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Traummann auf Raten

Traummann auf Raten

Titel: Traummann auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven , Pößneck GGP Media
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unterhalten. Nichtsdestotrotz muss ich eingestehen, dass ich meine Leidenschaft nicht unter Kontrolle hatte, und dafür möchte ich mich entschuldigen.“
    „Leidenschaft?“ wiederholte sie spöttisch.
    „Jawohl. Sie sind eine sehr hübsche, eindeutig vernachlässigte junge Frau. Wollen Sie mir verübeln, dass ich es zumindest versucht habe?“
    Nein, dachte Joanna, nicht, wenn ich dir glauben würde. Allerdings hatte ich nicht den Eindruck, dass du von Leidenschaft überwältigt wurdest. Im Gegenteil, die ganze Situation kam mir sonderbar inszeniert vor. Aber was weiß ich denn schon?
    „Einigen wir uns darauf, dass wir beide einen Fehler gemacht haben, und vergessen wir die Sache. Wir werden uns vermutlich ohnehin nicht mehr sehen.“
    Er lächelte gewinnend. „Ich möchte nicht, dass wir uns streiten.“
    „Das ist unwahrscheinlich.“ Sie straffte die Schultern. „Wir kennen einander dazu nicht gut genug.“
    „Das könnte sich ändern.“
    „Nicht, solange ich lebe.“
    Rupert lachte. „Sie sind eine kalte kleine Hexe. Kein Wunder, dass ihr attraktiver Ehemann sich lieber woanders wärmt.“
    Während Joanna sich noch über den boshaften Seitenhieb ärgerte, bemerkte sie hinter ihm auf dem Hügel eine Bewegung. Ein mächtiger Fuchswallach bahnte sich den Weg durch die Grasbüschel, sein Reiter saß mühelos im Sattel. Ihr stockte der Atem.
    Einen Moment lang dachte sie, Gabriel habe ihr Ziel erraten und sei ihr gefolgt. Gleich darauf verwarf sie diesen Gedanken. Gabriels Erscheinen auf dem Hügel war reiner Zufall, aber einer, den sie zu ihrem Vorteil nutzen konnte. Sie wollte verdammt sein, wenn er sie deprimiert, einsam und verschüchtert in Erinnerung behalten sollte. Nein, sie würde ihm eine kleine Show bieten.
    Betont lässig schlenderte sie zu Rupert Gordon und strich mit der Hand über seinen Arm. „Vielleicht haben Sie Recht.“ Sie verlieh ihrer Stimme ein kehliges Timbre. „Womöglich brauche auch ich eine kleine Abwechslung …“
    Misstrauen spiegelte sich auf seinen Zügen, aber am Ende siegte seine angeborene Eitelkeit. Es kostete sie einige Überwindung, seinen Mund auf ihren Lippen zu erdulden.
    Als sie sich aus Ruperts Armen befreite und einen Schritt zurücktrat, sah sie Gabriel mit versteinerter Miene auf Nutkin vorbeitraben, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
    Rupert entdeckte ihn ebenfalls. Das selbstzufriedene Grinsen erlosch. „Was, zum Teufel …?“
    „Machen Sie sich darüber keine Gedanken.“ Joanna ging zu Minnie und band sie los.
    Seine Augen glitzerten. „Ich glaube, du hast mich benutzt, du kleine Hexe. Und das gefällt mir gar nicht.“
    „Sie halten sich wohl für unwiderstehlich.“ Sie schwang sich in den Sattel. „Für mich nicht.“
    Er wollte nach den Zügeln greifen, aber Minnie wich ihm schnaubend aus.
    „Für Hund und Pferde offenbar auch nicht.“ Joanna schnalzte missbilligend mit der Zunge, als er einen Fluch murmelte.
    „Das wirst du mir büßen“, drohte er wütend.
    „Ich glaube nicht“, entgegnete sie kalt. „Ich bereue nämlich jetzt schon, mich auch nur flüchtig mit Ihnen eingelassen zu haben.“ Sie wendete Minnie und ritt in die entgegengesetzte Richtung von der, die Gabriel eingeschlagen hatte. Obwohl sie nicht zurückblickte, wusste sie, dass Rupert ihr zornig nachschaute.
    Sylvia und Charles hatten mit ihrem Vorbehalt gegen ihn Recht, überlegte sie. Hinter Rupert Gordons charmantem Äußeren verbarg sich ein niederträchtiger Charakter.
    Unten im Tal fiel Minnie in einen leichten Trab, und Joanna begann, trotz ihrer trüben Gedanken den Ausflug zu genießen. Rings um sie her zeigten sich die ersten Frühlingsboten. In einer Senke, wo sich ein Bach zwischen den Steinen entlangschlängelte, fand sie ein ganzes Polster Schlüsselblumen. Während Minnie ihren Durst stillte, pflückte Joanna einige Stängel und steckte sie ins Knopfloch ihrer Jacke.
    Liebevoll betrachtete sie die Stute. Minnie war ihr erstes Pferd gewesen. Das gutmütige, trittsichere Tier hatte noch viele Jahre vor sich – sofern es ein gutes Zuhause fand. Und dafür werde ich sorgen, beschloss Joanna.
    Als sie Minnie den Pfad zurückführte, stellte die Stute die Ohren auf und wieherte leise. „Was hast du denn?“ fragte Joanna. Oben auf dem Kamm entdeckte sie den Grund für Minnies Freude.
    Gabriel erwartete sie mit undurchdringlicher Miene. „Guten Morgen.“
    „Guten Morgen.“ Um ihr verräterisches Erröten zu verbergen, beugte sie sich vor und prüfte den

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