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Traummann auf Raten

Traummann auf Raten

Titel: Traummann auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven , Pößneck GGP Media
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wie hypnotisiert von der Intensität seines Blickes. Dann senkte Gabriel den Kopf und berührte sacht, beinahe spielerisch ihre Lippen mit dem Mund. Er versuchte weder, sie in die Arme zu schließen, noch sie anderweitig zu bedrängen. Es war ein Hauch von einem Kuss, ein sinnliches Berühren der Lippen, betörend süß, aber von einer traurigen Endgültigkeit. Er zog sie beide in einen aufwühlenden Strudel der Gefühle. Hielt sie atemlos in seinem Bann, bewegungslos, blind und taub für ihre Umwelt, bis ein leises Geräusch, vielleicht ein Holzscheit, der auf dem Rost zerfiel, sie auseinander fahren ließ.
    Gabriel atmete unregelmäßig, der warme Schimmer in seinen Augen war einem gefährlich flammenden Blick gewichen. „,Nun habe ich es vollbracht, mehr bekommst du nicht von mir.‘“ In einer sonderbar abweisenden Geste legte er den Kopf zurück. „Du solltest jetzt besser gehen, Joanna.“
    Wortlos gehorchte sie.
    Da der Gemeindeladen nur zu bestimmten Zeiten geöffnet war, herrschte stets viel Betrieb. Joanna hatte die Secondhandabteilung übernommen und war bald zu beschäftigt, um ihren Gedanken nachzuhängen – zum Glück. Die Erinnerung an den Kuss und das schmerzliche Sehnen, das er geweckt hatte, verfolgte sie wie ein Schatten.
    Am späten Nachmittag kam eine gehetzte Mrs. Barton zu ihr. „Mrs. Verne, könnten Sie vielleicht bleiben und für mich abschließen? Mein Mann hat gerade angerufen und mir mitgeteilt, dass Sarah gestürzt ist und sich das Handgelenk verletzt hat. Einer von uns muss sie zur Unfallstation bringen.“
    „Das arme Kind.“ Joanna nickte mitfühlend. „Gehen Sie nur. Ich erledige das.“
    „Das ist nett von Ihnen.“ Mrs. Barton atmete erleichtert auf. „Kinder – pausenlos ist etwas. Aber das finden Sie sicher bald selbst heraus.“
    Joanna rang sich ein Lächeln ab. Die meisten Leute glaubten unverdrossen, dass Gabriel und sie wieder versöhnt seien. Hoffentlich fand Gabriel rasch eine Lösung für ihr Problem, damit sie endlich von den in sie gesetzten Erwartungen erlöst wurde – und von ihren eigenen unerfüllten Sehnsüchten.
    Als der Ladenschluss nahte, rechnete sie die Kasse ab und brachte Verpackungsmaterial zum Müllcontainer hinter dem Haus. Dann ging sie in die Umkleidekabine, um einige Kleider zu holen, die Kundinnen zwar anprobiert, aber letztlich doch nicht gekauft hatten.
    „Ich halte es für einen glatten Skandal“, verkündete Mrs. Golsby, eine der ehrenamtlichen Helferinnen und unverbesserliche Klatschbase. „Er ist viel jünger als sie und ständig bei ihr im Cottage. Mir tut Mrs. Verne von Herzen Leid“, fügte sie selbstgerecht hinzu und erntete prompt zustimmendes Gemurmel von ihren beiden Kolleginnen. „Es muss schrecklich für sie sein – ihre eigene Stiefmutter!“
    Joanna sah ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Gabriels Affäre mit Cynthia war Thema des Tages. Dass ihre eigene Abreise unter diesen Umständen weit weniger schockierend wirken würde, tröstete sie kaum.
    Sie schlich auf Zehenspitzen in den hinteren Flur, um geräuschvoll zurückzukehren. Lächelnd, als wäre absolut nichts geschehen, wünschte sie den anderen Frauen eine gute Nacht und sah ihnen hinterher, als sie den Laden verließen. Sie bückte sich gerade nach den Schlüsseln, die unter dem Tresen verwahrt wurden, als die Türglocke läutete.
    Joanna richtete sich auf. „Bedaure, ich wollte soeben schließen. Wir öffnen am Freitag wieder und …“ Verblüfft verstummte sie.
    „Ich weiß.“ Rupert Gordon lächelte sie an. „Ich warte schon seit einer Ewigkeit draußen darauf, dass Sie zumachen.“
    „Warum?“
    „Weil ich Sie entdeckt habe, als ich vorhin vorbeikam. Da Sie jedoch beschäftigt waren, wollte ich nicht stören. Also beschloss ich, mich bis zum Feierabend zu gedulden, um Sie zu fragen, ob Sie mit mir zu Abend essen wollen.“
    „Das ist sehr nett von Ihnen, aber ich kann nicht.“
    „Warum nicht?“
    „Aus den verschiedensten Gründen. Wir kennen einander kaum.“
    „Daran wird sich auch nie etwas ändern, wenn Sie meine Einladungen immer ablehnen.“ Er schaute sie treuherzig an. „Wo liegt das Problem? Müssen Sie wie eine brave Ehefrau nach Hause eilen und Ihrem Mann das Dinner vorsetzen?“
    „Nein“, entgegnete Joanna gereizt. Sie wusste, dass sie auch heute ein einsames Mahl erwartete. Es sei denn … Rupert Gordon war nicht der, den sie wollte, er würde es niemals sein, aber warum sollte sie sein Angebot nicht annehmen, zumal der

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