Traumjob - Liebe inclusive
schleuderte, und rollte sich voller Schmerz in ihrem Bett zusammen.
»Morgen mache ich reinen Tisch«, nahm sie sich traurig vor, »ich sage ihm die Wahrheit, und wenn es das Letzte ist, was ich tun werde.«
Trotz des festen Vorsatzes, ihr Versteckspiel sofort am nächsten Morgen zu beenden, hatte sie keine Chance, mit Mark zu sprechen.
Als sie das Büro betrat, herrschte dort schon rege Betriebsamkeit. Noch immer war der Switch nicht ausgetauscht, und es gab zusätzlich etliche andere Störungen aufgrund des Umzugs.
Zögernd ging sie auf Mark zu und wollte ihn bitten, sich fünf Minuten Zeit zu nehmen, doch sie kam nicht dazu.
»Kannst du dich bitte darum kümmern?«, fragte er kühl, und warf ihr einen Stapel Störungsmeldungen auf den Tisch, »Ich gehe den Switch umbauen und konfigurieren.«
Ohne ihre Antwort abzuwarten, rief er Brad zu sich und verließ mit ihm den Raum.
»Dann eben später«, dachte sie resigniert, und begann, die Tickets durchzusehen.
Doch der ganze Tag verlief in gleichmäßiger Hektik, sodass sich keinerlei Gelegenheit bot, eine Unterredung mit Mark zu führen, und als sich der Betrieb endlich wieder halbwegs normalisierte, war er auch schon in den Feierabend verschwunden.
Seufzend griff sie zum Telefon und rief Janet an.
»Hast du Lust, mit mir etwas essen zu gehen? Wenn es dir recht ist, hole ich dich in etwa einer Stunde ab, ich fahre nur noch kurz nach Hause mich umziehen. Ich brauche ein bisschen Ablenkung, sonst drehe ich durch.«
Das »Da Capo« war an diesem Abend nicht sonderlich voll, und als Daniel hereinkam, entdeckte er Mark sofort an einem kleinen Tisch im hinteren Bereich des Raums.
»Hi«, grüßte er, und hängte seine Jacke über einen Stuhl, während er einen prüfenden Blick auf Marks Gesicht warf, der trübsinnig in sein Bierglas starrte.
Er setzte sich, bestellte sich ebenfalls ein Bier, und schaute Mark dann auffordernd an.
»Also los, erzähl schon, was dir die Petersilie verhagelt hat.«
»Es war ein stressiger Tag heute«, brummte Mark ausweichend.
»Jetzt komm schon, ich weiß, dass du dich von ein bisschen Hektik nicht so schnell aus der Fassung bringen lässt. Ich nehme an, es geht um Sam, oder?«
Mark zuckte zusammen und schwieg.
»Mensch Mark, jetzt lass dich nicht so feiern. Ich wollte einen gemütlichen Abend mit dir verbringen, und du sitzt hier und ziehst so ein Gesicht. Entweder rückst du jetzt mit der Sprache raus, oder ich gehe wieder«, erklärte Daniel genervt. Etwas ruhiger fügte er dann hinzu: »Was auch immer passiert ist, du weißt, dass du mir vertrauen kannst.«
»Ich weiß nicht, was ich noch machen soll«, sagte Mark hilflos, »Sam geht mir nicht mehr aus dem Kopf, und gestern habe ich mich hinreißen lassen, ihn zu küssen.«
»Na endlich«, kommentierte Daniel trocken, »endlich siehst du ein, dass es kein Beinbruch ist. Mein Gott, wenn du ihn magst, dann magst du ihn eben, was spielt es für eine Rolle, dass er ein Kerl ist.«
»Dabei wollte ich das gar nicht«, fuhr Mark fort, ohne auf Daniels Worte zu reagieren, »es ist einfach so passiert. Ich habe mich die ganze Zeit bemüht, einfach nur kollegial und höflich mit ihm umzugehen, aber irgendwie hat das gestern plötzlich nicht mehr funktioniert.« Er lachte bitter auf. »Und ausgerechnet in dem Moment, als ich beinahe so weit war, zu vergessen, dass er ein Mann ist, habe ich eine saubere Abfuhr bekommen – ich hätte meine Finger doch lieber bei mir lassen sollen.«
Auf Daniels fragenden Blick hin berichtete er, was am Tag zuvor geschehen war.
»Ich bin so ein verdammter Idiot«, schloss er, »ich hätte wissen müssen, dass das nicht gutgehen kann.«
»Jetzt nimm dir das doch nicht so zu Herzen, es kann etliche Gründe dafür geben, dass er die Bremse gezogen hat. Immerhin hat er eine Freundin, vielleicht hat er die gleichen Zweifel wie du«, sagte Daniel nachdenklich. »Vielleicht will er sich auch nicht auf eine Affäre mit einem Kollegen einlassen, keine Ahnung. Ich weiß nur eins, wenn du in dem Moment das Gefühl hattest, das Richtige zu tun, dann solltest du nicht so vorschnell aufgeben.«
»Das sagt du so einfach«, knurrte Mark, »ich habe keine Ahnung mehr, was richtig und was falsch ist.«
»Wie hat es sich denn angefühlt?«, fragte Daniel behutsam.
Mark zuckte verlegen mit den Schultern.
»Gut. Sehr gut sogar«, gab er leise zu. »Irgendwie war es gar nicht so fremd – ich hatte fast das Gefühl, ich halte eine Frau im Arm.«
Genervt steuerte Samantha ihr
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