Traummann mit Zuckerkuss
zufielen. Sie wünschte den beiden noch einen schönen Abend und wankte ins Bett.
» Jetzt rufe ich erst mal im Heim an«, erklärte Issy, nachdem sie sich am nächsten Tag den Luxus gegönnt hatte, in aller Ruhe auszuschlafen.
» Gut«, nickte Helena. » Was wolltest du eigentlich gestern noch mit mir besprechen?«
» Oh«, murmelte Issy. » Na ja.« Und dann berichtete sie von ihrem Tag mit Austin. Helenas Grinsen wurde immer breiter.
» Hör auf damit«, knurrte Issy. » So guckt Pearl auch immer, wenn sein Name fällt. Ihr beide steckt doch unter einer Decke.«
» Er ist schließlich ein attraktiver Mann…«
» Dem ich jede Menge Geld schulde«, wandte Issy ein. » Das geht einfach nicht.«
» Noch hast du ja nichts gemacht«, beruhigte sie Helena.
» Neeeeiiin…«
» Mal abgesehen vom Sabbern.«
» Ich hab nicht gesabbert.«
» Lass uns nur hoffen, dass er Sabber toll findet!«
» Hör auf!«
» Ach, zumindest hat er dich schon einmal im Sabberzustand gesehen. Jetzt kann es nur besser werden.«
» Sei still!«
Helena grinste. » Ich wette, er ruft dich bald an.«
Issy spürte, wie ihr Herz ein wenig schneller schlug. Über ihn zu reden war bereits… na ja, es fühlte sich gut an.
» Meinst du?«
» Selbst wenn er dir nur die Rechnung für die Reinigung schicken will.«
Austin meldete sich tatsächlich. Ganz früh am Dienstagmorgen.
Allerdings war es nicht die Art von Telefonat, nach der ihm eigentlich der Sinn stand. Es war einer von diesen Anrufen, die keiner gerne erledigte. Und dass er ausgerechnet Issy anrufen musste, machte ihm unmissverständlich klar: Sie konnte zwar noch so hübsch und süß sein, und er konnte sie auch noch so interessant finden, aber das ging einfach nicht, er durfte Privates und Geschäftliches nicht miteinander vermischen, und damit hatte es sich. Was wirklich ärgerlich war, weil er sie trotzdem anrufen musste. Und es war auch nicht gerade hilfreich, dass Darny ständig nach ihr fragte.
Es half ja alles nichts. Er seufzte und griff zum Hörer.
» Hallo«, sagte er.
» Hallo!« Issys Tonfall wurde augenblicklich wärmer, sie schien sich wirklich über seinen Anruf zu freuen. » Hallo! Bist du das, Austin? Wie schön, dass du dich meldest. Wie geht es Darny? Du kannst ihm sagen, dass ich nach Kuchenförmchen in Fischform gesucht habe, aber ich kann keine finden. Offensichtlich mögen die Leute keinen fischigen Kuchen. Na ja, sie mögen Fischküchlein, du weißt schon, was ich meine, aber keine… egal, meinst du, Dinosaurier gingen vielleicht auch oder…« Issy wurde klar, dass sie zu viel redete.
» Hm, alles okay, Darny geht’s gut. Hm, hör mal, Issy…«
Dieser Satz war wie eine kalte Dusche, sein Tonfall war unmissverständlich. Er hatte also nicht angerufen, um über den Samstag zu reden. Hatte es sich anders überlegt, falls er überhaupt je an ihr interessiert gewesen war. Okay. Okay. Sie atmete tief durch und riss sich zusammen, legte das Spachtelmesser weg und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Es erstaunte sie, wie groß ihre Enttäuschung war, eigentlich hatte sie gedacht, dass sie noch immer ihr gebrochenes Herz auskurierte, aber das hier schmerzte sie viel mehr als der Gedanke an ihren früheren Chef.
» Ja?«, fragte sie kurz angebunden.
Austin war auf sich selbst wütend, er kam sich so bescheuert vor. Warum konnte er nicht einfach sagen, hör mal, hättest du vielleicht Lust, dich mal, na ja, auf einen Drink mit mir zu treffen? In irgendeiner netten Kneipe. Spät am Abend und in einer Welt, in der niemand morgens früh aufstehen und um sieben bei der Arbeit sein muss, wo niemand ins Bett pinkelt, wenn er Doctor Who gesehen hat, und in dessen Hochbett man dann zu unmöglichen Uhrzeiten die Laken wechseln muss. Irgendwo, wo man ein schönes Glas Wein trinken und lachen und tanzen kann, und dann vielleicht… Mein Gott. Am liebsten hätte er sich selbst geohrfeigt. Jetzt konzentrier dich endlich.
» Hör mal«, brachte er schließlich hervor. Er musste sich kurz und knapp fassen, damit er ja nichts Unangemessenes sagte. » Mrs Prescott hat mich angerufen…«
» Und?«
Eigentlich rechnete Issy mit guten Neuigkeiten. Der Gewinn stieg stetig an, und sie ging davon aus, dass Caroline den Laden noch mal ordentlich in Schwung bringen würde. Wenn sie nicht gerade in Tränen ausbrach oder sich über die Butterbestellung aufregte, stellte sie ihre Effizienz bereits unter Beweis.
» Sie behauptet, es gäbe da… Sie sagt, sie muss eine
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