartet schon lange auf euch! Er wird langsam ungeduldig.“
    „Und wenn schon, ich wüsste nicht, was es dich anginge“, fuhr ihn einer der Traumlosen an.
    Darkos atmete scharf ein. Seine Stimme klang verärgert, als er heftig gegen die Kutsche klopfte und fragte: „Was habt ihr da drin?“
    „Zum letzten Mal: Das geht dich nichts an, Darkos. Und jetzt lass uns durch, wir haben es eilig. Oder glaubst du, wir haben Zeit für deinen Blödsinn?“, zischte die Stimme vom Kutschbock. Auch sie klang verärgert.
    „So! Die Grenze zu überwachen nennt ihr also Blödsinn.“, bellte Darkos. „Na, das gefällt mir! Ihr wollt über die Grenze, aber dem Grenzwart nicht zeigen, was ihr mit euch führt? So geht das nicht, Freunde. So nicht!“
    Der Fackelschein wurde heller, als Darkos sich der Ladefläche der Kutsche näherte. „Jetzt sagt schon. Was habt ihr hier hinten, was ist unter der Decke?“
    Ich biss mir vor Schreck auf die Lippe. Eine graue Hand griff tastend in mein dunkles Versteck. Ich machte mich so klein wie möglich, drängte mich ganz nach hinten an die Kutschwand. So dicht wie es ging. Am liebsten wäre ich unsichtbar geworden.
    „Nichts haben wir dort! Und jetzt nimm deine dreckigen Finger von der Kutsche. Oder du wirst es bitter bereuen. Das schwöre ich dir!“
    Die Kutscherin schnalzte mit der Zunge und ließ die Peitsche auf die dampfenden Rücken der Pferde knallen. Schon setzten sie sich wieder in Bewegung. Erleichtert atmete ich auf. Das war vielleicht knapp gewesen!

    Laut schimpfte Darkos hinter uns her und schickte lange Flüche in die dunkle Nacht, während die Kutsche ihr rasantes Tempo wieder aufnahm.
    Endlich konnte ich wieder ruhiger atmen. Die erste Gefahr war gebannt, doch ich hatte die leise Ahnung, dass das erst der Anfang gewesen war, und dass die nächste nicht sehr lange auf sich warten lassen würde.
    Wir hatten eine Grenze passiert. Eine Grenze! Ich wusste sehr wohl, was es für eine war, auch wenn ich mich nicht bei Tom vergewissern konnte. Ich wusste es:
    Die Traumlosen waren wieder in ihrem Reich. Wir waren im Land ohne Träume.

Kapitel 18

    Das Land ohne Träume

    E s war dunkel im Land ohne Träume. So dunkel, dass das Auge die schwarze Finsternis nicht durchdringen konnte. So dunkel, dass es einem das Herz zuschnürte und man sich fürchten musste.
    Längst hätte der Tag angebrochen sein müssen, doch hier herrschte nur ewige Nacht. Wenig konnte ich unter der Pferdedecke erkennen. Ab und zu preschten wir an einer Fackel vorbei, die den Weg zeigte.
    Das Feuer schien das einzige Licht zu sein, das es in diesem Land gab; das einzige Licht, das die Traumlosen duldeten. Ganz in der Ferne, auf den dunklen Feldern, sah ich viele kleine Feuer brennen, flackernde Punkte. Ich blickte in den schwarzen Himmel. Weder Mond noch Sterne leuchteten herab. Die Traumlosen hatten sie ausgesperrt. Vielleicht wollten die Himmelskörper aber auch nicht für jene scheinen, die sie nicht zu schätzen wussten sondern verachteten. Doch wie sehr wünschte ich mir gerade jetzt das vertraute Zwinkern eines Sterns!
    Auf einmal hörte ich ein Geräusch. Es kam aus dem Inneren der Kutsche. Stimmen! Ganz dicht presste ich mein Ohr an die Kutschwand.
    „… Aber haltet ihn fest, lasst ihn nicht entkommen!“, zischte eine eisige Stimme.
    „Lasst mich gefälligst los!“
    Mein Herz machte einen Sprung! Es war Tom! Man hatte ihm das Tuch vom Mund genommen.
    „Du hast uns gar nichts zu befehlen, alter Mann! Das sind reine Vorsichtsmaßnahmen. Wir wollen nicht, dass du auf falsche Gedanken kommst“
    „Tsss, ihr wisst so gut wie ich, dass man sich aus dem Land ohne Träume nicht wegträumen kann. Was soll das ganze also? Glaubt ihr etwa, dass ich mich aus einer fahrenden Kutsche stürze?“
    „Nimm den Mund nicht so voll!“, fuhr die unheimliche Stimme ihn an.
    Doch den Geräuschen konnte ich entnehmen, dass sie ihn tatsächlich losließen.
    „Das

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