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Traummann in Klischee - ein heiterer Frauenroman

Traummann in Klischee - ein heiterer Frauenroman

Titel: Traummann in Klischee - ein heiterer Frauenroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggy Sehl
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nonchalant ausgesprochen. Diese Frau schwang ihre Hüften lasziv hin und her und war in jeder ihrer Bewegungen die Reinkarnation einer Priesterin im Tempel der Aphrodite.
    Mich umblickend stellte ich fest, dass nicht nur ich der Faszination dieser Dame erlegen war. Vera war keineswegs eine Selbstdarstellerin. Das schien sie gar nicht nötig zu haben. Jedoch strahlte sie das Wort Sex aus, als hätte sie es erfunden. Es gibt solche Frauen tatsächlich. Diese Damen können Männer, ohne eigenes Zutun, um den Verstand bringen. Sie machen aus normalen Verstandesmännern, kurz vorm Verdursten stehende Dromedare mit hängender Zunge.
    Die Zeit verging und ich amüsierte mich an der Bar. Ein echt cooler Job, den ich da hatte, resümierte ich im Suff und dafür wurde ich auch noch bezahlt. Das war wie Kino hier. Ich nippte an meinem Glas und guckte in die kleine, unterhaltsame Runde. Christoph tanzte mit Frau Brügges Freundin, mein Bruder rempelte, auf leicht aggressive Art, den Robert von der Seite an, und sie verfielen in ein kleines Wortgefecht, was ich aus der Ferne belustigt beobachtete. Wenn mein Kleiner ihn verprügeln wollte, bitte sehr. Käme wenigstens ein bisschen Schwung in die Party. Lara plapperte auf Tom ein, und Maja versuchte zu schlichten. Nathan stand wieder mal am Buffet und ließ es sich schmecken. Wo aß das dünne Kerlchen nur die ganzen Sachen hin. Klar, ein Wachstumsschub, ganz offensichtlich.
    Konrad bemalte mit einem roten filzartigen Stift (Wo hatte er den nur her?) das Spezialwaschmittel-gereinigte weiße Jackett des Nachbarn. Frau Brügge flirtete mit dem DJ. Herr Wunnemann versuchte unter Anleitung einer drahtigen, hochgeschossenen Dame, ihres Zeichens Tänzerin, offenbar die Yogastellung des Baumes zu vollziehen, und der Hausherr verübte mit seiner Vera faktisch einen Koitus vor aller Augen auf der Tanzfläche. Entweder ich durchlebte gerade ein paar Halluzinationen, oder das alles geschah tatsächlich. Es bestand allerdings auch die Möglichkeit, dass mein Hirn auf Grund der großzügigen Alkoholeinnahme nicht mehr so recht in der Lage war, zwischen Phantasie und Realität zu unterscheiden. Absurd.
     
    Ich war noch ganz in Gedanken versunken, da stellte sich Amalie, fast schüchtern, an meine Seite. Etwas unsicher, was ich bei ihr gar nicht kannte, sagte sie:
    „Du Antonia, da ist doch mit deinem Bruder so ein Typ gekommen. Wie heißt er denn?“ Ach herrje, hatte sich das Pflänzchen etwa verguckt?
    „Das ist Max, ein Freund meines Bruders!“
    „Ach so! Mmh!“
    Wir schwiegen kurz. Dann, offensichtlich ließ sie ein Gedanke nicht los:
    „Weißt du, er sieht aus wie der Gitarrist einer Band, die ich ganz toll finde.
    Die heißen ‚Drei-Rat‘ und sind echt cool. Die haben gerade ihre erste CD rausgebracht und sind schon in den Charts. Zwar noch hinten, aber so toll wie die sind, landen die gewiss bald unter den Top Ten. Ich hab mir ein Poster von ihnen über mein Bett gehängt.“
    Verklärt guckte Amalie auf Tuffel, der, in seine kleine Tuffelwelt versunken, an einem Gürkchen knabberte und lethargisch auf Toms Eskapaden Robert gegenüber starrte.
    „Drei-Rat, aha. Interessanter Name für eine Band“, ich runzelte die Stirn.
    „Na ja, Tuffel spielt ja auch in einer Band, aber ich glaube, mehr so in der Garage.“
    „Sagtest du gerade Tuffel? Oh mein Gott...“ Amalie schien einer Ohnmacht nahe. „Dann ist er es. Tuffel von Drei-Rat. Oh mein Gott...“
    Amalie begann zu hyperventilieren. Ob ich ihr schnellstens eine kleine Plastetüte besorgen sollte, damit sie sich wieder fangen konnte?
    „Hat er sein Abi geschafft? Wir haben alle mit ihm gebangt. Wo doch Musik sein Leben ist und Schule eher ein ihm auferlegter Zwang. Oh mein Gott...“
    Sie bekam Aufregungsflecken im Gesicht.
    „Äh, echt? Wusste gar nicht, dass sich jemand für Tuffels Abiabschluss interessieren könnte. Ich meine, eine Leuchte ist er gerade nicht, aber er ist durch.“
    „Dem Himmel sei Dank. Oh mein Gott...“ Jetzt wurde Amalie weiß wie die sterile Wand eines OP-Saales. Sie starrte auf Max den Außerirdischen.
    „Oh man, wenn ich meinen Freundinnen erzähle, dass Tuffel auf unserer Gartenfeier war... oh mein Gott...“
    Wenn Amalie weiterhin Gott in diesem Maße anpries, würde sie eines nicht so fernen Tages als Heilige Aufnahme in den Analen der Kirchengeschichte finden.
    „Soll ich Tuffel mal herholen? Dann könnt ihr ein wenig miteinander palavern und über Musik philosophieren, so von Fan zu

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