Traummann auf Raten
Wangen ausbreitete. Sie hörte ihn scharf einatmen, als der Stoff sich teilte. Zum ersten Mal in ihrem gemeinsamen Leben entblößte sie sich vor ihm, und die Macht, die sie damit auf ihn ausübte, spornte sie an. Sie streifte den Hausmantel von den Schultern, hielt ihn sekundenlang fest, bevor sie ihn über die Hüften zu Boden gleiten ließ.
Obwohl völlig Stille im Raum herrschte, schien die Luft vor Spannung zu knistern.
Mit zwei Schritten war Gabriel bei Joanna und sank vor ihr auf die Knie. Er presste zuerst seine Wange und dann seinen Mund auf ihren flachen Bauch. Beinahe andächtig raunte er: „Hast du überhaupt eine Ahnung, wie wunderschön du bist?“
Sie strich ihm sanft übers Haar.
Er zog sie zu sich herab, so dass sie ihm nun gegenüber kniete. Als er sie küsste, öffnete sie sehnsüchtig die Lippen. Während er sie streichelte und ihren Körper erkundete, schmiegte sie sich verzückt an ihn. Er umfasste ihre Brüste und senkte den Kopf, um die festen Knospen mit der Zunge zu umschmeicheln, bis sie vor Wonne aufstöhnte. Sie war so benommen vor Verlangen, dass sie kaum merkte, wie er sie hochhob und zum Bett trug.
Mit halb geschlossenen Augen beobachtete sie, wie er die Hose auszog. Als er die Hände unter den Bund der Boxershorts schob, hielt sie ihn jedoch zurück.
„Lass mich das machen“, wisperte sie.
Er legte sich neben sie und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, während sie ihn von der letzten Hülle befreite. „Ich sollte noch erwähnen, dass die andere Emotion Lust ist“, meinte er. „Eindeutig eine Todsünde.“
„Irgendwie habe ich es erraten.“ Sie berührte ihn zunächst schüchtern, dann immer kühner, bis er sich auf sie rollte und so gefangen hielt. „Entschuldige.“ Verunsichert sah sie ihn an. „Habe ich etwas falsch gemacht?“
Gabriel lachte leise. „Ganz im Gegenteil, es war perfekt. Ich möchte nur noch nicht die Beherrschung verlieren.“
Er küsste sie verführerisch und liebkoste ihre Brüste, bis die rosigen Spitzen zu pulsieren schienen. Sein Kuss wurde leidenschaftlicher, seine Hände glitten über ihren Körper und entfachten ein nie gekanntes Feuer in ihr. Um Atem ringend klammerte Joanna sich an ihn und hauchte ihm federleichte Küsse auf die Haut. Er ließ die Finger über die empfindsame Innenseite ihrer Schenkel gleiten, höher und höher, bis er das Zentrum ihrer Weiblichkeit erreicht hatte.
Wie aus weiter Ferne hörte sie sich flehen: „O ja … Bitte … Ja …“ All ihre Sinne konzentrierten sich plötzlich auf den winzigen Punkt, dessen Geheimnis Gabriel ihr so zärtlich offenbarte. Sie klammerte sich an seine Schultern und zog ihn noch näher zu sich heran. „Gabriel …“
„Nein.“ Sein warmer Atem streifte ihre Wange. „Nein, Liebling. Noch nicht. Dies ist für dich, nur für dich.“
Sie wurden von einem wilden Strudel fortgerissen, keuchten und stöhnten. Ihre Erregung wuchs, bis sie sie mit unbeschreiblicher Intensität durchflutete.
Nur langsam fand Joanna in die Wirklichkeit zurück, erschöpft und erfüllt, wie sie es nie zuvor erlebt hatte. Langsam öffnete sie die Augen.
Gabriel saß neben ihr. Er hatte ein Bein angezogen und die Stirn aufs Knie gelegt. Ein feiner Schweißfilm bedeckte seinen Rücken. Als sie ihn sacht mit den Fingerspitzen berührte, zuckte er zusammen.
Sofort kehrte die alte Scheu zurück. „Gabriel, Liebling …?
“ „Ja, meine Süße?“
Täuschte sie sich, oder schwang tatsächlich ein unaufrichtiger Unterton in seinen Worten mit? Aber nein, beruhigte sie sich rasch, das bilde ich mir nur ein. „Ich wusste nicht, dass es so sein kann.“
„Ach ja?“ Sein Lächeln wirkte fast spöttisch. „Nun, ich war in der Vergangenheit wohl ziemlich nachlässig, was deine sexuelle Erziehung betrifft.“ Er nahm ihre Hand und drückte einen achtlosen Kuss auf das Gelenk. „Du bist eine gelehrige Schülerin, Liebling.“
Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie fröstelte. „Wovon redest du?“
„Von dem kleinen Crashkurs in weiblicher Erotik, den wir beide gerade genossen haben.“
Joanna war verwirrt. „Mehr war es nicht?“
„Ich hoffe, du wurdest nicht enttäuscht.“
Auf einmal schmerzte jeder Atemzug. „Nein, aber ich dachte, wir würden miteinander schlafen.“
„Unter den gegebenen Umständen wäre das recht unklug.“ Seine Augen funkelten. Schulterzuckend fügte er hinzu: „Außerdem müssen wir verhüten, und darauf bin ich heute leider nicht vorbereitet gewesen.“
Sie
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