Traummann mit Zuckerkuss
dabei zu, wie er Janet anrief. » Ja, ich habe leider vergessen zu erwähnen… tatsächlich? Dann hatte ich für diese Uhrzeit also zwei Termine? Sagen Sie ihnen bitte, dass es mir schrecklich leidtut…«
Issy schüttelte den Kopf. » Wie hält Janet es nur mit dir aus?«
» Sie zieht dann so ein Gesicht«, erklärte Austin und blickte streng drein. » Ich hab ihr gesagt, dass hier bald ein anderer Wind weht, aber das kauft sie mir nicht ab. Auf mich hört ja niemand.«
Austins Bestellung wurde gebracht.
» Der Laden wird immer besser«, bemerkte er.
» Wirklich?«, fragte Issy und schlürfte den bitteren Schaum von ihrem sogenannten Kaffee.
» O Gott, ja, das ist der reinste Luxus im Vergleich zu vorher.«
» Da muss ich mich dann wohl auf dein Urteil verlassen«, lächelte Issy. Sie war erleichtert, dass zwischen ihnen kein Groll herrschte. Obwohl das eigentlich zu erwarten gewesen wäre– er hatte es gar nicht verdient, dass sie so nett zu ihm war, dachte sie. Sie fragte nicht nach Darny. Bloß nicht zu persönlich werden. » Also, was ich gerne wissen würde… habe ich eigentlich Geld?«
» Na ja, das kommt darauf an«, sagte Austin und gab vier Stück Zucker in seinen Kaffee. Als er bemerkte, wie Issy ihn deshalb anstarrte, streckte er ihr die Zunge raus und nahm noch einen weiteren Würfel. Manchmal, dachte Issy, kann er einfach nicht anders.
» Du bist wirklich ein ungewöhnlicher Bankberater«, seufzte sie.
» Bin ich gar nicht. Die anderen spielen alle Golf, kannst du dir das vorstellen? Wie seltsam ist das denn bitte schön? Golf!«
» Worauf kommt es an?«, wollte sie schließlich wissen.
» Beim Geld? Es kommt darauf an, was du damit anfangen willst. Hast du vor, alles hinzuschmeißen und nach Südamerika auszuwandern?«
» Könnte ich das denn?«
» Nein. Wie ich damit eigentlich illustrieren wollte. Das nicht.«
»Okay. Eigentlich hatte ich mich gefragt… habe ich genug, um mir ein paar Klamotten zu kaufen?«
Kurz nach der Eröffnung des Cafés hatte Issy Austins Bank auch ihre persönlichen Konten übertragen. Da sie den Großteil des Unternehmens selbst finanzierte, erschien es ihr logisch, alles unter einem Dach zu haben. Es war komisch, dass Austin so viel über ihren persönlichen Kontostand wusste, wenn sie doch andererseits gewissermaßen vereinbart hatten, persönliche Angelegenheiten aus ihrer Beziehung herauszuhalten.
» Wofür?«
Plötzlich war Issy die Sache peinlich.
» Also… es ist so… ich hab heute Geburtstag.«
Austin sah überrascht, aber auch ein wenig schuldbewusst auf. » Na, das ist ja eine Überraschung! Glückwunsch!«, gratulierte er ihr. » O nein, warte mal, das klingt jetzt aber verlogen. Ich wusste das ja, immerhin stand es auf allen Formularen«, gab er zu und war jetzt wirklich durcheinander. » Hm, die hab ich letztens noch einsortiert. Gewissermaßen. Ich war also im Bilde. Aber ich wollte da jetzt keine große Sache draus machen, falls du Geburtstage lieber ignorierst. Du weißt schon. Was du ja offensichtlich nicht tust. Also: Herzlichen Glückwunsch.«
Er lächelte nicht sonderlich überzeugend.
» Ich hätte ihn lieber ignorieren sollen«, seufzte Issy. » Im Ernst. Das ist ein ziemlich doofer Geburtstag. Mal abgesehen von der Arbeit. Die Arbeit läuft super. Aber das bedeutet«, erklärte sie mit Nachdruck, » das bedeutet ja, dass sich mein gesamtes Leben um das Café dreht und ich keinen Ausgleich im Privatleben habe. Was heißt, dass sich mein emotionales Wohlergehen komplett auf den Job stützt und ich niemals nach vorne schauen kann…«
» Vielleicht liest du einfach nur zu viele Ratgeber«, warf A us tin ein.
» Oh, ja.« Issy beruhigte sich ein wenig. » Das kann natürlich sein.«
» In dieser Phase deines Lebens solltest du stolz auf dich sein«, meinte Austin. » Sieh dich doch an, du bist eine erfolgreiche Unternehmerin!«
» Ich weiß.«
» Was hast du denn an deinem letzten Geburtstag gemacht?«
» Na ja, ich bin mit ein paar Kollegen aus dem Büro was trinken gegangen…«
Austin rollte mit den Augen. » Siehst du?«
» Na, was hast du denn an deinem letzten Geburtstag gemacht?«, fragte Issy.
» Darny und ich waren bei einem Hot-Dog-Festival«, verriet Austin.
» Wer ist denn auf die Idee gekommen?«
» Äh, Darny vielleicht?«
» Hm-hm. Und, wie ist es gelaufen?«
Austin verzog angesichts der Erinnerung das Gesicht.
» Na ja, lass es uns mal so sagen, einige der Hot Dogs haben wir später wiedergesehen.
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